„Melchior von der Decken“ – Versionsunterschied

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Er stammte aus dem niedersächsischen Adelsgeschlecht [[Decken (Adelsgeschlecht)|Von der Decken]] und wuchs in [[Itzehoe]] auf. Sein Vater, Alexander von der Decken, war dort Richter und später wurde der Vater [[Senatspräsident]] in [[Kiel]]. Melchior von der Decken studierte Jura in [[Göttingen]] und wurde Mitglied des [[Corps Bremensia Göttingen]] wie sein Vater Alexander und sein Großvater, der auch Melchior hieß.<ref>[[Kösener Corpslisten| Kösener Korpslisten]] 1910, '''63''', 315 + 343 + 795 + 1063</ref> Danach wurde er Amtsrichter in [[Hamburg]] und später in [[Cuxhaven]]. Er erbte 1915 von seinem Vater den Hof Klinten bei [[Oederquart]] und verpachtete den Hof.<ref>Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: ''Güter und Höfe der Familie von der Decken.'' Stade 1998, zum Gut [[Benzerhof]]: S. 224 bis 229</ref>
Er stammte aus dem niedersächsischen Adelsgeschlecht [[Decken (Adelsgeschlecht)|Von der Decken]] und wuchs in [[Itzehoe]] auf. Sein Vater, Alexander von der Decken, war dort Richter und später wurde der Vater [[Senatspräsident]] in [[Kiel]]. Melchior von der Decken studierte Jura in [[Göttingen]] und wurde Mitglied des [[Corps Bremensia Göttingen]] wie sein Vater Alexander und sein Großvater, der auch Melchior hieß.<ref>[[Kösener Corpslisten| Kösener Korpslisten]] 1910, '''63''', 315 + 343 + 795 + 1063</ref> Danach wurde er Amtsrichter in [[Hamburg]] und später in [[Cuxhaven]]. Er erbte 1915 von seinem Vater den Hof Klinten bei [[Oederquart]] und verpachtete den Hof.<ref>Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: ''Güter und Höfe der Familie von der Decken.'' Stade 1998, zum Gut [[Benzerhof]]: S. 224 bis 229</ref>


1924 wurden Dr. [[Wilhelm Kiesselbach (Jurist)|Wilhelm Kiesselbach]] und Melchior von der Decken beauftragt, in einem Schiedsverfahren die Entschädigung für die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Schiffe zu verhandeln.<ref>Dr. [[Wilhelm Kiesselbach (Jurist)|Wilhelm Kiesselbach]], Präsident am Hanseatischen Oberlandesgerichts in Hamburg, Zusammenfassung, S. 568-574, 1933: [http://www.zaoerv.de/03_1933/3_1933_1_a_568_574.pdf Der Abschluß der 10-jährigen Tätigkeit der Deutsch-Amerikanischen Schadens-Kommission und die in dieser Arbeit gemachten Erfahrungen.] in der [http://www.zaoerv.de/03_1933/vol3.cfm Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht] dort Vol.3 1933: 16 A. Internationale Gerichtsbarkeit und Schiedsgerichtsbarkeit</ref> Es wurde eine Entschädigungssumme von 320 Millionen RM für die 92 deutschen Schiffe vereinbart.<ref>Melchior von der Decken, Rat am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg, S. 575-616, 1933: [http://www.zaoerv.de/03_1933/3_1933_1_a_575_616.pdf Die Bewertungsgrundsätze in dem Schiedsverfahren über die Entschädigung für die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Schiffe.] in der [http://www.zaoerv.de/03_1933/vol3.cfm Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht] dort Vol.3 1933: 16 A. Internationale Gerichtsbarkeit und Schiedsgerichtsbarkeit</ref>
1924 wurden [[Wilhelm Kiesselbach (Jurist)|Wilhelm Kiesselbach]] und Melchior von der Decken beauftragt, in einem Schiedsverfahren die Entschädigung für die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Schiffe zu verhandeln.<ref>Dr. [[Wilhelm Kiesselbach (Jurist)|Wilhelm Kiesselbach]], Präsident am Hanseatischen Oberlandesgerichts in Hamburg, Zusammenfassung, S. 568-574, 1933: [http://www.zaoerv.de/03_1933/3_1933_1_a_568_574.pdf Der Abschluß der 10-jährigen Tätigkeit der Deutsch-Amerikanischen Schadens-Kommission und die in dieser Arbeit gemachten Erfahrungen.] in der [http://www.zaoerv.de/03_1933/vol3.cfm Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht] dort Vol.3 1933: 16 A. Internationale Gerichtsbarkeit und Schiedsgerichtsbarkeit</ref> Es wurde eine Entschädigungssumme von 320 Millionen RM für die 92 deutschen Schiffe vereinbart.<ref>Melchior von der Decken, Rat am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg, S. 575-616, 1933: [http://www.zaoerv.de/03_1933/3_1933_1_a_575_616.pdf Die Bewertungsgrundsätze in dem Schiedsverfahren über die Entschädigung für die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Schiffe.] in der [http://www.zaoerv.de/03_1933/vol3.cfm Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht] dort Vol.3 1933: 16 A. Internationale Gerichtsbarkeit und Schiedsgerichtsbarkeit</ref>


