„Arbeiterselbsthilfe“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Bedeutung der Arbeiterhilfe für die Ökobank und andere Projekte der Selbsthilfe dargestellt. Abschnitt "Philosophie" durch "Zwischen Idealismus und Realismus" ersetzt. Normdaten eingefügt.
Literatur, soweit möglich, formatiert.
Zeile 11: Zeile 11:
Die ASH entstand 1975 aus einer politisch linksorientierten studentischen Wohngemeinschaft in [[Frankfurt-Heddernheim]]. Die Kommune nannte sich ''K2'', nach dem Vorbild der Berliner [[Kommune 2]]. Ihre Bewohner versuchten, gemeinsames Leben mit politischer Arbeit zu verbinden. Die Gruppe fühlte sich der Frankfurter Sponti-Szene um [[Joschka Fischer]] und [[Daniel Cohn-Bendit]] verbunden. Um Kontakt zur nichtstudentischen bürgerlichen Bevölkerung aufzubauen, errichteten die Bewohner der ''K2'' Stadtteilzentren, wie in der Gaststätte ''Zum Elfmeter'' (umgangssprachlich ''Elfer'') in [[Frankfurt-Eschersheim]]. Dort gab es jedoch statt des erhofften guten Kontakts vor allem Konflikte mit jugendlichen Rockern. Um diese Konflikte zu kanalisieren, wurde das Projekt ''Arbeiterselbsthilfe'' (ASH) gegründet. Es orientierte sich mit seinem Paradigma [[Hilfe zur Selbsthilfe]] an der [[Sozialistische Selbsthilfe Köln|Sozialistischen Selbsthilfe Köln]]. Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen zu integrieren, indem man für sie Arbeit beschaffte, sie in die betriebliche Organisation eingliederte und damit die [[Entfremdung]] der Arbeit aufhob. Bereits nach einem halben Jahr scheiterte dieser Ansatz. Zu den Gründern der ASH zählt der Projektkünstler [[Lui Tratter]].
Die ASH entstand 1975 aus einer politisch linksorientierten studentischen Wohngemeinschaft in [[Frankfurt-Heddernheim]]. Die Kommune nannte sich ''K2'', nach dem Vorbild der Berliner [[Kommune 2]]. Ihre Bewohner versuchten, gemeinsames Leben mit politischer Arbeit zu verbinden. Die Gruppe fühlte sich der Frankfurter Sponti-Szene um [[Joschka Fischer]] und [[Daniel Cohn-Bendit]] verbunden. Um Kontakt zur nichtstudentischen bürgerlichen Bevölkerung aufzubauen, errichteten die Bewohner der ''K2'' Stadtteilzentren, wie in der Gaststätte ''Zum Elfmeter'' (umgangssprachlich ''Elfer'') in [[Frankfurt-Eschersheim]]. Dort gab es jedoch statt des erhofften guten Kontakts vor allem Konflikte mit jugendlichen Rockern. Um diese Konflikte zu kanalisieren, wurde das Projekt ''Arbeiterselbsthilfe'' (ASH) gegründet. Es orientierte sich mit seinem Paradigma [[Hilfe zur Selbsthilfe]] an der [[Sozialistische Selbsthilfe Köln|Sozialistischen Selbsthilfe Köln]]. Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen zu integrieren, indem man für sie Arbeit beschaffte, sie in die betriebliche Organisation eingliederte und damit die [[Entfremdung]] der Arbeit aufhob. Bereits nach einem halben Jahr scheiterte dieser Ansatz. Zu den Gründern der ASH zählt der Projektkünstler [[Lui Tratter]].


Am Ort des Stadtteilzentrums ''Zum Elfmeter'' entstand 1976 das alternative Jugend- und Kulturzentrum ''Batschkapp''. Es war der Arbeiterselbsthilfe angegliedert. Im ''Batschkapp'', das eine Treppe über dem ''Elfmeter'' lag, drängte sich ab 1977 „so ziemlich alles, was sich ‘das andere Deutschland’ nennt: Stadtindianer, Stadtguerillas, einfache RAF-Sympathisanten aus Folterkomitee und Roter Hilfe, Spontis und Frauengruppen, Gastarbeiterkinder aus der Umgebung, arbeitslose Mädchen und Jungen, heimatlose Mischlinge aus amerikanischen Garnisonstädten“. Ihre Nachrichtenbörse war der ''Elfer''.<ref name="Keine normale Figur">{{Der Spiegel|ID=14317374|Titel=Keine normale Figur in der Hütte|Autor=Reimar Oltmanns|Jahr=1980|Nr=21|Datum=1980-05-19}}</ref> Joschka Fischer zählte zu den regelmäßigen Gästen. Er war mit Ralf Scheffler, dem Inhaber des ''Batschkapp'' befreundet. ''Elfer'' und ''Batschkapp'' waren zwei Musikclubs mit identischem Publikum. Durch sie sollte eine „autonome und linke Gegenkultur“ etabliert werden.<ref name="taz">{{Internetquelle|autor=Klaus Walter|hrsg=taz.de|titel=Wo auch der Joschka ein und aus ging|url=http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2007/04/14/a0009 |datum=2007-04-14|zugriff=2016-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=Outback - Das Kulturmagazin|titel=Batschkapp und Elfer: Zwei Musik-Kneipen in einem Haus, in harmonischer Kooperation|url=http://www.outback-magazin.de/batschkapp-elfer.htm |zugriff=2016-03-22}}</ref>
Am Ort des Stadtteilzentrums ''Zum Elfmeter'' entstand 1976 das alternative Jugend- und Kulturzentrum ''Batschkapp''. Es war der Arbeiterselbsthilfe angegliedert. Im ''Batschkapp'', das eine Treppe über dem ''Elfmeter'' lag, drängte sich ab 1977 „so ziemlich alles, was sich ‘das andere Deutschland’ nennt: Stadtindianer, Stadtguerillas, einfache RAF-Sympathisanten aus Folterkomitee und Roter Hilfe, Spontis und Frauengruppen, Gastarbeiterkinder aus der Umgebung, arbeitslose Mädchen und Jungen, heimatlose Mischlinge aus amerikanischen Garnisonstädten“. Ihre Nachrichtenbörse war der ''Elfer''.<ref name="Keine normale Figur">{{Der Spiegel|ID=14317374|Titel=Keine normale Figur in der Hütte|Autor=Reimar Oltmanns|Jahr=1980|Nr=21|Datum=1980-05-19}}</ref> Joschka Fischer zählte zu den regelmäßigen Gästen. Er war mit Ralf Scheffler, dem Inhaber des ''Batschkapp'' befreundet. ''Elfer'' und ''Batschkapp'' waren zwei Musikclubs mit identischem Publikum. Durch sie sollte eine „autonome und linke Gegenkultur“ etabliert werden.<ref name="taz">{{Internetquelle|autor=Klaus Walter|hrsg=taz.de|titel=Wo auch der Joschka ein und aus ging|url=http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2007/04/14/a0009 |datum=2007-04-14|zugriff=2016-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=Outback Das Kulturmagazin|titel=Batschkapp und Elfer: Zwei Musik-Kneipen in einem Haus, in harmonischer Kooperation|url=http://www.outback-magazin.de/batschkapp-elfer.htm |zugriff=2016-03-22}}</ref>


In ihrer Hochphase umfasste die ASH bis zu 60 Personen.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Der Start als Arbeitslosenselbsthilfe|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>
In ihrer Hochphase umfasste die Arbeiterselbsthilfe bis zu 60 Personen.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Der Start als Arbeitslosenselbsthilfe|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>


=== Gründung der Kommune „Nie mehr Sozialarbeit“ ===
=== Gründung der Kommune „Nie mehr Sozialarbeit“ ===
Frustration und Stress aus der misslungenen Jugendsozialarbeit führte zu einer Zunahme des Gemeinschaftsgefühls in der Gruppe, so dass aus der Wohngemeinschaft schließlich eine echte [[Kommune (Lebensgemeinschaft)|Kommune]] wurde, d.h. eine Art Großfamilie mit gemeinschaftlicher Wirtschaftsführung, deren Angehörige sich blindes Vertrauen entgegenbrachten. Alle Mitglieder waren [[Aussteiger]], hatten ihr Studium geschmissen und waren arbeitslos. Ihr Geld verdienten sie sich mit Wohnungsentrümpelungen. Alle Einnahmen kamen in eine Gemeinschaftskasse und wurden nach demokratischem Beschluss verwendet. Neben der Arbeit stand die Selbsterforschung individueller und gruppendynamischer Prozesse im Mittelpunkt des Alltags, die sogenannte „Politik in erster Person“.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Nie mehr Sozialarbeit!|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2a.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>
Frustration und Stress aus der misslungenen Jugendsozialarbeit führte zu einer Zunahme des Gemeinschaftsgefühls in der Gruppe, sodass aus der Wohngemeinschaft schließlich eine echte [[Kommune (Lebensgemeinschaft)|Kommune]] wurde, eine Art Großfamilie mit gemeinschaftlicher Wirtschaftsführung, deren Angehörige sich blindes Vertrauen entgegenbrachten. Alle Mitglieder waren [[Aussteiger]], hatten ihr Studium geschmissen und waren arbeitslos. Ihr Geld verdienten sie sich mit Wohnungsentrümpelungen. Alle Einnahmen kamen in eine Gemeinschaftskasse und wurden nach demokratischem Beschluss verwendet. Neben der Arbeit stand die Selbsterforschung individueller und gruppendynamischer Prozesse im Mittelpunkt des Alltags, die sogenannte „Politik in erster Person“.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Nie mehr Sozialarbeit!|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2a.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>


