Haarfestiger

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Haarfestiger dienen der Haarpflege. Sie sollen dem Haar eine höhere Festigkeit und somit eine bessere Frisierbarkeit verleihen.[1]

Historisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Höhlenbilder konnten Forscher herausfinden, dass schon in der Steinzeit Haarfestiger verwendet wurden. Diese bestanden damals jedoch nur aus Schlamm und Fett. Im alten Ägypten, Griechenland und Rom wurden dann kosmetische Präparate mit Ölen, Wachsen und Parfüm kombiniert. In der Renaissance verwendeten die Frauen dann Puder mit klebrigen Harzen zur Haarfestigung. Erst in den 1940er Jahren wurden die heute bekannten Haarfestiger hergestellt.[2]

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zu den Haarsprays werden Haarfestiger auf das noch feuchte Haar aufgegeben. Ohne nachzuspülen wird der Festiger in das Haar gegeben; beim Föhnen wird die Frisur mit Bürsten und Kämmen entsprechend gestaltet.[3]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Haarfestiger enthaltenen Filmbildner (Hydrokolloide) und Konditionierungsmittel überziehen die Haaroberfläche mit einem klaren, nicht klebrigen Film. Dadurch wird das Haar formbeständiger, elastischer und besser frisierbar. Außerdem erhält das Haar einen seidigen Glanz und verliert seine elektrostatische Aufladung.[3]

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schaumfestiger aus der Druckgasdose
Deklaration der Inhaltsstoffe eines Haarfestigers nach INCI (Beispiel)

Flüssige Haarfestiger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt es sich um wässrig-alkoholische Lösungen (Ethanol, Isopropanol, n-Propanol) oder wässrige Lösungen von Kunstharzen (Vinylpyrrolidon-Copolymere). Außerdem werden Weichmacher beigemischt, um dem Haar später mehr Haltbarkeit und Elastizität zu verleihen. Die Nasskämmbarkeit und der verstärkte Haarglanz entsteht durch die zusätzlich enthaltenen Filmbildner (Hydrokolloide), Konditionierungsmittel (kationische Tenside oder quartäre Polymere), Mineralöle oder Silikonöle. Außerdem können sie je nach Verwendungszweck Lichtschutzmittel, optische Aufheller und Farbstoffe enthalten.[1][3]

Tönungsfestiger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dabei handelt es sich um einen Haarfestiger mit einem Zusatz von auswaschbaren Farbstoffen.[3]

Föhnlotion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Föhnlotion wird verwendet, wenn das Haar während des Trockenvorgangs frisiert werden soll. Solche Produkte enthalten als Filmbildner kationische Polymere, welche einen stabileren Film geben als die Filmbildner üblicher Haarfestiger.[3]

Schaumfestiger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anwendung und Dosierung ist einfacher als bei einem flüssigen Haarfestiger. Schaumfestiger enthalte spezielle Tenside und Treibgas.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilfried Umbach (Hrsg.): Kosmetik. Entwicklung, Herstellung und Anwendung kosmetischer Mittel. 2. erweiterte Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart u. a. 1995, ISBN 3-13-712602-9, S. 276.
  • Günter Vollmer, Manfred Franz: Chemische Produkte im Alltag. Essen und Trinken, Gesundheit und Körperpflege, Reinigung, Düngung und Schädlingsbekämpfung. Deutscher Taschenbuch-Verlag u. a., München u. a. 1985, ISBN 3-423-03276-6, S. 185.
  • Claudia Wood: Polymere für Frisuren. Haarsprays, Festiger & Co. In: Chemie in unserer Zeit. 36, 1, 2002, ISSN 0009-2851, S. 44–52.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Aebi, Hugo., Baumgartner, Erich: Kosmetika, Riechstoffe und Lebensmittelzusatzstoffe. Thieme, Stuttgart 1978, ISBN 3-13-562101-4, S. 24.
  2. Claudia Wood: Polymere für Frisuren: Haarsprays, Festiger & Co. In: Chemie in unserer Zeit. Band 36, Nr. 1, 2002, S. 44–52, doi:10.1002/1521-3781(200202)36:13.0.CO;2-Z (wiley.com [abgerufen am 21. Juni 2019]).
  3. a b c d e f Franz, Manfred.: Chemische Produkte im Alltag : Essen u. Trinken, Gesundheit u. Körperpflege, Reinigung, Düngung u. Schädlingsbekämpfung. Deutscher Taschenbuch-Verlag u.a, München 1985, ISBN 3-423-03276-6, S. 185–186.