„Owens-Valley-Erdbeben 1872“ – Versionsunterschied

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Die Erdbebenwellen konnten noch deutlich in [[Sacramento]] registriert werden, dessen Einwohner fluchtartig ihre Betten verließen und in die Straßen rannten. Gigantische [[Bergsturz|Felsstürze]] ereigneten sich im [[Yosemite-Nationalpark]]. Der Naturforscher [[John Muir]], der damals im [[Yosemite Valley]] weilte, lief aus seiner Hütte und rief: ''Ein gewaltiges Erdbeben!'' Daraufhin untersuchte er noch im Mondlicht die frischen Sturzmassen. In [[San Diego]] im Süden, in [[Red Bluff (Kalifornien)|Red Bluff]] im Norden und selbst in [[Elko (Nevada)|Elko]] im Osten in [[Nevada]] blieben die Uhren stehen und die Menschen wurden aus ihrem Schlaf gerissen. Die Erschütterungen wurden nahezu überall in Kalifornien und in Nevada gespürt. Tausende von [[Nachbeben]] ereigneten sich, darunter einige mit hoher [[Magnitude (Erdbeben)|Magnitude]].
Die Erdbebenwellen konnten noch deutlich in [[Sacramento]] registriert werden, dessen Einwohner fluchtartig ihre Betten verließen und in die Straßen rannten. Gigantische [[Bergsturz|Felsstürze]] ereigneten sich im [[Yosemite-Nationalpark]]. Der Naturforscher [[John Muir]], der damals im [[Yosemite Valley]] weilte, lief aus seiner Hütte und rief: ''Ein gewaltiges Erdbeben!'' Daraufhin untersuchte er noch im Mondlicht die frischen Sturzmassen. In [[San Diego]] im Süden, in [[Red Bluff (Kalifornien)|Red Bluff]] im Norden und selbst in [[Elko (Nevada)|Elko]] im Osten in [[Nevada]] blieben die Uhren stehen und die Menschen wurden aus ihrem Schlaf gerissen. Die Erschütterungen wurden nahezu überall in Kalifornien und in Nevada gespürt. Tausende von [[Nachbeben]] ereigneten sich, darunter einige mit hoher [[Magnitude (Erdbeben)|Magnitude]].


Durch das Erdbeben entstand ein kleiner [[Graben (Geologie)|Graben]], der sich später mit Wasser füllte, dem jetzigen, 0,35 Quadratkilometer großen [[Diaz Lake]].
Durch das Erdbeben entstand ein kleiner [[Graben (Geologie)|Graben]], der sich später mit Wasser füllte, dem jetzigen, 0,35 Quadratkilometer großen [[Diaz Lake]]. Auf dem [[Owens Lake]] bildete sich sogar ein kleiner [[Tsunami]], dessen Flutwelle auf einen halben Meter auflief (geschätzte Höhe 37 bis 55 Zentimeter).<ref>{{Literatur |Autor=J. P. Smoot, R. J. Litwin, J. L. Bischoff und S. J. Lund|Titel=Sedimentary record of the 1872 earthquake and ''Tsunami'' at Owens Lake, southeast California|Sammelwerk=Sedimentary Geology|Band=135|Seiten=241–254|Datum=2000|DOI=10.1016/S0037-0738(00)00075-0
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== Ursachen ==
== Ursachen ==
[[Datei:Pyramid stone on Lone Pine fault scarp-750px.jpg|mini|hochkant=1.6|Ein beprobter Granitoid an der Lone-Pine-Verwerfung]]
Das Owens-Valley-Erdbeben resultierte aus urplötzlichen Vertikalbewegungen von 4,6 bis 6,1 Meter gepaart mit Horizontalbewegungen von 11 bis 12 Meter entlang der [[Lone-Pine-Verwerfung]] und einem Teilstück der [[Owens-Valley-Verwerfung]]. Diese [[Verwerfung (Geologie)|Verwerfungen]] gehören zu zwei Abschiebungen entlang des Fußes zweier Gebirge – der Sierra Nevada im Westen und den [[Inyo Mountains]] im Osten des Owens Valleys. Ihre Bruchflächen verlaufen ausgehend von etwas nördlich von [[Big Pine (Kalifornien)|Big Pine]], das 89 Kilometer nördlich von Lone Pine liegt, bis hin zum [[Haiwee Reservoir]] 48 Kilometer südlich von Lone Pine.

