Recheldorf

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Recheldorf
Gemeinde Untermerzbach
Koordinaten: 50° 7′ N, 10° 51′ OKoordinaten: 50° 7′ 0″ N, 10° 51′ 24″ O
Höhe: 255 m ü. NHN
Einwohner: 87 (2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96190
Vorwahl: 09533
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Recheldorf ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Gemeinde Untermerzbach im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im östlichen Teil des Landkreises auf der Westseite des Itztales, etwa fünf Kilometer nordöstlich von Ebern. Die Kreisstraße HAS 52 von Untermerzbach nach Gleusdorf führt durch den Ort.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname geht wohl auf den ersten Siedler Rachilo zurück.[1]

Im Jahr 1215 war die erste Nennung, als Tegeno von Lichtenstein Güter in „Recheldorf“ mit dem Kloster Langheim tauschte. 1232 folgte eine Erwähnung in der Teilungsurkunde des Würzburger Fürstbischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und „Recheldorff“ zu Ebern kam.[1] 1327 verkaufte Konrad von Merzbach Güter in „Rechelndorf“ an das Kloster Banz. 1415 erhielten die Herren von Rotenhan einen Hof zu „Recheldorff“. 1574 gehörte „Recheldorff“ zum Amt Wildberg.[1]

1862 wurde die seit 1818 selbständige Landgemeinde Recheldorf, bestehend aus drei Orten, dem Dorf Recheldorf, dem Weiler Fierst und der Einöde Lützelebern, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Im Jahr 1871 zählte das Dorf 131 Einwohner.[2]

1900 hatte die 609,37 Hektar große Landgemeinde 182 Einwohner und 37 Wohngebäude. 129 Einwohner waren evangelisch und 53 katholisch. Im Dorf lebten 119 Personen in 23 Wohngebäuden.[3] 1925 lebten in Recheldorf 110 Personen in 22 Wohngebäuden. Das Dorf war mehrheitlich evangelisch. Die evangelische Pfarrei und die Bekenntnisschule befanden sich im 1,5 Kilometer entfernten Untermerzbach.[4] 1950 hatte das Dorf Recheldorf 168 Einwohner und 22 Wohngebäude. Es gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei Kaltenbrunn.[5] Im Jahr 1961 zählte der Ort 115 Einwohner und 24 Wohngebäude.[6] 1970 waren es 105[7] und 1987 98 Einwohner sowie 22 Wohngebäude mit 24 Wohnungen.[8]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und die Gemeinde Recheldorf kam zum Haßbergkreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Auflösung der Gemeinde und die Eingliederung von Recheldorf nach Untermerzbach. Die Ortsteile Fierst und Lützelebern wurden der Stadt Ebern zugeordnet.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliger Brauereigasthof

In der Bayerischen Denkmalliste sind vier Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Recheldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 44.
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1294., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  3. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1306. (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1341. (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1177. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 861. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 363. (Digitalisat).