=== ASH Bonames ===
=== ASH Bonames ===
Nachdem der Vermieter der Kommune untersagt hatte, auf ihrem Wohngelände gewerblich tätig zu werden, fand die Gruppe ihr neues Domizil in einer abrissreifen ehemaligen Schuhfabrik im Stadtteil [[Bonames]], das sie teils ohne Mietvertrag als „Restzusatzverwertung“ nutzen durften. In die leerstehende Fabriketage wurden Wände eingezogen und Kohleöfen verbaut. Hauptgeschäftseinnahmen kamen weiterhin aus Wohnungsentrümpelungen. Daneben wurde auch ein Flohmarkt eingerichtet, auf dem brauchbare Gegenstände der Entrümpelungsaktionen verkauft wurden. Schon bald traten gebrauchte Möbel in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die anfallenden Arbeiten wurden nach einem Umschichtsystem erledigt und als Gemeinschaftsdient bezeichnet. Es gab keinen Chef, sondern jeder machte jede Arbeit. Die Gruppe verstand sich gleichzeitig als Alternativbetrieb wie auch als Lebensgemeinschaft, mit dem Ziel, die Sinnkrise der Gesellschaft zu überwinden. Ihre Lebensweise sollte als Vorbild für andere dienen und dadurch zum Zusammenbruch des Kapitalismus beitragen, um einer neuen, selbstbestimmten Lebensweise Raum zu geben. 1978 nahm die Gruppe am Berliner [[Treffen in Tunix]] teil.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Bonames: Vom alternativ- zum selbstverwalteten Betrieb|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2b.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>
Nachdem der Vermieter der Kommune untersagt hatte, auf ihrem Wohngelände gewerblich tätig zu werden, fand die Gruppe ihr neues Domizil in einer abrissreifen ehemaligen Schuhfabrik im Stadtteil [[Bonames]], das sie teils ohne Mietvertrag als „Restzusatzverwertung“ nutzen durften. In die leerstehende Fabriketage wurden Wände eingezogen und Kohleöfen verbaut. Hauptgeschäftseinnahmen kamen weiterhin aus Wohnungsentrümpelungen. Daneben wurde ein Flohmarkt eingerichtet, auf dem brauchbare Gegenstände der Entrümpelungsaktionen verkauft wurden. Schon bald traten gebrauchte Möbel in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die anfallenden Arbeiten wurden nach einem Umschichtsystem erledigt und als Gemeinschaftsdient bezeichnet. Es gab keinen Chef, sondern jeder machte jede Arbeit. Die Gruppe verstand sich gleichzeitig als Alternativbetrieb und als Lebensgemeinschaft, mit dem Ziel, die Sinnkrise der Gesellschaft zu überwinden. Ihre Lebensweise sollte als Vorbild für andere dienen und dadurch zum Zusammenbruch des Kapitalismus beitragen, um einer neuen, selbstbestimmten Lebensweise Raum zu geben. 1978 nahm die Gruppe am Berliner [[Treffen in Tunix]] teil.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Bonames: Vom alternativ- zum selbstverwalteten Betrieb|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2b.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>


Im ASH Bonames waren mehr als 30 Personen tätig. Außer Wohnungsentrümpelungen, dem An- und Verkauf von gebrauchten Möbeln und Antiquitäten und einer Holzwerkstatt zur Aufarbeitung von Möbeln gab es eine Druckerei. Die meisten der dort tätigen jungen Erwachsenen glaubten, „den Grundwiderspruch zwischen Denken und Fühlen, zwischen Kopf und Bauch nur in einem alternativen Kollektiv auflösen zu können. Ein Kollektiv, das die bürgerlichen Spielregeln außer Kraft setzt, in dem rationales Handeln nicht konträr zu den Gefühlen abläuft“.<ref name="Keine normale Figur" />
Im ASH Bonames waren mehr als 30 Personen tätig. Außer Wohnungsentrümpelungen, dem An- und Verkauf von gebrauchten Möbeln und Antiquitäten und einer Holzwerkstatt zur Aufarbeitung von Möbeln gab es eine Druckerei. Die meisten der dort tätigen jungen Erwachsenen glaubten, „den Grundwiderspruch zwischen Denken und Fühlen, zwischen Kopf und Bauch nur in einem alternativen Kollektiv auflösen zu können. Ein Kollektiv, das die bürgerlichen Spielregeln außer Kraft setzt, in dem rationales Handeln nicht konträr zu den Gefühlen abläuft“.<ref name="Keine normale Figur" />


=== Krebsmühle ===
=== Krebsmühle ===
Nach ihren Anfängen in Frankfurt-Heddernheim und in [[Bonames]] bezog die Arbeiterselbsthilfe 1978 in der [[Oberursel]]er [[Krebsmühle (Oberursel)|Krebsmühle]] – einer ehemaligen Brotfabrik – ihr Domizil. Eine erste Verhandlungsrunde, bei der streng darauf geachtet werden musste, dass die wahre Identität des Unternehmens nicht bekannt wurde, eröffnete mehrere Übernahmeoptionen, die jedoch allesamt nicht finanzierbar waren (Kauf: 2.2. Mill. DM. Miete: 18.000 DM monatl., Mietkauf: 17.000 DM monatl.). Schließlich wurde ein Pachtvertrag mit einer Pachtrate von 7.000 DM monatl., einem Vorkaufsrecht für den Mietkauf und der Verpflichtung zur Instandhaltung vereinbart. Der Pachtzins konnte schließlich durch eine Umstellung des Geschäftsmodells auf Restaurierung und Verkauf von Antiquitäten aufgebracht werden. Dies erzwang jedoch auch ein Umdenken in Bezug auf die antikapitalistische Grundhaltung und die Transformation zur Kleinkrämerei. Von der Sponti-Szene wurde die Krebsmühle außerdem als „Gschaftlhuber“, „Geldscheffler“ und als „[[Stachanow-Bewegung|Stachanow-Betrieb]]“ diffamiert.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Die Krebsmühle: Erstmal finden! Kriegen? Wirklich wollen?|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2c.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>
Nach ihren Anfängen in Frankfurt-Heddernheim und in [[Bonames]] bezog die Arbeiterselbsthilfe 1978 in der [[Oberursel]]er [[Krebsmühle (Oberursel)|Krebsmühle]] – einer ehemaligen Brotfabrik – ihr Domizil. Eine erste Verhandlungsrunde, bei der streng darauf geachtet werden musste, dass die wahre Identität des Unternehmens nicht bekannt wurde, eröffnete mehrere Übernahmeoptionen, die jedoch allesamt nicht finanzierbar waren (Kauf: 2.2. Millionen D-Mark. Miete: 18.000 D-Mark monatlich, Mietkauf: 17.000 D-Mark monatlich). Es wurde ein Pachtvertrag mit einer Pachtrate von 7.000 D-Mark monatlich, einem Vorkaufsrecht für den Mietkauf und der Verpflichtung zur Instandhaltung vereinbart. Der Pachtzins konnte schließlich durch eine Umstellung des Geschäftsmodells auf Restaurierung und Verkauf von Antiquitäten aufgebracht werden. Dies erzwang jedoch ein Umdenken in Bezug auf die antikapitalistische Grundhaltung und die Transformation zur Kleinkrämerei. Von der Sponti-Szene wurde die Krebsmühle außerdem als „Gschaftlhuber“, „Geldscheffler“ und als „[[Stachanow-Bewegung|Stachanow-Betrieb]]“ diffamiert.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hilfe zur Selbsthilfe e.V.|titel=Die Krebsmühle: Erstmal finden! Kriegen? Wirklich wollen?|url=http://www.krebsmuehle.de/Verein/Geschichte2c.php |zugriff=2016-03-22}}</ref>


