„Amerikanistik“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Definition korrigiert, Einzelnachweise
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt das Studium der Literatur, Sprache und Kultur der USA und Kanadas. Zur Geschichtswissenschaft über die vorkolumbischen Indianervölker Amerikas und ihren Kulturen siehe [[Altamerikanistik]].}}
{{Dieser Artikel|behandelt das Studium der Sprache und Literatur der Vereinigten Staaten von Amerika. Zur Geschichtswissenschaft über die vorkolumbischen Indianervölker Amerikas und ihren Kulturen siehe [[Altamerikanistik]].}}


Die '''Amerikanistik''', auch '''Amerikakunde''' oder '''Amerikastudien''', englisch '''''American studies''''', ist die akademische Disziplin, die sich mit der Literatur, Sprache und Kultur sowie Politik und Gesellschaft der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Kanada]]s befasst.
Die '''Amerikanistik''' ist die akademische Disziplin, die sich mit der [[Amerikanisches Englisch|Sprache]] und [[Amerikanische Literatur|Literatur]] der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] befasst.<ref>{{Literatur |Autor=Klaus Lubbers |Titel=Einführung in das Studium der Amerikanistik |Verlag=Max Niemeyer |Jahr=1970 |Seiten=1 }}</ref>


== Amerikanistik vs. ''American studies'' ==
== Geschichte ==
Als Begründer der Amerikanistik gilt der amerikanische Literaturhistoriker [[Vernon Louis Parrington]], der für sein einflussreiches dreibändiges Werk ''Main Currents in American Thought'' 1928 den [[Pulitzer-Preis/Geschichte|Pulitzer-Preis für Geschichte]] gewonnen hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.britannica.com/biography/Vernon-L-Parrington |titel=Vernon L. Parrington |abruf=2019-10-02}}</ref>
Die Amerikanistik ist von den [[Amerikastudien]] (auch: ''Amerikakunde'', engl. ''American studies'') zu unterscheiden, die als interdisziplinäres Kulturfach auch die Geschichte und Politik der Vereinigten Staaten behandelt.<ref>{{Literatur |Autor=Klaus Lubbers |Titel=Einführung in das Studium der Amerikanistik |Verlag=Max Niemeyer |Jahr=1970 |Seiten=3 }}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Udo J. Hebel |Titel=Einführung in die Amerikanistik/American Studies |Verlag=J. B. Metzler |Ort=Stuttgart, Weimar |Jahr=2008 |ISBN=978-3-476-02151-9 |Seiten=1 |Online={{Google Buch |BuchID=K27bDQAAQBAJ |Seite=1}}}}</ref> Als Begründer der ''American Studies'' gilt der amerikanische Literaturhistoriker [[Vernon Louis Parrington]], der für sein einflussreiches dreibändiges Werk ''Main Currents in American Thought'' 1928 den [[Pulitzer-Preis/Geschichte|Pulitzer-Preis für Geschichte]] gewonnen hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.britannica.com/biography/Vernon-L-Parrington |titel=Vernon L. Parrington |abruf=2019-10-02}}</ref>


== Amerikanistik im deutschsprachigen Raum ==
== Amerikanistik im deutschsprachigen Raum ==
Zeile 16: Zeile 16:
* Udo J. Hebel: ''Einführung in die Amerikanistik / American Studies'' (Broschiert), Stuttgart: Metzler, 2008, ISBN 3-476-02151-3
* Udo J. Hebel: ''Einführung in die Amerikanistik / American Studies'' (Broschiert), Stuttgart: Metzler, 2008, ISBN 3-476-02151-3
* Ansgar Nünning, Andreas H. Jucker: ''Orientierung Anglistik, Amerikanistik''. Hamburg, 1999.
* Ansgar Nünning, Andreas H. Jucker: ''Orientierung Anglistik, Amerikanistik''. Hamburg, 1999.
* Neill Campbell, Alasdair Kean: ''American Cultural Studies''. Routledge 1997.


;Geschichte:
;Geschichte:
* [[Frank-Rutger Hausmann]]: ''Anglistik und Amerikanistik im Dritten Reich''. Frankfurt/Main 2003.
* Rainer Schnoor (Hrsg.): ''Amerikanistik in der DDR: Geschichte - Analysen - Zeitzeugenberichte''. trafo verlag, Berlin 1999.
* Kermit Vanderbilt: ''American Literature and the Academy.'' University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1986, ISBN 0-8122-1291-6.

