„Unabhängigkeitssatz von Dedekind“ – Versionsunterschied

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Version vom 21. Juni 2015, 18:51 Uhr

Der Unabhängigkeitssatz von Dedekind ist ein mathematischer Lehrsatz, welcher innerhalb der Algebra angesiedelt ist und auf den Mathematiker Richard Dedekind zurückgeht. Der Satz behandelt die Frage der linearen Unabhängigkeit von Homomorphismen aus Halbgruppen in die Einheitengruppen von kommutativen Körpern und führt als solcher zu elementaren Struktursätzen der Galoistheorie .

Formulierung des Satzes

Der Darstellung Kurt Meybergs[1] folgend lässt sich der Satz angeben wie folgt:

Gegeben seien eine (multiplikativ geschriebene) Halbgruppe und ein kommutativer Körper und dazu Homomorphismen von in die abelsche Gruppe der Einheiten von .
Dann sind äquivalent:
(A1) Die sind paarweise verschieden.
(A2) Die bilden eine über linear unabhängige Familie des Funktionenraums .

Beweis des Satzes

In Anlehnung an Emil Artin[2] bzw. Kurt Meyberg[1] lässt sich folgender Beweis führen:

A1 → A2

Hier wird vollständige Induktion durchgeführt.

Induktionsanfang

Es sei und dazu mit .

Dann ist

.

Wegen gibt es also ein mit

.

Wegen und der Nullteilerfreiheit von ergibt sich dann

.
Induktionsschritt

Sei und sei die Aussage schon bewiesen für jeweils Homomorphismen der beschriebenen Art.

Seien nun beliebige Körperelemente gegeben und es gelte in die Gleichung

(a)   .

Zu zeigen ist, dass

(b)

gilt.

Zunächst gibt es wegen ein mit   .

Dieses sei fortan fixiert.

Weiter bedeutet (a), dass stets

(c)

besteht.

Da wegen der Halbgruppeneigenschaft für beliebiges auch stets ist, führt (c) einerseits zu

(d)

und andererseits zu

(e)   .[3]

Die Subtraktion der Gleichung (e) von der Gleichung (d) ergibt

(f)   .

Die Gleichung (f) gilt für jedes und somit hat man in

(g)   .

Da nach Induktionsvoraussetzung die in über linear unabhängig sind, folgt aus (g)

(h)

und insbesondere

(i)   .

Wegen hat man mit (i) jedoch auch

(j)   .

Durch Einsetzen von (j) in (a) hat man in dann die Gleichung

(k)   ,

womit bei nochmaliger Anwendung der Induktionsvoraussetzung auf die in über linear unabhängigen dann unmittelbar die Gleichung

(l)

folgt.

Durch die Verbindung von (j) und (l) ist dann schließlich (b) gezeigt.

A2 → A1

Zu dieser Implikation ist nichts weiter zu zeigen, da die Vektoren einer linear unabhängigen Familie eines jeden Vektorraums stets paarweise verschieden sind.

Folgerungen

  1. Jede Familie von paarweise verschiedenen Monomorphismen von einem Körper in einen weiteren Körper ist in über linear unabhängig.
  2. Für jede endliche Körpererweiterung ist die Ordnung der Galoisgruppe durch den Grad der Körpererweiterung nach oben beschränkt:
  .

Anmerkungen zur Namensgebung

Den Unabhängigkeitssatz von Dedekind (bzw. ihm eng verwandte Versionen) trifft man in der Fachliteratur zur Algebra unter verschiedenen Bezeichnungen an. So nennt B. L. van der Waerden ihn allein Unabhängigkeitssatz.[4] In der englischsprachigen Literatur, etwa bei R B J T Allenby, wird er oft Dedekind's independence theorem genannt.[5] Eine andere Bezeichnung für den Satz ist hier – etwa bei P. M. Cohn – auch Dedekind's lemma (deutsch : Lemma von Dedekind).[6]

Quellen

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. a b Meyberg: Algebra. Teil 2. 1975, S. 63-65
  2. Artin: Galoissche Theorie. 1968, S. 28-30
  3. Hier kommt zum Tragen, dass ein kommutativer Körper ist.
  4. van der Waerden: Algebra I. 1993 , S. 159-163
  5. Allenby: Rings, Fields and Groups. 1991, S. 295
  6. Cohn: Algebra vol. 2. 1989, S. 81