== Bedeutung und Kritik ==
== Bedeutung und Kritik ==
Auf der ideologischen Basis der Frankfurter Spontis entstanden alternative Formen der Kultur und des Wirtschaftens. Die Arbeiterselbsthilfe förderte die Gründung der Ökobank und war maßgeblich an der Errichtung des der linken Gegenkultur gewidmeten Kulturzentrums ''Batschkapp'' beteiligt, das der Arbeiterselbsthilfe angegliedert war. Gemeinsam mit dem ''Elfer'' entstand eine Keimzelle der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]].<ref name="taz" /> Die Arbeiterselbsthilfe hat zahlreiche Projekte der Selbsthilfe realisiert oder auf den Weg gebracht. Neben der Ökobank und dem ''Batschkapp'' zählt eine Lernwerkstatt dazu, die Jugendliche mit Defiziten ausbildete. Außerdem unterstützt der Verein seit 2006 die Basa-Stiftung zur Förderung von Jugendarbeit und Jugendforschung<ref>{{Internetquelle|hrsg=Basa-Stiftung|titel=Zur Geschichte der Basa-Stiftung|url=http://www.basa-stiftung.de/Geschichte/geschichte.html |zugriff=2016-03-23}}</ref><ref name="kein Tabu" /> Einer der Initiatoren der Krebsmühle sagt, in den 1980er-Jahren sei dieses Projekt das größte Alternativmodell in Deutschland, ein Kristallisationspunkt, gewesen. Zu dieser Zeit fand dort auch eine „Gegen Buch Masse“ statt. Auch diese Initiative hat die Zeit überdauert.<ref name="Gegenmodell">{{Internetquelle|autor=Olaf Velte|hrsg=Frankfurter Rundschau|titel=Gegenmodell unterm Backsteinturm|url=http://www.fr-online.de/bad-homburg-und-hochtaunus/oberursel-gegenmodell-unterm-backsteinturm,1472864,32940384.html |datum=2015-12-16|zugriff=2016-03-23}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=Gegen Buch Masse|titel=Veranstaltungen zur Buchmesse 2008|url=http://www.gegenbuchmasse.de/Archiv/gegenbuchmasse2008_screen.pdf |zugriff=2016-03-23|format=PDF}}</ref> Anfang der 1980er-Jahre galt die Arbeiterselbsthilfe vielen als alternativer Musterbetrieb.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Zeit Online|titel=Kummer mit der Knete|url=http://www.zeit.de/1981/51/kummer-mit-der-knete/komplettansicht |datum=1981-12-11|zugriff=2016-03-23}}</ref> 1981 fand in den Räumen der Arbeiterselbsthilfe in Oberursel ein verschwiegenes Treffen zwischen Alternativen und der SPD-Führung statt. Von Seiten der Kollektivler erschien außer der ASH das Autonome Bildungszentrum Hamburg (ABC). Bildungsminister [[Björn Engholm]] bot an, „bildungspolitisch relevante Projekte aus der alternativen Szene mit 200 000 Mark aus seinem Etat zu fördern – um ein bescheidenes Beriechen zu ermöglichen, ohne politische Hintergedanken oder Vorbedingungen“. Dadurch verfolgte die SPD das Ziel, die neue Gegenkultur für sich nutzbar zu machen. Allerdings blieb diese Diskussion ergebnislos. Die Alternativen weigerten sich, staatliche Fördergelder anzunehmen.<ref>{{Der Spiegel|ID=14327877|Titel=Faust in der Tasche|Jahr=1981|Nr=9|Datum=1981-02-23}}</ref>
Auf der ideologischen Basis der Frankfurter Spontis entstanden alternative Formen der Kultur und des Wirtschaftens. Die Arbeiterselbsthilfe förderte die Gründung der Ökobank und war maßgeblich an der Errichtung des der linken Gegenkultur gewidmeten Kulturzentrums ''Batschkapp'' beteiligt, das der Arbeiterselbsthilfe angegliedert war. Gemeinsam mit dem ''Elfer'' entstand eine Keimzelle der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]].<ref name="taz" /> Die Arbeiterselbsthilfe hat zahlreiche Projekte der Selbsthilfe realisiert oder auf den Weg gebracht. Neben der Ökobank und dem ''Batschkapp'' zählt eine Lernwerkstatt dazu, die Jugendliche mit Defiziten ausbildete. Außerdem unterstützt der Verein seit 2006 die Basa-Stiftung zur Förderung von Jugendarbeit und Jugendforschung<ref>{{Internetquelle|hrsg=Basa-Stiftung|titel=Zur Geschichte der Basa-Stiftung|url=http://www.basa-stiftung.de/Geschichte/geschichte.html |zugriff=2016-03-23}}</ref><ref name="kein Tabu" /> Einer der Initiatoren der Krebsmühle sagt, in den 1980er-Jahren sei dieses Projekt das größte Alternativmodell in Deutschland, ein Kristallisationspunkt, gewesen. Zu dieser Zeit fand dort eine „Gegen Buch Masse“ statt. Diese Initiative hat ebenso die Zeit überdauert.<ref name="Gegenmodell">{{Internetquelle|autor=Olaf Velte|hrsg=Frankfurter Rundschau|titel=Gegenmodell unterm Backsteinturm|url=http://www.fr-online.de/bad-homburg-und-hochtaunus/oberursel-gegenmodell-unterm-backsteinturm,1472864,32940384.html |datum=2015-12-16|zugriff=2016-03-23}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=Gegen Buch Masse|titel=Veranstaltungen zur Buchmesse 2008|url=http://www.gegenbuchmasse.de/Archiv/gegenbuchmasse2008_screen.pdf |zugriff=2016-03-23|format=PDF}}</ref> Anfang der 1980er-Jahre galt die Arbeiterselbsthilfe vielen als alternativer Musterbetrieb.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Zeit Online|titel=Kummer mit der Knete|url=http://www.zeit.de/1981/51/kummer-mit-der-knete/komplettansicht |datum=1981-12-11|zugriff=2016-03-23}}</ref> 1981 fand in den Räumen der Arbeiterselbsthilfe in Oberursel ein verschwiegenes Treffen zwischen Alternativen und der SPD-Führung statt. Von Seiten der Kollektivler erschien außer der ASH das Autonome Bildungszentrum Hamburg (ABC). Bildungsminister [[Björn Engholm]] bot an, „bildungspolitisch relevante Projekte aus der alternativen Szene mit 200 000 Mark aus seinem Etat zu fördern – um ein bescheidenes Beriechen zu ermöglichen, ohne politische Hintergedanken oder Vorbedingungen“. Dadurch verfolgte die SPD das Ziel, die neue Gegenkultur für sich nutzbar zu machen. Allerdings blieb diese Diskussion ergebnislos. Die Alternativen weigerten sich, staatliche Fördergelder anzunehmen.<ref>{{Der Spiegel|ID=14327877|Titel=Faust in der Tasche|Jahr=1981|Nr=9|Datum=1981-02-23}}</ref>


Neben der im Stadteil Hausen ansässigen [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)]], einem selbstverwalteten Projektträger, und der von [[Joschka Fischer]] mitgegründeten [[Karl-Marx-Buchhandlung]] zählt die ASH zu den wenigen Kollektiven mit überregionaler Bedeutung, die seit den 1970er-Jahren ununterbrochen arbeiten. Die ASH gilt als exemplarisches Beispiel für selbstverwaltete Wirtschaftsbetriebe.<ref>{{Internetquelle|autor=Fritz Vilmar, Brigitte Runge|titel=Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft?|url=http://tocs.ulb.tu-darmstadt.de/4846699.pdf |zugriff=2016-03-22|format=PDF|kommentar=Inhaltsverzeichnis, Randnummer 2.2}}</ref>
Neben der im Stadteil Hausen ansässigen [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)]], einem selbstverwalteten Projektträger, und der von [[Joschka Fischer]] mitgegründeten [[Karl-Marx-Buchhandlung]] zählt die ASH zu den wenigen Kollektiven mit überregionaler Bedeutung, die seit den 1970er-Jahren ununterbrochen arbeiten. Die ASH gilt als exemplarisches Beispiel für selbstverwaltete Wirtschaftsbetriebe.<ref>{{Internetquelle|autor=Fritz Vilmar, Brigitte Runge|titel=Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft?|url=http://tocs.ulb.tu-darmstadt.de/4846699.pdf |zugriff=2016-03-22|format=PDF|kommentar=Inhaltsverzeichnis, Randnummer 2.2}}</ref>