;Amerikastudien:
* Neill Campbell, Alasdair Kean: ''American Cultural Studies''. Routledge 1997. (Einführung)
* Christian H. Freitag: Die Entwicklung der Amerikastudien in Berlin bis 1945 unter Berücksichtigung der Amerikaarbeit staatlicher und privater Organisationen. Dissertation, Berlin 1977.
* Christian H. Freitag: Die Entwicklung der Amerikastudien in Berlin bis 1945 unter Berücksichtigung der Amerikaarbeit staatlicher und privater Organisationen. Dissertation, Berlin 1977.
* Levke Harders: ''American Studies. Disziplingeschichte und Geschlecht'' (= Transatlantische Historische Studien 48). Franz Steiner, Stuttgart 2013. ISBN 978-3-515-10457-9
* Levke Harders: ''American Studies. Disziplingeschichte und Geschlecht'' (= Transatlantische Historische Studien 48). Franz Steiner, Stuttgart 2013. ISBN 978-3-515-10457-9
* Michael Dreyer, Markus Kaim und Markus Lang (Hrsg.): ''Amerikaforschung in Deutschland: Themen und Institutionen der Politikwissenschaft nach 1945''. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-515-08466-6 (= ''Transatlantische historische Studien'' 22).
* Michael Dreyer, Markus Kaim und Markus Lang (Hrsg.): ''Amerikaforschung in Deutschland: Themen und Institutionen der Politikwissenschaft nach 1945''. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-515-08466-6 (= ''Transatlantische historische Studien'' 22).
* [[Frank-Rutger Hausmann]]: ''Anglistik und Amerikanistik im Dritten Reich''. Frankfurt/Main 2003.
* Rainer Schnoor (Hrsg.): ''Amerikanistik in der DDR: Geschichte - Analysen - Zeitzeugenberichte''. trafo verlag, Berlin 1999.
* Lucy Maddox (Hrsg.): ''Locating American Studies: The Evolution of Discipline.'' Johns Hopkins University Press 1998. ISBN 0-8018-6056-3
* Lucy Maddox (Hrsg.): ''Locating American Studies: The Evolution of Discipline.'' Johns Hopkins University Press 1998. ISBN 0-8018-6056-3
* Kermit Vanderbilt: ''American Literature and the Academy.'' University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1986, ISBN 0-8122-1291-6.


Einen guten Einblick in die Entwicklung der Amerikanistik bietet die Jubiläumsnummer der Zeitschrift [http://www.amerikastudien.de/quarterly/index.html Amerikastudien /American Studies (50.1/2, 2005)], die 1956 als ''Jahrbuch für Amerikastudien'' gegründet wurde. Die [[American Studies Association]] wurde 1950 gegründet. Sie publiziert die Zeitschrift ''American Quarterly'', die wichtigste amerikanistische Zeitschrift seit 1949. Die [http://www.baas.ac.uk/ British Association for American Studies] unterstützt [[American Studies in Britain]] und publiziert das ''Journal of American Studies''.
Einen guten Einblick in die Entwicklung der Amerikanistik bietet die Jubiläumsnummer der Zeitschrift [http://www.amerikastudien.de/quarterly/index.html Amerikastudien /American Studies (50.1/2, 2005)], die 1956 als ''Jahrbuch für Amerikastudien'' gegründet wurde. Die [[American Studies Association]] wurde 1950 gegründet. Sie publiziert die Zeitschrift ''American Quarterly'', die wichtigste amerikanistische Zeitschrift seit 1949. Die [http://www.baas.ac.uk/ British Association for American Studies] unterstützt [[American Studies in Britain]] und publiziert das ''Journal of American Studies''.

Version vom 3. Oktober 2019, 15:37 Uhr

Die Amerikanistik ist die akademische Disziplin, die sich mit der Sprache und Literatur der Vereinigten Staaten von Amerika befasst.[1]

Amerikanistik vs. American studies

Die Amerikanistik ist von den Amerikastudien (auch: Amerikakunde, engl. American studies) zu unterscheiden, die als interdisziplinäres Kulturfach auch die Geschichte und Politik der Vereinigten Staaten behandelt.[2][3] Als Begründer der American Studies gilt der amerikanische Literaturhistoriker Vernon Louis Parrington, der für sein einflussreiches dreibändiges Werk Main Currents in American Thought 1928 den Pulitzer-Preis für Geschichte gewonnen hat.[4]