Das Owens-Valley-Erdbeben resultierte aus urplötzlichen Vertikalbewegungen von 4,6 bis 6,1 Meter gepaart mit Horizontalbewegungen von 11 bis 12 Meter entlang der [[Lone-Pine-Verwerfung]] und einem Teilstück der [[Owens-Valley-Verwerfung]]. Es handelt sich somit um Schrägabschiebungen. Diese [[Verwerfung (Geologie)|Verwerfungen]] gehören zu zwei Abschiebungen entlang des Fußes zweier Gebirge – der Sierra Nevada im Westen und den [[Inyo Mountains]] im Osten des Owens Valleys. Ihre Bruchflächen verlaufen ausgehend von etwas nördlich von [[Big Pine (Kalifornien)|Big Pine]], das 89 Kilometer nördlich von Lone Pine liegt, bis hin zum [[Haiwee Reservoir]] 48 Kilometer südlich von Lone Pine.


== Historisches ==
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== Seismologische Parameter ==
== Seismologische Parameter ==
[[Datei:Owens.lake.arp.750pix.jpg|mini|hochkant=1.6|Der Owens Lake gesehen von der ISS. Gut zu erkennen die Lone-Pine-Verwerfung unterhalb des Mount Whitney.]]

Das Owens-Valley-Erdbeben lag noch vor der instrumentellen Ära in der Seismologie. Die seismologischen Parameter beruhen deswegen auf geologischen und makroseismischen Beobachtungen.
Das Owens-Valley-Erdbeben lag noch vor der instrumentellen Ära in der Seismologie. Die seismologischen Parameter beruhen deswegen auf geologischen und makroseismischen Beobachtungen.


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== Geodynamik ==
== Geodynamik ==
Die Owens-Valley-Verwerfung (Englisch ''Owens Valley Fault'', abgekürzt ''OVF'') ist eine intrakontinentale Strukturlinie, die innerhalb einer verteilten Deformationszone im Grenzbereich zwischen der [[Pazifische Platte|Pazifischen]] und der [[Nordamerikanische Platte|Nordamerikanischen Platte]] gelegen ist. Sie gehört bereits der [[Walker Lane]] an – die Verlängerung der [[Eastern California Shear Zone]] nach Norden. An ihr ereignen sich große, jedoch relativ seltene Erdbeben mit einer Wiederkehrdauer von 1.000 bis 10.000 Jahren. Die Bewegungen an der Verwerfung sind vorwiegend rechtsverschiebend.<ref>{{Literatur |Autor=S. N. Bacon und S. K. Pezzopane|Titel=A 25,000-year record of earthquakes on the Owens Valley fault near Lone Pine, California: Implications for recurrence intervals, slip rates, and segmentation models|Sammelwerk=Geol. Soc. Am. Bull.|Band=119(7–8)|Seiten=823–847|Datum=2007|DOI=10.1130/B25879.1}}</ref> Beim Owens-Valley-Erdbeben brachen zahlreiche Verwerfungssegmente, so dass eine komplizierte Bruchnarbe an der Oberfläche entstand, in etwa vergleichbar mit den Narben vom [[Landers-Erdbeben 1992]] und vom [[Hector-Mine-Erdbeben 1999]].
Die Südsüdost-Nordnordwest-streichende (N 150) Owens-Valley-Verwerfung (Englisch ''Owens Valley Fault'', abgekürzt ''OVF'') ist eine intrakontinentale Strukturlinie, die innerhalb einer verteilten Deformationszone im Grenzbereich zwischen der [[Pazifische Platte|Pazifischen]] und der [[Nordamerikanische Platte|Nordamerikanischen Platte]] gelegen ist. Sie bildet ein breites Netzwerk aktiver [[Seitenverschiebung]]en und [[Abschiebung (Geologie)|Abschiebungen]] am Ostfuss der Sierra Nevada und gehört bereits der [[Walker Lane]] an<ref>{{Literatur |Autor=S. G. Wesnousky|Titel=Active faulting in the Walker Lane|Sammelwerk=Tectonics|Band=24|Datum=2005|DOI=10.1029/2004TC001645}}</ref>der Verlängerung der [[Eastern California Shear Zone]] nach Norden.<ref>{{Literatur |Autor=R. K. Dokka und C. J. Travis|Titel=Role of the Eastern California shear zone in accommodating Pacific-North-American plate motion|Sammelwerk=Geophysical Research Letters|Band=17|Seiten=1323–1326|Datum=1990}}</ref> An ihr ereignen sich große, jedoch relativ seltene Erdbeben mit einer Wiederkehrdauer von 1.000 bis 10.000 Jahren. Die Bewegungen an der Verwerfung sind vorwiegend rechtsverschiebend.<ref>{{Literatur |Autor=S. N. Bacon und S. K. Pezzopane|Titel=A 25,000-year record of earthquakes on the Owens Valley fault near Lone Pine, California: Implications for recurrence intervals, slip rates, and segmentation models|Sammelwerk=Geol. Soc. Am. Bull.|Band=119(7–8)|Seiten=823–847|Datum=2007|DOI=10.1130/B25879.1}}</ref> Beim Owens-Valley-Erdbeben brachen zahlreiche Verwerfungssegmente, so dass eine komplizierte Bruchnarbe an der Oberfläche entstand, in etwa vergleichbar mit den Narben vom [[Landers-Erdbeben 1992]] und vom [[Hector-Mine-Erdbeben 1999]].