=== New Economy ===
=== New Economy ===
Die Arbeiterselbsthilfe folgt der Philosophie, das ein Unternehmen nicht bloß ein Ort zum Geldverdienen ist, sondern ein Zuhause. Im Idealfall würden sich alle Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und zögen gemeinsam an einem Strang. Diese Sichtweise entspricht der Kultur, die in der modernen Start-up-Szene gepflegt wird. Insofern sind die Betriebe der Alternativökonomie, wie die ASH, Pilotprojekte für das junge Unternehmertum des beginnenden 21. Jahrhunderts. Gleichwohl waren die Aktionen der selbstverwalteten Arbeitswelt, wenn sie die Belegschaft anderer Betriebe von ihrem Modell überzeugen wollten, nicht immer willkommen. Im Gründungspapier der Arbeiterselbsthilfe steht: „Was wir dabei übersehen oder unterschätzt haben, ist die Tatsache, dass sich die lieben Kollegen nicht so ohne weiteres agitieren lassen wollten. Die haben immerhin was, an das sie sich klammern können, die Familie, das neue Auto, das Eigenheim. Wir haben übersehen, dass man schnell den Ruf des linken Spinners weg hat. Wir haben weiter übersehen, dass man aus den Betrieben mindestens so schnell wieder rausfliegt, wie man reingekommen ist.“ Andererseits wurde das Gedankengut der alternativen Ökonomie zu den politischen Kernforderungen der Ökobewegung: Dezentrale Wirtschaftseinheiten, die von der Basis kontrollierbar sind und ganzheitliche Wirtschaftskreisläufe zwischen Mensch und Natur. Mitte der 1970er-Jahre, als die erste [[Ölpreiskrise]] überstanden war und die Massenarbeitslosigkeit ihren Anfang nahm, wollte die ASH ein Modell entwickeln, das dem normalen kapitalistischen Betrieb als echte Alternative entgegengestellt werden sollte. Der Frankfurter Soziologe Frank Heider stellte jedoch Mitte der 1990er-Jahre fest, dass in Hessen etwa die Hälfte der selbstverwalteten Kollektive gescheitert war. Im Spannungsfeld zwischen Idealismus und Realismus siegte in vielen Fällen die Fraktion der Chefs über die der Kollektivler. Auch wenn das Gegenmodell zur kapitalistischen Wirtschaftsform verfehlt wurde, ist etwas erreicht worden, nämlich Leben und Arbeiten miteinander zu verbinden, so wie es in der [[New Economy]] gepflegt wird.<ref>{{Internetquelle|autor=Rainer Kreuzer|hrsg=brand eins Wirtschaftsmagazin|titel=Wahlverwandte|url=http://www.brandeins.de/archiv/2000/design/wahlverwandte/ |datum=2000-10-00|zugriff=2016-03-22}}</ref>
Die Arbeiterselbsthilfe folgt der Philosophie, das ein Unternehmen nicht bloß ein Ort zum Geldverdienen ist, sondern ein Zuhause. Im Idealfall würden sich alle Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und zögen gemeinsam an einem Strang. Diese Sichtweise entspricht der Kultur, die in der modernen Start-up-Szene gepflegt wird. Insofern sind die Betriebe der Alternativökonomie, wie die ASH, Pilotprojekte für das junge Unternehmertum des beginnenden 21. Jahrhunderts. Gleichwohl waren die Aktionen der selbstverwalteten Arbeitswelt, wenn sie die Belegschaft anderer Betriebe von ihrem Modell überzeugen wollten, nicht immer willkommen. Im Gründungspapier der Arbeiterselbsthilfe steht: „Was wir dabei übersehen oder unterschätzt haben, ist die Tatsache, dass sich die lieben Kollegen nicht so ohne weiteres agitieren lassen wollten. Die haben immerhin was, an das sie sich klammern können, die Familie, das neue Auto, das Eigenheim. Wir haben übersehen, dass man schnell den Ruf des linken Spinners weg hat. Wir haben weiter übersehen, dass man aus den Betrieben mindestens so schnell wieder rausfliegt, wie man reingekommen ist.“ Andererseits wurde das Gedankengut der alternativen Ökonomie zu den politischen Kernforderungen der Ökobewegung: Dezentrale Wirtschaftseinheiten, die von der Basis kontrollierbar sind und ganzheitliche Wirtschaftskreisläufe zwischen Mensch und Natur. Mitte der 1970er-Jahre, als die erste [[Ölpreiskrise]] überstanden war und die Massenarbeitslosigkeit ihren Anfang nahm, wollte die ASH ein Modell entwickeln, das dem normalen kapitalistischen Betrieb als echte Alternative entgegengestellt werden sollte. Der Frankfurter Soziologe Frank Heider stellte jedoch Mitte der 1990er-Jahre fest, dass in Hessen etwa die Hälfte der selbstverwalteten Kollektive gescheitert war. Im Spannungsfeld zwischen Idealismus und Realismus siegte in vielen Fällen die Fraktion der Chefs über die der Kollektivler. Obwohl das Gegenmodell zur kapitalistischen Wirtschaftsform verfehlt wurde, ist etwas erreicht worden, nämlich Leben und Arbeiten miteinander zu verbinden, so wie es in der [[New Economy]] gepflegt wird.<ref>{{Internetquelle|autor=Rainer Kreuzer|hrsg=brand eins Wirtschaftsmagazin|titel=Wahlverwandte|url=http://www.brandeins.de/archiv/2000/design/wahlverwandte/ |datum=2000-10-00|zugriff=2016-03-22}}</ref>


=== Ökobank ===
=== Ökobank ===
Zeile 38: Zeile 38:


=== Umweltbewegung ===
=== Umweltbewegung ===
1983 fand am Standort der ASH in Oberursel die ''Projekte-Messe'' statt. 200 Mitglieder von Kollektiven trafen sich zur ersten Schau ökologischer Ökonomie. An dieser Messe nahmen 95 selbstverwaltete Betriebe aus der Bundesrepublik und Berlin (West) teil.<ref>{{Internetquelle|autor=Ulrich Stock|hrsg=Zeit Online|titel=Lustig statt frustig - Alternative Messe ohne Profitdenken|url=http://www.zeit.de/1983/35/lustig-statt-frustig/komplettansicht |datum=1983-08-26|zugriff=2016-03-23}}</ref>
1983 fand am Standort der Arbeiterselbsthilfe in Oberursel die ''Projekte-Messe'' statt. 200 Mitglieder von Kollektiven trafen sich zur ersten Schau ökologischer Ökonomie. An dieser Messe nahmen 95 selbstverwaltete Betriebe aus der Bundesrepublik und Berlin (West) teil.<ref>{{Internetquelle|autor=Ulrich Stock|hrsg=Zeit Online|titel=Lustig statt frustig - Alternative Messe ohne Profitdenken|url=http://www.zeit.de/1983/35/lustig-statt-frustig/komplettansicht |datum=1983-08-26|zugriff=2016-03-23}}</ref>


== Zwischen Idealismus und Realismus ==
== Zwischen Idealismus und Realismus ==
Zeile 62: Zeile 62:


== Publikationen der Arbeiterselbsthilfe ==
== Publikationen der Arbeiterselbsthilfe ==
* ''Anders leben - Anders arbeiten Band I.'' Oberursel: POVO-Verlag, 1980, 415 S.
* {{Literatur|Herausgeber=Arbeiterselbsthilfe|Titel=Anders leben, anders arbeiten: Arbeiterselbsthilfe Frankfurt|Band=Band 1|Auflage=1.|Verlag=Povo|Ort=Oberursel|Jahr=1980|Kommentar=415 S.|DNB=820059803}}
* ''POVO. Politisch, offensive Vertriebs-Organisation. Kommunikation, Selbstverwaltung, Information, Vertrieb.'' Frankfurt: POVO-Verlag, o.J., 47 S.
* ''POVO. Politisch, offensive Vertriebs-Organisation. Kommunikation, Selbstverwaltung, Information, Vertrieb.'' Frankfurt: POVO-Verlag, o.J., 47 S.
* ''... und es funktioniert doch! Zwei selbstverwaltete Betriebe stellen sich vor.'' Frankfurt/Main, Leutkirch-Winterstetten, o.J., 58 S. (WWA-Sondernummer)
* ''... und es funktioniert doch! Zwei selbstverwaltete Betriebe stellen sich vor.'' Frankfurt/Main, Leutkirch-Winterstetten, o.J., 58 S. (WWA-Sondernummer)
Zeile 68: Zeile 68:
* ''Ein Jahr ASH. Oktober 1975 - Januar 1977.'' Frankfurt: Selbstverlag, 1977, 42 S.
* ''Ein Jahr ASH. Oktober 1975 - Januar 1977.'' Frankfurt: Selbstverlag, 1977, 42 S.
* ''Dokumentation der ASH Krebsmühle: Zweimal Hochwasser im Sommer 1981.'' Oberursel: Selbstverlag, 1981, 31 S.
* ''Dokumentation der ASH Krebsmühle: Zweimal Hochwasser im Sommer 1981.'' Oberursel: Selbstverlag, 1981, 31 S.
* ''8 Jahre Betriebe in Selbstverwaltung (Selbstdarstellung).'' Oberursel: Selbstverlag, 1983, * [http://www.krebsmuehle.de/Verein/pdf/broschuere8Jahre.pdf (pdf)]
* {{Literatur|Titel=8 Jahre Betriebe in Selbstverwaltung / Arbeiterselbsthilfe Krebsmühle|Verlag=ASH|Ort=Oberursel|Jahr=1984|Kommentar=65 S.|DNB=900005580|Online=[http://www.krebsmuehle.de/Verein/pdf/broschuere8Jahre.pdf] |Zugriff=2016-03-23}}
* ''Möglichkeiten der selbstverwalteten Betriebe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Tagung am 11.-12. März 1983 im Auftrag der EG und OECD.'' Oberursel: Selbstverlag, 1983, 36 S.
* ''Möglichkeiten der selbstverwalteten Betriebe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Tagung am 11.-12. März 1983 im Auftrag der EG und OECD.'' Oberursel: Selbstverlag, 1983, 36 S.
* ''Selbstverwaltete Betriebe und Projekte im "Wende"-Zeitalter. Material und Diskussionsbeiträge zur Projektemesse vom 19. bis 28. August in der ASH Krebsmühle'', Oberursel: Selbstverlag, 1983, 70 S.
* ''Selbstverwaltete Betriebe und Projekte im "Wende"-Zeitalter. Material und Diskussionsbeiträge zur Projektemesse vom 19. bis 28. August in der ASH Krebsmühle'', Oberursel: Selbstverlag, 1983, 70 S.
Zeile 75: Zeile 75:


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur|Autor=Günther Dey|Herausgeber=Wolfgang H. Staehle, Horst Albach|Titel=Alternative Produktion – Möglichkeiten und Grenzen in der Krise|Sammelwerk=Betriebswirtschaftslehre und ökonomische Krise. Kontroverse Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Krisenbewältigung|Verlag=Gabler|Ort=Wiesbaden|Jahr=1984|Seiten=125 f.|ISBN=3-409-13037-3|Kommentar=412 S.|Online=[http://www.springerlink.com/content/978-3-322-83645-8] |Zugriff=2016-03-23}}
* ''Die Arbeiterselbsthilfe-Frankfurt als Modell für selbstverwaltete Arbeitskollektive'', 1981
* {{Literatur|Autor=Peter Kuenstler|Titel=Local Employment Initiatives in Western Europe|Sammelwerk=International Labour Review|Band=123|Nummer=2|Jahr=1984|Seiten=221 f.}}
* „Alternative Produktion — Möglichkeiten und Grenzen in der Krise“, Günther Dey, in: ''Betriebswirtschaftslehre und ökonomische Krise. Kontroverse Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Krisenbewältigung'', Wolfgang H. Staehle und Edgar Stoll (Hrsg.), 1984, Gabler-Verlag, ISBN 978-3-409-13037-0, S. 125-140
* {{Literatur|Autor=Achim von Loesch|Titel=Die Unternehmen der Arbeiterselbsthilfe|Sammelwerk=Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen: ZögU / Journal for Public and Nonprofit Services |Band=9|Nummer=2|Verlag=Nomos Verlagsgesellschaft|Jahr=1986|Seiten=221-226|Online=[http://www.jstor.org/stable/20763072?seq=1##page_scan_tab_contents] |Zugriff=2016-03-23}}
* „Local Employment Initiatives in Western Europe“, Peter Kuenstler, in: ''International Labour Review'', Vol. 123 No. 2, (1984), S. 221ff.
* {{Literatur|Autor=Fritz Vilmar, Brigitte Runge|Titel=Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft?|TitelErg=40.000 Selbsthilfegruppen: Gesamtüberblick, polit. Theorie und Handlungsvorschläge|Auflage=1.|Verlag=Klartext|Ort=Essen|Jahr=1986|ISBN=3-88474-415-1|Kommentar=350 S.|Online=[http://d-nb.info/860820351/04] |Zugriff=2016-03-23}}
* „Die Unternehmen der Arbeiterselbsthilfe“, [[Achim von Loesch]], in: '' Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen: ZögU / Journal for Public and Nonprofit Services'' Bd. 9, H. 2 (1986), pp. 221-226, Nomos Verlagsgesellschaft mbH, [http://www.jstor.org/stable/20763072?seq=1#page_scan_tab_contents auf JSTOR]
* {{Literatur|Autor=Gerhard Kiersch|Titel=Anders leben mit neuen Werten|Sammelwerk=Die jungen Deutschen: Erben von Goethe und Auschwitz|Verlag=Leske und Budrich|Ort=Opladen|Jahr=1986|Seiten=139 f.|ISBN=3-8100-0583-5|Kommentar=240 S.|Online=[http://d-nb.info/860984737/04] |Zugriff=2016-03-23}}
* ''Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft. 40.000 Selbsthilfegruppen: Gesamtüberblick'', [[Fritz Runge]] und Brigitte Vilmar, mit einem Vorwort von [[Horst Eberhard Richter]], 1986, Klartext-Verlag (Essen), ISBN 978-3884744154
* {{Literatur|Autor=Wieland Jäger, Dietmar Rieger|Titel=Alternative Arbeitsformen und ihre Wirklichkeit|Sammelwerk=Aufwertung der Arbeit? : Alternative Arbeitsformen und Wandel der Industriearbeit|Verlag=Leske und Budrich|Ort=Opladen|Jahr=1987|Seiten=102 f.|ISBN=3-8100-0613-0|Kommentar=205 S.|Online=[http://www.springerlink.com/content/978-3-322-92594-7] |Zugriff=2016-03-23}}
* „Anders leben mit neuen Werten“, in: ''Die jungen Deutschen. Erben von Goethe und Auschwitz'', Gerhard Kiersch, Leske + Budrich, ISBN 978-3-322-95568-5, S. 139-161
* {{Literatur|Autor=Michael Lezius, Heinrich Beyer|Titel=Selbstverwaltung und Unternehmertum – Krebsmühle GmbH|Sammelwerk=Menschen machen Wirtschaft : betriebliche Partnerschaft als Erfolgsfaktor|Verlag=Gabler|Ort=Wiesbaden|Jahr=1989|Seiten=269 f.|ISBN=3-409-19654-4|Kommentar=359 S.|Online=[http://www.springerlink.com/content/978-3-322-82828-6] |Zugriff=2016-03-23}}
* „Alternative Arbeitsformen und ihre Wirklichkeit“, in: ''Aufwertung der Arbeit? Alternative Arbeitsformen und Wandel der Industriearbeit'', Wieland Jäger und Dietmar Riemer, 1987, Leske Verlag + Budrich, ISBN 978-3-8100-0613-4, S. 102-141
* {{Literatur|Autor=Waldemar Schindowski|Herausgeber=Verein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V.|Titel=Archiv neue Genossenschaften, alternative Ökonomie, Beschäftigungsinitiativen|Verlag=AG-SPAK-Bücher|Ort=Neu-Ulm|ISBN=3-930830-08-6|Kommentar=Medienkombination|Online=[http://www.leibi.de/cd/cd.htm] |Zugriff=2016-03-23}}
* „Selbstverwaltung und Unternehmertum — Krebsmühle GmbH“, in: ''Menschen Machen Wirtschaft'', Hans Michael Lezius und Heinrich Beyer, 1989, Gabler Verlag, ISBN 978-3-322-89977-4, S. 269-287
* {{Literatur|Autor=Matthias Horx|Titel=Smart capitalism : das Ende der Ausbeutung|Verlag=Eichborn|Ort=Frankfurt am Main|Jahr=2001|ISBN=3-8218-1664-3|Kommentar=202 S., Paperback}}
* ''Neue Genossenschaften, Alternative Ökonomie, Beschäftigungsinitiativen'', Verein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. (Hrsg.), 1998, [http://www.leibi.de/cd/cd.htm Digitaldruck leibi.de] CD-ROM, PDF-Format 11.659 Seiten mit 1.241 Dateien, ISBN 3-930830-08-6, enthält sämtliche Publikationen der Arbeiterselbsthilfe,
* {{Literatur|Autor=Arndt Neumann|Titel=Kleine geile Firmen|TitelErg=Alternativprojekte zwischen Revolte und Management|Auflage=1.|Verlag=Ed. Nautilus|Ort=Hamburg|Jahr=2008|ISBN=978-3-89401-583-1|Kommentar=93 S., kartoniert|Online=[http://d-nb.info/98872958x/04] |Zugriff=2016-03-23}}
* ''Smart Capitalism: Das Ende der Ausbeutung'', [[Matthias Horx]], 2001, Eichborn-Verlag (Frankfurt am Main), ISBN 978-3821816647, Einleitung
* {{Literatur|Autor=Tanja Dückers, Anton Landgraf|Herausgeber=Ludger Heidbrink ; Peter Seele|Titel=Künstlerunternehmer: Von der Kulturindistrie zur Kreativwirtschaft|Sammelwerk=Unternehmertum : vom Nutzen und Nachteil einer riskanten Lebensform|Verlag=Campus|Ort=Frankfurt am Main|Jahr=2010|Seiten=97 f.|ISBN=978-3-593-39213-4|Kommentar=248 S., kartoniert}}
* ''Kleine Geile Firmen: Alternativprojekte zwischen Revolte und Management'', Arndt Neumann, 2008, Nautilus, ISBN 978-3894015831
* „Künstlerunternehmer: Von der Kulturindistrie zur Kreativwirtschaft“, Tanja Dückers und Anton Landgraf, in: ''Unternehmertum: Vom Nutzen und Nachteil einer riskanten Lebensform'', Ludger Heidbrink (Hrsg.). 2010, Campus-Verlag, ISBN 978-3593392134, S. 97-114


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 23. März 2016, 22:07 Uhr

Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Aus der QS: fehlen geeignete Quellen (derzeit ausschliesslich Eigendarstellungen), eine umfasende Neutralisierung (derzeit völlig distanzfreie Darstellung aus Innensicht) und Relevanzdarstellung (derzeit ist keine Relevanz dargestellt). Daneben scheint es auch andere Arbeiterselbsthilfen zu geben. Beispiele hier, hier oder hier. Wenn der Verein hier relevant ist, wird das Lemma wohl eher eine BKL werden müssen.-- Karsten11 (Diskussion) 12:05, 20. Mär. 2016 (CET)
Die Krebsmühle, im Volksmund „die ASH“, im Jahr 2016

Der als Arbeiterselbsthilfe (ASH) bekannte Verein Hilfe zur Selbsthilfe in Frankfurt am Main gilt als Pionier der Alternativökonomie. Er ist 1975 aus der Sponti-Szene hervorgegangen und hat als Motor einer autonomen linken Gegenkultur die Anfänge der Umweltbewegung beeinflusst und sowohl der Ökobank als auch dem überregional bekannten Frankfurter Kulturzentrum Batschkapp den Weg bereitet.

