Zernez
Zernez | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Inn |
BFS-Nr.: | 3746 |
Postleitzahl: | 7530 |
Koordinaten: | 803507 / 175539 |
Höhe: | 1474 m ü. M. |
Fläche: | 203,85 km² |
Einwohner: | 1532 (31. Dezember 2022)[1] |
Einwohnerdichte: | 8 Einw. pro km² |
Website: | www.zernez.ch |
Zernez | |
Karte | |
Zernez ist eine politische Gemeinde des Kreises Sur Tasna, Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Wappen
Blasonierung: In Silber (Weiss) ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Bär, eine bewurzelte grüne Tanne tragend
Das Wappen erinnert an die vielen Bärengeschichten aus den Wäldern der Gemeinde. Gleichzeitig verweist es auch auf die Familie Planta, die für die Gemeinde von großer Bedeutung war und eine Bärentatze im Wappen führte.
Geographie
Zernez befindet sich im weiten Talboden des Engadin am Zusammenfluss von Inn und Spöl. Zernez hat 1033 mehrheitlich rätoromanische Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1474 m. Der Ort ist wichtigster Ausgangspunkt für Wanderungen in den Schweizerischen Nationalpark. Ein beliebtes Ziel ist die Wanderhütte Chamanna Cluozza.
Bevölkerung
Sprachen
Trotz einem Sprachwechsel einer kleinen Minderheit vom Romanischen zum Deutschen im 19. Jahrhundert blieb der Grossteil der Einwohner der angestammten Sprache in Form der Mundart Vallader treu. 1880 gaben 84 %, 1900 79 % und 1941 78 % der Bürger Romanisch als Muttersprache an. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Anteil des Romanischen zwar weiter zurückgegangen, doch ist dieses nach wie vor Mehrheitssprache. 1990 gaben 81 % und im Jahr 2000 80 % Romanischkenntnisse an. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Zernez | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 207 | 22,50 % | 243 | 27,96 % | 300 | 31,28 % |
Rätoromanisch | 645 | 70,11 % | 571 | 65,71 % | 586 | 61,11 % |
Italienisch | 56 | 6,09 % | 41 | 4,72 % | 42 | 4,38 % |
Einwohner | 920 | 100 % | 869 | 100 % | 959 | 100 % |
Religionen und Konfessionen
In Zernez fand die Reformation im Jahr 1553 statt.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 1044 Bewohnern waren 922 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.
Geschichte
Zernez wurde 1161 erstmals urkundlich erwähnt. Nach einem Grossbrand im Jahre 1872 wurde ein Teil der Ortschaft im städtischen Stil wieder aufgebaut.
Unweit nördlich von Zernez liegt das sehenswerte, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Schloss Wildenberg. Im Ortsteil Runatsch steht eine frühbarocke Pfarrkirche von 1609 mit reichen Stuckverzierungen.
Sehenswürdigkeiten
- Barocke evangelische Pfarrkirche mit dem romanischen Turm des Vorgängerbaus.
- Gotische katholische Kapelle St. Sebastian. Nach der Reformation nicht kirchlich genutzt und ist erst seit 1952 wieder in Betrieb.
- Schloss Planta-Wildenberg, Mittelalterlicher Wohnturm mit barocken Nebengebäuden.
- Morenturm, Mittelalterlicher Wohnturm.
- Das neue Nationalparkhaus, Museum zum schweizerischen Nationalpark.
- Im Ortsteil Brail: mittelalterliche evangelische Kirche.
- ehemalige Talsperre von La Serra
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Schloss Wildenberg
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Nationalpark-Haus
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Ehem. mittelalterlicher Wohnturm
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ehemalige Talsperre La Serra
Persönlichkeiten
- Marcus Tatius «Tatius Alpinus» (um 1509–1562), Humanist, Übersetzer und Poet
- In Zernez lebt und arbeitet der Zeichner, Maler, Bildhauer und Theaterregisseur Jacques Guidon, Gewinner des Bündner Kulturpreises 2006.
Literatur
- Luzi Dosch: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 590: Zernez, Bern 1996, ISBN 3-85782-590-1
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Zernez
- {{{Autor}}}: Zernez. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023