Die Deformationszone amortisiert in etwa ein Viertel der dextralen Bewegungen zwischen Pazifik und Nordamerika, d.h. 9 ± 2 Millimeter pro Jahr. Hiervon nimmt die Owens-Valley-Verwerfung allein 1 bis 4,5 Millimeter auf, gemittelt über das Jungpleistozän und [[Holozän]]. Die [[Global Positioning System|GPS-Daten]] hierfür liegen bei 2,1 ± 0,7 Millimeter pro Jahr.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 15. Juni 2023, 20:21 Uhr

Owens-Valley-Erdbeben 1872
Owens-Valley-Erdbeben 1872 (Kalifornien)
Owens-Valley-Erdbeben 1872 (Kalifornien)
Datum 26.03.1872 (UTC)
Uhrzeit 09:30:00 UTC
Magnitude 7,4 MW
Epizentrum 36° 42′ 0″ N, 118° 6′ 0″ WKoordinaten: 36° 42′ 0″ N, 118° 6′ 0″ W
Land USA
Tote 27
Verletzte 56
Sachschaden 250.000 Dollar

Das Owens-Valley-Erdbeben ereignete sich am 26. März 1872 um 09:30 UTC in Lone Pine im Osten Kaliforniens. Es erreichte auf der Momenten-Magnituden-Skala eine Stärke von MW = 7,4 und auf der Mercalliskala wurde die Stufe X (vernichtend) registriert. Das Epizentrum befand sich bei 36,7° nördlicher Breite und 118,1° westlicher Länge. Es war das drittstärkste Erdbeben in Kalifornien.

Etymologie

Das Owens-Valley-Erdbeben, auch als Lone-Pine-Erdbeben bekannt (Englisch Owens Valley earthquake bzw. Lone Pine earthquake) ist nach dem Owens Valley bzw. nach seinem Hypozentrum Lone Pine benannt.

Hergang

Das Owens-Valley-Erdbeben ereignete sich am Dienstag, den 26. März sehr früh in der Nacht um 2:30 Uhr Ortszeit, im am Ostabhang der Sierra Nevada gelegenen Owens Valley. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Lone Pine. Schätzungen der Stärke des Bebens bewegen sich jetzt zwischen MW = 7,4 und MW = 7,9. Susan E. Hough und Kate Hutton (2008) stufen das Beben auf MW 7,8 bis 7,9 ein.[1] Mit einer Mercalli-Intensität von X war es eines der stärksten je in Kalifornien registrierten Erdbeben und war durchaus mit dem Erdbeben von San Francisco 1906 vergleichbar.