Geschichte

Die ASH entstand 1975 aus einer politisch linksorientierten studentischen Wohngemeinschaft in Frankfurt-Heddernheim. Die Kommune nannte sich K2, nach dem Vorbild der Berliner Kommune 2. Ihre Bewohner versuchten, gemeinsames Leben mit politischer Arbeit zu verbinden. Die Gruppe fühlte sich der Frankfurter Sponti-Szene um Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit verbunden. Um Kontakt zur nichtstudentischen bürgerlichen Bevölkerung aufzubauen, errichteten die Bewohner der K2 Stadtteilzentren, wie in der Gaststätte Zum Elfmeter (umgangssprachlich Elfer) in Frankfurt-Eschersheim. Dort gab es jedoch statt des erhofften guten Kontakts vor allem Konflikte mit jugendlichen Rockern. Um diese Konflikte zu kanalisieren, wurde das Projekt Arbeiterselbsthilfe (ASH) gegründet. Es orientierte sich mit seinem Paradigma Hilfe zur Selbsthilfe an der Sozialistischen Selbsthilfe Köln. Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen zu integrieren, indem man für sie Arbeit beschaffte, sie in die betriebliche Organisation eingliederte und damit die Entfremdung der Arbeit aufhob. Bereits nach einem halben Jahr scheiterte dieser Ansatz. Zu den Gründern der ASH zählt der Projektkünstler Lui Tratter.

Am Ort des Stadtteilzentrums Zum Elfmeter entstand 1976 das alternative Jugend- und Kulturzentrum Batschkapp. Es war der Arbeiterselbsthilfe angegliedert. Im Batschkapp, das eine Treppe über dem Elfmeter lag, drängte sich ab 1977 „so ziemlich alles, was sich ‘das andere Deutschland’ nennt: Stadtindianer, Stadtguerillas, einfache RAF-Sympathisanten aus Folterkomitee und Roter Hilfe, Spontis und Frauengruppen, Gastarbeiterkinder aus der Umgebung, arbeitslose Mädchen und Jungen, heimatlose Mischlinge aus amerikanischen Garnisonstädten“. Ihre Nachrichtenbörse war der Elfer.[1] Joschka Fischer zählte zu den regelmäßigen Gästen. Er war mit Ralf Scheffler, dem Inhaber des Batschkapp befreundet. Elfer und Batschkapp waren zwei Musikclubs mit identischem Publikum. Durch sie sollte eine „autonome und linke Gegenkultur“ etabliert werden.[2][3]

In ihrer Hochphase umfasste die Arbeiterselbsthilfe bis zu 60 Personen.[4]

Gründung der Kommune „Nie mehr Sozialarbeit“

Frustration und Stress aus der misslungenen Jugendsozialarbeit führte zu einer Zunahme des Gemeinschaftsgefühls in der Gruppe, sodass aus der Wohngemeinschaft schließlich eine echte Kommune wurde, eine Art Großfamilie mit gemeinschaftlicher Wirtschaftsführung, deren Angehörige sich blindes Vertrauen entgegenbrachten. Alle Mitglieder waren Aussteiger, hatten ihr Studium geschmissen und waren arbeitslos. Ihr Geld verdienten sie sich mit Wohnungsentrümpelungen. Alle Einnahmen kamen in eine Gemeinschaftskasse und wurden nach demokratischem Beschluss verwendet. Neben der Arbeit stand die Selbsterforschung individueller und gruppendynamischer Prozesse im Mittelpunkt des Alltags, die sogenannte „Politik in erster Person“.[5]

ASH Bonames

Nachdem der Vermieter der Kommune untersagt hatte, auf ihrem Wohngelände gewerblich tätig zu werden, fand die Gruppe ihr neues Domizil in einer abrissreifen ehemaligen Schuhfabrik im Stadtteil Bonames, das sie teils ohne Mietvertrag als „Restzusatzverwertung“ nutzen durften. In die leerstehende Fabriketage wurden Wände eingezogen und Kohleöfen verbaut. Hauptgeschäftseinnahmen kamen weiterhin aus Wohnungsentrümpelungen. Daneben wurde ein Flohmarkt eingerichtet, auf dem brauchbare Gegenstände der Entrümpelungsaktionen verkauft wurden. Schon bald traten gebrauchte Möbel in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die anfallenden Arbeiten wurden nach einem Umschichtsystem erledigt und als Gemeinschaftsdient bezeichnet. Es gab keinen Chef, sondern jeder machte jede Arbeit. Die Gruppe verstand sich gleichzeitig als Alternativbetrieb und als Lebensgemeinschaft, mit dem Ziel, die Sinnkrise der Gesellschaft zu überwinden. Ihre Lebensweise sollte als Vorbild für andere dienen und dadurch zum Zusammenbruch des Kapitalismus beitragen, um einer neuen, selbstbestimmten Lebensweise Raum zu geben. 1978 nahm die Gruppe am Berliner Treffen in Tunix teil.[6]

Im ASH Bonames waren mehr als 30 Personen tätig. Außer Wohnungsentrümpelungen, dem An- und Verkauf von gebrauchten Möbeln und Antiquitäten und einer Holzwerkstatt zur Aufarbeitung von Möbeln gab es eine Druckerei. Die meisten der dort tätigen jungen Erwachsenen glaubten, „den Grundwiderspruch zwischen Denken und Fühlen, zwischen Kopf und Bauch nur in einem alternativen Kollektiv auflösen zu können. Ein Kollektiv, das die bürgerlichen Spielregeln außer Kraft setzt, in dem rationales Handeln nicht konträr zu den Gefühlen abläuft“.[1]

Krebsmühle

Nach ihren Anfängen in Frankfurt-Heddernheim und in Bonames bezog die Arbeiterselbsthilfe 1978 in der Oberurseler Krebsmühle – einer ehemaligen Brotfabrik – ihr Domizil. Eine erste Verhandlungsrunde, bei der streng darauf geachtet werden musste, dass die wahre Identität des Unternehmens nicht bekannt wurde, eröffnete mehrere Übernahmeoptionen, die jedoch allesamt nicht finanzierbar waren (Kauf: 2.2. Millionen D-Mark. Miete: 18.000 D-Mark monatlich, Mietkauf: 17.000 D-Mark monatlich). Es wurde ein Pachtvertrag mit einer Pachtrate von 7.000 D-Mark monatlich, einem Vorkaufsrecht für den Mietkauf und der Verpflichtung zur Instandhaltung vereinbart. Der Pachtzins konnte schließlich durch eine Umstellung des Geschäftsmodells auf Restaurierung und Verkauf von Antiquitäten aufgebracht werden. Dies erzwang jedoch ein Umdenken in Bezug auf die antikapitalistische Grundhaltung und die Transformation zur Kleinkrämerei. Von der Sponti-Szene wurde die Krebsmühle außerdem als „Gschaftlhuber“, „Geldscheffler“ und als „Stachanow-Betrieb“ diffamiert.[7]

Bedeutung und Kritik

Auf der ideologischen Basis der Frankfurter Spontis entstanden alternative Formen der Kultur und des Wirtschaftens. Die Arbeiterselbsthilfe förderte die Gründung der Ökobank und war maßgeblich an der Errichtung des der linken Gegenkultur gewidmeten Kulturzentrums Batschkapp beteiligt, das der Arbeiterselbsthilfe angegliedert war. Gemeinsam mit dem Elfer entstand eine Keimzelle der Grünen.[2] Die Arbeiterselbsthilfe hat zahlreiche Projekte der Selbsthilfe realisiert oder auf den Weg gebracht. Neben der Ökobank und dem Batschkapp zählt eine Lernwerkstatt dazu, die Jugendliche mit Defiziten ausbildete. Außerdem unterstützt der Verein seit 2006 die Basa-Stiftung zur Förderung von Jugendarbeit und Jugendforschung[8][9] Einer der Initiatoren der Krebsmühle sagt, in den 1980er-Jahren sei dieses Projekt das größte Alternativmodell in Deutschland, ein Kristallisationspunkt, gewesen. Zu dieser Zeit fand dort eine „Gegen Buch Masse“ statt. Diese Initiative hat ebenso die Zeit überdauert.[10][11] Anfang der 1980er-Jahre galt die Arbeiterselbsthilfe vielen als alternativer Musterbetrieb.[12] 1981 fand in den Räumen der Arbeiterselbsthilfe in Oberursel ein verschwiegenes Treffen zwischen Alternativen und der SPD-Führung statt. Von Seiten der Kollektivler erschien außer der ASH das Autonome Bildungszentrum Hamburg (ABC). Bildungsminister Björn Engholm bot an, „bildungspolitisch relevante Projekte aus der alternativen Szene mit 200 000 Mark aus seinem Etat zu fördern – um ein bescheidenes Beriechen zu ermöglichen, ohne politische Hintergedanken oder Vorbedingungen“. Dadurch verfolgte die SPD das Ziel, die neue Gegenkultur für sich nutzbar zu machen. Allerdings blieb diese Diskussion ergebnislos. Die Alternativen weigerten sich, staatliche Fördergelder anzunehmen.[13]