Er heiratete 1925 Margarete Duden und sie lebten berufsbedingt von 1925 bis 1929 in den [[USA]] in [[Washington, D.C.]], danach wohnten sie in Hamburg in ihrem Haus Inselstrasse 20. Sie hatten zwei Söhne. 1933 kaufte Melchior zusammen mit seinem Bruder, dem Marineoffizier und Landwirt Bertold [[von der Decken]], das [[Gut Benzerhof]] in [[Benz (Malente)]] in der Nähe von [[Eutin]].<ref>Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: ''Güter und Höfe der Familie von der Decken.'' Stade 1998, zum Hof Klinten: S. 66 bis 67</ref> Er wurde in [[Oederquart]] bei [[Freiburg/Elbe|Freiburg an der Elbe]] beerdigt.<ref>Herwart und Thassilo von der Decken: ''Stammtafeln der Familie von der Decken'', 1994, S. 96</ref>
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1930 trat er dem [[Hamburger Nationalklub]] und 1937 in die NSDAP ein und wurde ein Jahr später Senatspräsident beim Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg. Aufgrund seines späten Parteieintritts konnte er nach dem 8.&nbsp;Mai 1945 weiterhin im Justizdienst bleiben. Er wurde sogar vom OLG-Präsidenten Kiesselbach beratend zu einer Kommission hinzugezogen, die die justizinterne Entnazifizierung betrieb.<ref>Hund/Seegert, S.&nbsp;18 ff.</ref>

Er wurde in [[Oederquart]] bei [[Freiburg/Elbe|Freiburg an der Elbe]] beerdigt.<ref>Herwart und Thassilo von der Decken: ''Stammtafeln der Familie von der Decken'', 1994, S.&nbsp;96</ref>

== Literatur ==
* {{Literatur
| Autor = [[Wulf D. Hund]]/Christian Seegert
| Titel = Bürgerliche Hegemonie und konservative Kontinuität der Justiz. In: Restauration im Recht
| Verlag = Westdeutscher Verlag
| Ort = Opladen
| Jahr = 2004
| ISBN = 3322882160
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== Weblinks ==
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[[Kategorie:Decken (Adelsgeschlecht)|Melchior]]
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Version vom 10. Januar 2016, 20:12 Uhr

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Begründung: Zweifelhaft Relevanz. Senatspräsident ist weniger als OLG-Präsident. OLGs haben nämlich mehrere Senate. Wie er denn als Rechtsanwalt tätig gewesen sein soll muss mir übrigens erklärt werden. Angaben zu nach 1933 fehlen.--Mit lieben Grüßen Kriddl Bitte schreib mir etwas. 00:21, 9. Jan. 2016 (CET)

Senatspräsident Melchior von der Decken

Melchior von der Decken (* 14. Februar 1886 in Itzehoe; † 8. Februar 1953 in Hamburg) war ein deutscher Richter. Als Richter wurde er Senatspräsident am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg.

Leben

Er stammte aus dem niedersächsischen Adelsgeschlecht Von der Decken und wuchs in Itzehoe auf. Sein Vater, Alexander von der Decken, war dort Richter und später wurde der Vater Senatspräsident in Kiel. Melchior von der Decken studierte Jura in Göttingen und wurde Mitglied des Corps Bremensia Göttingen wie sein Vater Alexander und sein Großvater, der auch Melchior hieß.[1] Danach wurde er Amtsrichter in Hamburg und später in Cuxhaven. Er erbte 1915 von seinem Vater den Hof Klinten bei Oederquart und verpachtete den Hof.[2]

1924 wurden Wilhelm Kiesselbach und Melchior von der Decken beauftragt, in einem Schiedsverfahren die Entschädigung für die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Schiffe zu verhandeln.[3] Es wurde eine Entschädigungssumme von 320 Millionen RM für die 92 deutschen Schiffe vereinbart.[4]

Er heiratete 1925 Margarete Duden und sie lebten berufsbedingt von 1925 bis 1929 in den USA in Washington, D.C., danach wohnten sie in Hamburg in ihrem Haus Inselstrasse 20. Sie hatten zwei Söhne. 1933 kaufte Melchior zusammen mit seinem Bruder, dem Marineoffizier und Landwirt Bertold von der Decken, das Gut Benzerhof in Benz (Malente) in der Nähe von Eutin.[5]

1930 trat er dem Hamburger Nationalklub und 1937 in die NSDAP ein und wurde ein Jahr später Senatspräsident beim Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg. Aufgrund seines späten Parteieintritts konnte er nach dem 8. Mai 1945 weiterhin im Justizdienst bleiben. Er wurde sogar vom OLG-Präsidenten Kiesselbach beratend zu einer Kommission hinzugezogen, die die justizinterne Entnazifizierung betrieb.[6]

Er wurde in Oederquart bei Freiburg an der Elbe beerdigt.[7]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 63, 315 + 343 + 795 + 1063
  2. Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: Güter und Höfe der Familie von der Decken. Stade 1998, zum Gut Benzerhof: S. 224 bis 229
  3. Dr. Wilhelm Kiesselbach, Präsident am Hanseatischen Oberlandesgerichts in Hamburg, Zusammenfassung, S. 568-574, 1933: Der Abschluß der 10-jährigen Tätigkeit der Deutsch-Amerikanischen Schadens-Kommission und die in dieser Arbeit gemachten Erfahrungen. in der Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht dort Vol.3 1933: 16 A. Internationale Gerichtsbarkeit und Schiedsgerichtsbarkeit
  4. Melchior von der Decken, Rat am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg, S. 575-616, 1933: Die Bewertungsgrundsätze in dem Schiedsverfahren über die Entschädigung für die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Schiffe. in der Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht dort Vol.3 1933: 16 A. Internationale Gerichtsbarkeit und Schiedsgerichtsbarkeit
  5. Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: Güter und Höfe der Familie von der Decken. Stade 1998, zum Hof Klinten: S. 66 bis 67
  6. Hund/Seegert, S. 18 ff.
  7. Herwart und Thassilo von der Decken: Stammtafeln der Familie von der Decken, 1994, S. 96