Schäden und Auswirkungen

Die Bruchnarbe in alluvialen Geröllschottern bei Lone Pine

Das Erdbeben machte fast sämtliche Gebäude in Lone Pine und in den nahegelegenen Ortschaften dem Erdboden gleich. Von den 250 bis 300 Einwohnern in Lone Pine kamen 27 ums Leben, 56 wurden verletzt und von den insgesamt 59 Häusern wurden 52 vollkommen zerstört. Einem Bericht zufolge wurden in fast sämtlichen Städten des Inyo Countys die prinzipiellen Bauten umgeworfen. Selbst noch 130 Kilometer südlich von Lone Pine in Indian Wells erschienen Risse in Adobe-Häusern. Allein die Gebäudeschäden wurden mit 250.000 Dollar (dies entspricht im Jahr 2022 in etwa 6,2 Millionen Dollar) beziffert. Wie bei vielen anderen Erdbeben hatten Bauten aus Adobe, Naturstein oder Ziegeln weit mehr gelitten als Holzkonstruktionen. So musste das nahegelegene Fort Independence aufgegeben werden, da seine Adobe-Strukturen dem Beben nicht standgehalten hatten.

Die Erdbebenwellen konnten noch deutlich in Sacramento registriert werden, dessen Einwohner fluchtartig ihre Betten verließen und in die Straßen rannten. Gigantische Felsstürze ereigneten sich im Yosemite-Nationalpark. Der Naturforscher John Muir, der damals im Yosemite Valley weilte, lief aus seiner Hütte und rief: Ein gewaltiges Erdbeben! Daraufhin untersuchte er noch im Mondlicht die frischen Sturzmassen. In San Diego im Süden, in Red Bluff im Norden und selbst in Elko im Osten in Nevada blieben die Uhren stehen und die Menschen wurden aus ihrem Schlaf gerissen. Die Erschütterungen wurden nahezu überall in Kalifornien und in Nevada gespürt. Tausende von Nachbeben ereigneten sich, darunter einige mit hoher Magnitude.

Durch das Erdbeben entstand ein kleiner Graben, der sich später mit Wasser füllte, dem jetzigen, 0,35 Quadratkilometer großen Diaz Lake. Auf dem Owens Lake bildete sich sogar ein kleiner Tsunami, dessen Flutwelle auf einen halben Meter auflief (geschätzte Höhe 37 bis 55 Zentimeter).[2]

Ursachen

Ein beprobter Granitoid an der Lone-Pine-Verwerfung

Das Owens-Valley-Erdbeben resultierte aus urplötzlichen Vertikalbewegungen von 4,6 bis 6,1 Meter gepaart mit Horizontalbewegungen von 11 bis 12 Meter entlang der Lone-Pine-Verwerfung und einem Teilstück der Owens-Valley-Verwerfung. Es handelt sich somit um Schrägabschiebungen. Diese Verwerfungen gehören zu zwei Abschiebungen entlang des Fußes zweier Gebirge – der Sierra Nevada im Westen und den Inyo Mountains im Osten des Owens Valleys. Ihre Bruchflächen verlaufen ausgehend von etwas nördlich von Big Pine, das 89 Kilometer nördlich von Lone Pine liegt, bis hin zum Haiwee Reservoir 48 Kilometer südlich von Lone Pine.

Historisches

Noch im Jahr 1872 hatte J. D. Whitney eine recht grobe Beschreibung der Bruchnarbe gegeben.[3][4]

Grove Karl Gilbert konnte 1883 die Auswirkungen des Erdbebens noch mit eigenen Augen in Gewahr nehmen. Sie brachten ihn zu der Ansicht, dass Erdbeben durch bruchdynamische Vorgänge an Verwerfungen ausgelöst werden.[5] Der Beweis hierfür konnte aber erst sehr viel später durch seismologische Beobachtungen erbracht werden. Dies geschah dann mit dem Einsatz von Seismographen-Netzwerken in den frühen Sechziger Jahren, gekoppelt mit der Entwicklung von Computern zur Berechnung von auf dem inversen Problem aufbauenden Herdflächenlösungen.

Willard D. Johnson machte im Jahr 1910 Notizen und Photographien.[6]

Das Owens-Valley-Erdbeben wurde 122 Jahre später erstmals im Jahr 1994 von Sarah Beanland und Malcolm M. Clark wissenschaftlich untersucht.[7]

Seismologische Parameter

Der Owens Lake gesehen von der ISS. Gut zu erkennen die Lone-Pine-Verwerfung unterhalb des Mount Whitney.

Das Owens-Valley-Erdbeben lag noch vor der instrumentellen Ära in der Seismologie. Die seismologischen Parameter beruhen deswegen auf geologischen und makroseismischen Beobachtungen.