Neben der im Stadteil Hausen ansässigen Brotfabrik (Frankfurt am Main), einem selbstverwalteten Projektträger, und der von Joschka Fischer mitgegründeten Karl-Marx-Buchhandlung zählt die ASH zu den wenigen Kollektiven mit überregionaler Bedeutung, die seit den 1970er-Jahren ununterbrochen arbeiten. Die ASH gilt als exemplarisches Beispiel für selbstverwaltete Wirtschaftsbetriebe.[14]

New Economy

Die Arbeiterselbsthilfe folgt der Philosophie, das ein Unternehmen nicht bloß ein Ort zum Geldverdienen ist, sondern ein Zuhause. Im Idealfall würden sich alle Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und zögen gemeinsam an einem Strang. Diese Sichtweise entspricht der Kultur, die in der modernen Start-up-Szene gepflegt wird. Insofern sind die Betriebe der Alternativökonomie, wie die ASH, Pilotprojekte für das junge Unternehmertum des beginnenden 21. Jahrhunderts. Gleichwohl waren die Aktionen der selbstverwalteten Arbeitswelt, wenn sie die Belegschaft anderer Betriebe von ihrem Modell überzeugen wollten, nicht immer willkommen. Im Gründungspapier der Arbeiterselbsthilfe steht: „Was wir dabei übersehen oder unterschätzt haben, ist die Tatsache, dass sich die lieben Kollegen nicht so ohne weiteres agitieren lassen wollten. Die haben immerhin was, an das sie sich klammern können, die Familie, das neue Auto, das Eigenheim. Wir haben übersehen, dass man schnell den Ruf des linken Spinners weg hat. Wir haben weiter übersehen, dass man aus den Betrieben mindestens so schnell wieder rausfliegt, wie man reingekommen ist.“ Andererseits wurde das Gedankengut der alternativen Ökonomie zu den politischen Kernforderungen der Ökobewegung: Dezentrale Wirtschaftseinheiten, die von der Basis kontrollierbar sind und ganzheitliche Wirtschaftskreisläufe zwischen Mensch und Natur. Mitte der 1970er-Jahre, als die erste Ölpreiskrise überstanden war und die Massenarbeitslosigkeit ihren Anfang nahm, wollte die ASH ein Modell entwickeln, das dem normalen kapitalistischen Betrieb als echte Alternative entgegengestellt werden sollte. Der Frankfurter Soziologe Frank Heider stellte jedoch Mitte der 1990er-Jahre fest, dass in Hessen etwa die Hälfte der selbstverwalteten Kollektive gescheitert war. Im Spannungsfeld zwischen Idealismus und Realismus siegte in vielen Fällen die Fraktion der Chefs über die der Kollektivler. Obwohl das Gegenmodell zur kapitalistischen Wirtschaftsform verfehlt wurde, ist etwas erreicht worden, nämlich Leben und Arbeiten miteinander zu verbinden, so wie es in der New Economy gepflegt wird.[15]

Ökobank

Die von der Arbeiterselbsthilfe getragene Krebsmühle in Oberursel war die Keimzelle der Ökobank. 16 ihrer Mitglieder gründeten dort am 17. März 1984 den Verein der Freunde und Förderer der Ökobank e. V.. Dieses Projekt der Arbeiterselbsthilfe wurde bundesweit von etwa 30 Initiativen unterstützt. Die Unterstützer kamen aus dem politischen Umfeld der Grünen, der SPD, der Kirchen und Gewerkschaften. Ihre Idee fand 12 000 Anhänger, die ein Gründungskapital in Höhe von 8 Millionen D-Mark aufbrachten. Für die politische Bewegung der Alternativen war dies – neben der Tageszeitung taz – ein Leuchtturmprojekt in Deutschland. Die Ökobank hatte das Ziel, mit dem Geld ihrer Sparer nur Projekte zu finanzieren, die von ihnen politisch gewollt waren. Es ging um erneuerbare Energien, um vollwertige Lebensmittel, um soziale Projekte, die Gleichstellung von Mann und Frau und den Schutz von Migranten. Innerhalb weniger Jahre war die Ökobank die größte Alternativbank Europas. Nach einer durch Managementfehler verursachten finanziellen Schieflage wurde die Ökobank ab 2001 abgewickelt.[16] Ihr Bankgeschäft übernahm die GLS Gemeinschaftsbank.[17] Die Genossenschaft der Ökobank blieb erhalten und wurde zur Oekogeno.[18]

Umweltbewegung

1983 fand am Standort der Arbeiterselbsthilfe in Oberursel die Projekte-Messe statt. 200 Mitglieder von Kollektiven trafen sich zur ersten Schau ökologischer Ökonomie. An dieser Messe nahmen 95 selbstverwaltete Betriebe aus der Bundesrepublik und Berlin (West) teil.[19]

Zwischen Idealismus und Realismus

In den Anfangsjahren der Arbeiterselbsthilfe stand die Entwicklung einer Gegengesellschaft jenseits des Kapitalismus als Modell für ein sinnhaftes Leben im Zentrum. Dieses Bestreben wurde in Leitsätzen zum Ausdruck gebracht[20]:

  • Profit – I Gitt!: Mehrwert, Ertrag und Rendite sind „Feindesland“.
  • Kostendeckung statt Profit: Erwirtschaftet wird nur das zum Überleben nötige Einkommen, ohne Spenden, Zuschüsse und Fördergelder.
  • Nicht Mitarbeiter, sondern Gruppenmitglied: Es wird kein Personal gesucht. Mitglieder finden sich und werden aufgenommen und integriert.
  • Nicht Lohn, sondern Gemeinschaftskasse: Alle Kosten der Bewohner werden aus einer Gemeinschaftskasse getragen. Einzig die außerhalb der ASH lebenden Gruppenmitglieder erhalten einen sogenannten „Bedürfnislohn“.
  • Selbstenteignung: Der durch die eingebrachte Arbeit entstehende Mehrwert des Geländes geht in das Eigentum eines gemeinnützigen Vereins über.

„Wir leben anders! Wir arbeiten mehr als je zuvor, schaffen bis zu 12, 14 Stunden am Tag, und die Arbeit macht uns nicht so kaputt wie die ‘nur’ acht Stunden vorher im Betrieb. Das liegt ganz eindeutig daran, dass uns der Sinn unserer Arbeit klar ist, dass die weit weniger entfremdet ist.“

Arbeiterselbsthilfe Frankfurt, 1976

In den Anfangsjahren ist das Kollektiv der ASH wie eine große Familie geführt worden. Es sollte alle Bedürfnisse abdecken, ohne Konflikte zwischen Arbeitsethos und Kollektiv beziehungsweise zwischen Struktur und Gleichheitsideologie. Die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit sollte aufgehoben werden. Aber in der Realität gab es durchaus Reibungspunkte. 1984 berichtete ein ehemaliges Mitglied der Arbeiterselbsthilfe: „Wir haben geschafft wie die Blöden, und jeder wußte: Es ist fürs Kollektiv. Am Anfang war das ein tolles Gefühl; aber dann gab es immer mehr Konflikte. Jeden individuellen Trip mußte man begründen – ob du nach Italien fahren wolltest oder Bock auf ’ne neue Stereoanlage hattest. Und über allem thronte eine kleine Clique von Leuten, die im Grunde alles strukturierten.“[21]

Die idealistische Haltung ist im Laufe der Jahrzehnte teilweise einer realitätsnahen Einstellung gewichen, wonach es für das wirtschaftliche Überleben der Arbeiterselbsthilfe nötig ist, Gewinne zu erwirtschaften. Trotzdem haben die von der ASH durchgeführten sozialen Projekte Wirkung entfaltet, sodass sogar Mitarbeiter der Deutschen Bank in ihrer Freizeit kämen, um beispielsweise Zäune zu streichen und beim Saubermachen zu helfen.[9]

Trägerschaft

1979 wandelten die Kommunarden ihre Selbsthilfegruppe in den als gemeinnützig anerkannten Verein Hilfe zur Selbsthilfe als Besitzer beziehungsweise Träger der Krebsmühle um.[22] Dadurch sollte die nachhaltige Selbstverwaltung der auf dem Gelände der Krebsmühle ansässigen Betriebe gewährleistet werden. Anstelle von Vermögensbildung tritt die Sicherung des Selbstverwaltungsprinzips und die Altersvorsorge der Betriebsangehörigen. Auf dem Gelände der Krebsmühle sind mehr als ein Dutzend Kleinunternehmen ansässig: Werkstätten, ein Möbelhandel, ein Restaurant, eine Zeitschriftenredaktion, ein Umweltlabor, ein Händler für behindertengerechte Fahrräder, ein Yogastudio und Praxen für alternative Heilmethoden sowie Rehabilitation. Freie Flächen vermietet die Arbeiterselbsthilfe für Tagungen und Veranstaltungen.