Amerikanistik im deutschsprachigen Raum

An deutschsprachigen Universitäten, an denen Amerikanistik angeboten wird, finden sich Anglistik und Amerikanistik oft unter dem Dach einer gemeinsamen Fakultät, mitunter gibt es aber (für jedes der beiden Fächer) separate Institute, die eigenständig arbeiten und nur im Bereich der Sprachwissenschaften gemeinsame Kurse anbieten. Die Kanadistik (Canadian Studies, „Kanada-Studien“) wird an vielen Universitäten als Teildisziplin der Amerikanistik behandelt (so etwa im John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der FU Berlin), als Studienfach also oft nur in Kombination mit Amerikanistik angeboten. Wegen der engen historischen Verbindungen zu Großbritannien ergeben sich jedoch vielfach Überschneidungen mit der Anglistik. Tatsächlich entwickelte sich die Kanadistik als landeskundliche Disziplin weniger aus der Amerikanistik heraus als aus den Commonwealth Studies. Überschneidungen mit der Lateinamerikanistik ergeben sich vor allem in Bezug auf die Hispanics in den USA, etwa in den Chicano Studies.

Als Pioniere der Amerikanistik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gelten Hans Galinsky, Hans-Joachim Lang und Ursula Brumm in der Bundesrepublik, Eberhard Brüning, Horst Ihde und Heinz Wüstenhagen in der DDR.

Literatur

Einführungen
  • Uwe Böker und Christoph Houswitschka (Hrsg.): Einführung in das Studium der Anglistik und Amerikanistik, 2., überarbeitete Auflage. C. H. Beck, München 2007. ISBN 3-406-56670-7
  • Udo J. Hebel: Einführung in die Amerikanistik / American Studies (Broschiert), Stuttgart: Metzler, 2008, ISBN 3-476-02151-3
  • Ansgar Nünning, Andreas H. Jucker: Orientierung Anglistik, Amerikanistik. Hamburg, 1999.
Geschichte
  • Frank-Rutger Hausmann: Anglistik und Amerikanistik im Dritten Reich. Frankfurt/Main 2003.
  • Rainer Schnoor (Hrsg.): Amerikanistik in der DDR: Geschichte - Analysen - Zeitzeugenberichte. trafo verlag, Berlin 1999.
  • Kermit Vanderbilt: American Literature and the Academy. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1986, ISBN 0-8122-1291-6.
Amerikastudien
  • Neill Campbell, Alasdair Kean: American Cultural Studies. Routledge 1997. (Einführung)
  • Christian H. Freitag: Die Entwicklung der Amerikastudien in Berlin bis 1945 unter Berücksichtigung der Amerikaarbeit staatlicher und privater Organisationen. Dissertation, Berlin 1977.
  • Levke Harders: American Studies. Disziplingeschichte und Geschlecht (= Transatlantische Historische Studien 48). Franz Steiner, Stuttgart 2013. ISBN 978-3-515-10457-9
  • Michael Dreyer, Markus Kaim und Markus Lang (Hrsg.): Amerikaforschung in Deutschland: Themen und Institutionen der Politikwissenschaft nach 1945. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-515-08466-6 (= Transatlantische historische Studien 22).
  • Lucy Maddox (Hrsg.): Locating American Studies: The Evolution of Discipline. Johns Hopkins University Press 1998. ISBN 0-8018-6056-3

Einen guten Einblick in die Entwicklung der Amerikanistik bietet die Jubiläumsnummer der Zeitschrift Amerikastudien /American Studies (50.1/2, 2005), die 1956 als Jahrbuch für Amerikastudien gegründet wurde. Die American Studies Association wurde 1950 gegründet. Sie publiziert die Zeitschrift American Quarterly, die wichtigste amerikanistische Zeitschrift seit 1949. Die British Association for American Studies unterstützt American Studies in Britain und publiziert das Journal of American Studies.

Aktuelle Diskussion
  • Donald E. Pease und Robyn Wiegman: The Futures of American Studies. Duke University Press, Durham NC 2002, ISBN 0-8223-2965-4.

Siehe auch

Wiktionary: Amerikanistik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Klaus Lubbers: Einführung in das Studium der Amerikanistik. Max Niemeyer, 1970, S. 1.
  2. Klaus Lubbers: Einführung in das Studium der Amerikanistik. Max Niemeyer, 1970, S. 3.
  3. Udo J. Hebel: Einführung in die Amerikanistik/American Studies. J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02151-9, S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Vernon L. Parrington. Abgerufen am 2. Oktober 2019.