Firth of Forth
Koordinaten: 56° 0′ 36″ N, 3° 10′ 12″ W
Der Firth of Forth (schottisch-gälisch Linne Foirthe) ist ein Meeresarm an der Ostküste von Schottland und gleichzeitig die Mündung des Flusses Forth in die Nordsee. Das englische Wort Firth bedeutet „Förde“ oder „Fjord“. Präformiert wurde die Rinne des Firth of Forth in der letzten britischen Eiszeitphase durch den vom Hochland herabwandernden Forth-Gletscher.[1] Darum ist der Firth of Forth geologisch ein Fjord. Er ist vom Ort Kinkardine bis zur Isle of May gerechnet etwa 80 km lang und bis zu 21 km breit.
Lagebeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Norden liegt die Grafschaft Fife, im Süden liegen die Grafschaften East Lothian und West Lothian sowie die Stadt Edinburgh. Die Gezeiten machen sich bis hinauf nach Stirling bemerkbar.
An beiden Ufern befinden sich zahlreiche Städte sowie die petrochemischen Werke von Grangemouth, der Hafen von Leith, das Bohrinselwerk von Methil, die Schiffsabwrackanlage von Inverkeithing und die Marinewerft von Rosyth. Weitere Industrieanlagen stehen im Forth Bridgehead, in Burntisland, in Kirkcaldy, Bo’ness und Leven. Über den Firth of Forth führen die 1890 eröffnete Eisenbahnbrücke Forth Bridge sowie die Straßenbrücken Kincardine Bridge von 1936, Forth Road Bridge von 1964, Clackmannanshire Bridge von 2008 und Queensferry Crossing von 2017.
Eisenbahnquerungen und Bedeutung des Flusses
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1850 wurde der Firth of Forth von der ersten Eisenbahnfähre der Welt überquert; das Schiff hieß Leviathan und hatte 417 Bruttoregistertonnen.[2]
Weil nur Eisenbahnen den Fluss hier überqueren konnten, wurden um 1930 technische Untersuchungen und finanzielle Abschätzungen durchgeführt, ob parallel zur Eisenbahnfähre entweder eine Hochbrücke oder eine Autofährverbindung für Kraftfahrzeuge eingerichtet werden könnte.[3]
Im inneren Teil des Firth, das heißt in der Gegend zwischen Kincardine und den Forth-Brücken, wurde der Meeresarm etwa zur Hälfte durch Landgewinnung zugeschüttet, teilweise für landwirtschaftliche, hauptsächlich aber für industrielle Zwecke und als Deponie für die Kohleschlacke des Longannet-Kraftwerks.
Trotz der starken industriellen Nutzung ist der Firth wichtig für den Naturschutz. Im Firth of Forth Special Protection Area (spezielles Schutzgebiet) halten sich jedes Jahr über 90.000 brütende Seevögel auf. Auf der Isle of May befindet sich eine Vogelbeobachtungsstation.
Inseln im Firth of Forth
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Städte und Dörfer am Firth of Forth
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nordufer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südufer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Progressive Rock Band Genesis veröffentlichte 1973 den Song Firth of Fifth, dessen Titel spielt in Form eines Wortspiels auf den Firth of Forth an (Forth klingt im Englischen wie fourth „der vierte“; Fifth bedeutet „der fünfte“).[4] Die schottische Indie-Rock-Band Frightened Rabbit veröffentlichte 2008 den Song Floating in the Forth. Der Leichnam von Frontmann Scott Hutchison wurde 2018 in der Nähe der Forth Road Bridge gefunden, die auch in dem Song erwähnt wird.[5][6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ David J.A. Evansa et al.: The last British Ice Sheet: A review of the evidence utilised in the compilation of the Glacial Map of Britain in Earth-Science Reviews Volume 70, Issues 3-4, May 2005, Pages 253–312
- ↑ Dr. Axel Schulz und Josef Auer: Kreuzfahrten und Schiffsverkehr im Tourismus, Seite 321.
- ↑ Eine Fähre für den Firth of Forth, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 1930, Nr. 17 S. 345.
- ↑ Carl Wiser: Tony Banks: Songwriter Interview. In: SongFacts. 20. Februar 2018, abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).
- ↑ Matthew Strauss, Jazz Monroe, Amy Phillips: Frightened Rabbit’s Scott Hutchison Dead at 36. In: Pitchfork. 11. Mai 2018, abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).
- ↑ Peter Ross: ‘His memory shouldn’t be shrouded in darkness’: How Frightened Rabbit coped with the death of Scott Hutchison. In: The Guardian. 21. Juni 2019, abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).