Fierst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fierst
Stadt Ebern
Koordinaten: 50° 6′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 50° 6′ 29″ N, 10° 49′ 17″ O
Höhe: 332 m ü. NHN
Einwohner: 50 (2017)[1]
Postleitzahl: 96106
Vorwahl: 09531
Feuerwehrhaus in Fierst
Feuerwehrhaus in Fierst

Fierst ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Stadt Ebern im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im östlichen Teil des Landkreises, östlich von Ebern, etwa drei Kilometer entfernt. Fierst befindet sich in einem Seitental des Baunachgrundes, unterhalb des Kammes eines langgestreckten Höhenzugs der Haßberge. Die Staatsstraße 2278 von Ebern nach Untermerzbach führt südlich vorbei. Fierst ist durch ein Waldstück in ein „Lager“, wo nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlinge wohnten, und ein Oberdorf geteilt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brunnen in Fierst

Der Ortsname bedeutet im Althochdeutschen „Bergrücken, Gebirgskamm“. Die Siedlung entstand an der alten Hochstraße, die auf den Haßbergen verlief.[2]

Die erste urkundliche Nennung war 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „Virsche“ zur Pfarrei Ebern kam. Im Jahr 1317 verzichtete Goczo Fullebacher zugunsten von Wolfram von Rotenhagen auf den Zehnt in „Virst“. Im Jahr 1412 erhielt Albrecht von Rotenhan den halben Zehnt zu „First“. 1[2]

1862 wurde die seit 1818 selbständige Landgemeinde Recheldorf, bestehend aus drei Orten, dem Dorf Recheldorf, dem Weiler Fierst und der Einöde Lützelebern, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Im Jahr 1871 zählte der Weiler 57 Einwohner.[3] 1900 hatte die 609,37 Hektar große Landgemeinde 182 Einwohner und 37 Wohngebäude. 129 Einwohner waren Protestanten und 53 Katholiken. In Fierst lebten 58 Personen, die mehrheitlich katholisch waren, in 12 Wohngebäuden. Die katholische Pfarrei und Bekenntnisschule befanden sich im 3,5 Kilometer entfernten Ebern.[4] 1925 wohnten in dem Weiler 56 Personen in 8 Wohngebäuden. Die zuständige evangelische Pfarrei befand sich im 3,7 Kilometer entfernten Eyrichshof.[5]

1950 hatte das Dorf Fierst 178 Einwohner und 11 Wohngebäude.[6] 1970 waren es 59[7] und 1987 60 Einwohner sowie 12 Wohngebäude mit 16 Wohnungen.[8] Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und die Gemeinde Recheldorf kam mit Fierst zum Haßberg-Kreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Auflösung der Gemeinde und die Eingliederung von Fierst und Lützelebern nach Ebern. Der Ort Recheldorf wurde der Untermerzbach zugeordnet.

Die evangelischen Einwohner gehören zum Sprengel der Kirchengemeinde Eyrichshof mit Pfarrsitz in Fischbach, die katholischen zu der Pfarrei St. Laurentius in Ebern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fierst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 19. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/holch-medien.com
  2. a b Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 11.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1294., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1306. (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1341. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1177. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 361. (Digitalisat).