Publikationen der Arbeiterselbsthilfe

  • Arbeiterselbsthilfe (Hrsg.): Anders leben, anders arbeiten: Arbeiterselbsthilfe Frankfurt. 1. Auflage. Band 1. Povo, Oberursel 1980, DNB 820059803 (415 S.).
  • POVO. Politisch, offensive Vertriebs-Organisation. Kommunikation, Selbstverwaltung, Information, Vertrieb. Frankfurt: POVO-Verlag, o.J., 47 S.
  • ... und es funktioniert doch! Zwei selbstverwaltete Betriebe stellen sich vor. Frankfurt/Main, Leutkirch-Winterstetten, o.J., 58 S. (WWA-Sondernummer)
  • ... die Firma ohne Chef. Ökonomie, politische Perspektiven, gemeinsames. Oberursel: Selbstverlag, 1980, 14 S.
  • Ein Jahr ASH. Oktober 1975 - Januar 1977. Frankfurt: Selbstverlag, 1977, 42 S.
  • Dokumentation der ASH Krebsmühle: Zweimal Hochwasser im Sommer 1981. Oberursel: Selbstverlag, 1981, 31 S.
  • 8 Jahre Betriebe in Selbstverwaltung / Arbeiterselbsthilfe Krebsmühle. ASH, Oberursel 1984, DNB 900005580 ([1] [PDF; abgerufen am 23. März 2016] 65 S.).
  • Möglichkeiten der selbstverwalteten Betriebe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Tagung am 11.-12. März 1983 im Auftrag der EG und OECD. Oberursel: Selbstverlag, 1983, 36 S.
  • Selbstverwaltete Betriebe und Projekte im "Wende"-Zeitalter. Material und Diskussionsbeiträge zur Projektemesse vom 19. bis 28. August in der ASH Krebsmühle, Oberursel: Selbstverlag, 1983, 70 S.
  • Alternative Arbeitsorganisation - Auch anders Arbeiten und wie? Beitrag zur Arbeitsgruppe 5 der Berliner Tagung vom 25. - 27. Mai 84 zu Strategien Alternativer Produktion. (Manuskript), 7 S.
  • Arbeit, Kultur und Leben in Selbstverwaltung (Faltblatt ca. 1985)

Literatur

  • Günther Dey: Alternative Produktion – Möglichkeiten und Grenzen in der Krise. In: Wolfgang H. Staehle, Horst Albach (Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre und ökonomische Krise. Kontroverse Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Krisenbewältigung. Gabler, Wiesbaden 1984, ISBN 3-409-13037-3, S. 125 f. ([2] [abgerufen am 23. März 2016] 412 S.).
  • Peter Kuenstler: Local Employment Initiatives in Western Europe. In: International Labour Review. Band 123, Nr. 2, 1984, S. 221 f.
  • Achim von Loesch: Die Unternehmen der Arbeiterselbsthilfe. In: Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen: ZögU / Journal for Public and Nonprofit Services. Band 9, Nr. 2. Nomos Verlagsgesellschaft, 1986, S. 221–226 ([3] [abgerufen am 23. März 2016]).
  • Fritz Vilmar, Brigitte Runge: Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft? 40.000 Selbsthilfegruppen: Gesamtüberblick, polit. Theorie und Handlungsvorschläge. 1. Auflage. Klartext, Essen 1986, ISBN 3-88474-415-1 ([4] [abgerufen am 23. März 2016] 350 S.).
  • Gerhard Kiersch: Anders leben mit neuen Werten. In: Die jungen Deutschen: Erben von Goethe und Auschwitz. Leske und Budrich, Opladen 1986, ISBN 3-8100-0583-5, S. 139 f. ([5] [abgerufen am 23. März 2016] 240 S.).
  • Wieland Jäger, Dietmar Rieger: Alternative Arbeitsformen und ihre Wirklichkeit. In: Aufwertung der Arbeit? : Alternative Arbeitsformen und Wandel der Industriearbeit. Leske und Budrich, Opladen 1987, ISBN 3-8100-0613-0, S. 102 f. ([6] [abgerufen am 23. März 2016] 205 S.).
  • Michael Lezius, Heinrich Beyer: Selbstverwaltung und Unternehmertum – Krebsmühle GmbH. In: Menschen machen Wirtschaft : betriebliche Partnerschaft als Erfolgsfaktor. Gabler, Wiesbaden 1989, ISBN 3-409-19654-4, S. 269 f. ([7] [abgerufen am 23. März 2016] 359 S.).
  • Waldemar Schindowski: Archiv neue Genossenschaften, alternative Ökonomie, Beschäftigungsinitiativen. Hrsg.: Verein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. AG-SPAK-Bücher, Neu-Ulm, ISBN 3-930830-08-6 ([8] [abgerufen am 23. März 2016] Medienkombination).
  • Matthias Horx: Smart capitalism : das Ende der Ausbeutung. Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8218-1664-3 (202 S., Paperback).
  • Arndt Neumann: Kleine geile Firmen. Alternativprojekte zwischen Revolte und Management. 1. Auflage. Ed. Nautilus, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89401-583-1 ([9] [abgerufen am 23. März 2016] 93 S., kartoniert).
  • Tanja Dückers, Anton Landgraf: Künstlerunternehmer: Von der Kulturindistrie zur Kreativwirtschaft. In: Ludger Heidbrink ; Peter Seele (Hrsg.): Unternehmertum : vom Nutzen und Nachteil einer riskanten Lebensform. Campus, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-593-39213-4, S. 97 f. (248 S., kartoniert).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Reimar Oltmanns: Keine normale Figur in der Hütte. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1980 (online19. Mai 1980).
  2. a b Klaus Walter: Wo auch der Joschka ein und aus ging. taz.de, 14. April 2007, abgerufen am 22. März 2016.
  3. Batschkapp und Elfer: Zwei Musik-Kneipen in einem Haus, in harmonischer Kooperation. Outback – Das Kulturmagazin, abgerufen am 22. März 2016.
  4. Der Start als Arbeitslosenselbsthilfe. Hilfe zur Selbsthilfe e.V., abgerufen am 22. März 2016.
  5. Nie mehr Sozialarbeit! Hilfe zur Selbsthilfe e.V., abgerufen am 22. März 2016.
  6. Bonames: Vom alternativ- zum selbstverwalteten Betrieb. Hilfe zur Selbsthilfe e.V., abgerufen am 22. März 2016.
  7. Die Krebsmühle: Erstmal finden! Kriegen? Wirklich wollen? Hilfe zur Selbsthilfe e.V., abgerufen am 22. März 2016.
  8. Zur Geschichte der Basa-Stiftung. Basa-Stiftung, abgerufen am 23. März 2016.
  9. a b Jochen Remmert, Cornelia Sick: Projekt Krebsmühle: Gewinn ist kein Tabu mehr. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. August 2015, abgerufen am 23. März 2016.
  10. Olaf Velte: Gegenmodell unterm Backsteinturm. Frankfurter Rundschau, 16. Dezember 2015, abgerufen am 23. März 2016.
  11. Veranstaltungen zur Buchmesse 2008. (PDF) Gegen Buch Masse, abgerufen am 23. März 2016.
  12. Kummer mit der Knete. Zeit Online, 11. Dezember 1981, abgerufen am 23. März 2016.
  13. Faust in der Tasche. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1981 (online23. Februar 1981).
  14. Fritz Vilmar, Brigitte Runge: Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft? (PDF) Abgerufen am 22. März 2016 (Inhaltsverzeichnis, Randnummer 2.2).
  15. Rainer Kreuzer: Wahlverwandte. brand eins Wirtschaftsmagazin, , abgerufen am 22. März 2016.
  16. Sylvain Coiplet: Ökobank wollte zu schnell Milliardenbank werden. Institut für Dreigliederung, 2. Juli 2001, abgerufen am 23. März 2016.
  17. Sylvain Coiplet: GLS Gemeinschaftsbank übernimmt die Ökobank. 23. November 2001, abgerufen am 23. März 2016.
  18. Caspar Dohmen: Bank mit guten Gewissen. Deutschlandradio Kultur, 2. Mai 2013, abgerufen am 23. März 2016.
  19. Ulrich Stock: Lustig statt frustig - Alternative Messe ohne Profitdenken. Zeit Online, 26. August 1983, abgerufen am 23. März 2016.
  20. ASH - Die Philosophie. Hilfe zur Selbsthilfe e.V., abgerufen am 22. März 2016.
  21. Matthias Horx: Eine Chance für Chefs. Zeit Online, 4. Mai 1984, abgerufen am 23. März 2016.
  22. Hilfe zur Selbsthilfe e.V. Abgerufen am 22. März 2016.