Die Länge der Bruchnarbe an der Owens-Verwerfung wird unterschiedlich angegeben, so schwanken die Angaben zwischen 90 und 140 Kilometer. Signifikative Unterschiede bestehen auch bei den Versätzen, den Versetzungsgeschwindigkeiten, der Herdtiefe und natürlich auch bei den Magnituden (und somit bei den seismischen Momenten). Die Verschiebungsgeschwindigkeiten werden von E. Kirby und Kollegen für das Jungpleistozän mit 3 bis 5 Millimeter pro Jahr angegeben,[8] T. H. Dixon und Kollegen verzeichnen aber für den Zeitraum Quartär bis Rezent nur 2,1 ± 0,7 Millimeter pro Jahr.[9]

Geodynamik

Die Südsüdost-Nordnordwest-streichende (N 150) Owens-Valley-Verwerfung (Englisch Owens Valley Fault, abgekürzt OVF) ist eine intrakontinentale Strukturlinie, die innerhalb einer verteilten Deformationszone im Grenzbereich zwischen der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte gelegen ist. Sie bildet ein breites Netzwerk aktiver Seitenverschiebungen und Abschiebungen am Ostfuss der Sierra Nevada und gehört bereits der Walker Lane an[10] – der Verlängerung der Eastern California Shear Zone nach Norden.[11] An ihr ereignen sich große, jedoch relativ seltene Erdbeben mit einer Wiederkehrdauer von 1.000 bis 10.000 Jahren. Die Bewegungen an der Verwerfung sind vorwiegend rechtsverschiebend.[12] Beim Owens-Valley-Erdbeben brachen zahlreiche Verwerfungssegmente, so dass eine komplizierte Bruchnarbe an der Oberfläche entstand, in etwa vergleichbar mit den Narben vom Landers-Erdbeben 1992 und vom Hector-Mine-Erdbeben 1999.

Die Deformationszone amortisiert in etwa ein Viertel der dextralen Bewegungen zwischen Pazifik und Nordamerika, d.h. 9 ± 2 Millimeter pro Jahr. Hiervon nimmt die Owens-Valley-Verwerfung allein 1 bis 4,5 Millimeter auf, gemittelt über das Jungpleistozän und Holozän. Die GPS-Daten hierfür liegen bei 2,1 ± 0,7 Millimeter pro Jahr.

Siehe auch

Literatur

  • Susan E. Hough und Kate Hutton: Revisiting the 1872 Owens Valley, California, Earthquake. In: Bulletin of the Seismological Society of America. Band 98 (2), 2008, S. 931–949, doi:10.1785/0120070186.
  • T. R. Toppozada, C. R. Real und D. L. Parke: Preparation of isoseismal maps and summaries of reported effects of pre-1900 California earthquakes. In: Calif. Div. Mines Geol. Open-File Rept. Band 81-11, 1981.

Einzelnachweise

  1. Susan E. Hough und Kate Hutton: Revisiting the 1872 Owens Valley, California, Earthquake. In: Bulletin of the Seismological Society of America. Band 98 (2), 2008, S. 931–949, doi:10.1785/0120070186.
  2. J. P. Smoot, R. J. Litwin, J. L. Bischoff und S. J. Lund: Sedimentary record of the 1872 earthquake and Tsunami at Owens Lake, southeast California. In: Sedimentary Geology. Band 135, 2000, S. 241–254, doi:10.1016/S0037-0738(00)00075-0.
  3. J. D. Whitney: The Owens Valley earthquake. In: Overland Monthly. 9, part I, 1872, S. 130–140.
  4. J. D. Whitney: The Owens Valley earthquake. In: Overland Monthly. 9, part II, 1872, S. 266–278.
  5. Grove Karl Gilbert: A theory of the earthquakes of the Great Basin, with a practical application. In: American Journal of Science. Band XXVII, 1884, S. 49–54.
  6. P. C. Bateman: Willard D. Johnson and the strike-slip component of fault movement in the Owens Valley, California, earthquake of 1872. In: Bulletin of the Seismological Society of America. Band 51, 1961, S. 483–493.
  7. Sarah Beanland und Malcolm M. Clark: The Owens Valley Fault zone, eastern California, and surface faulting associated with the 1872 earthquake. In: U.S. Geological Survey Bulletin. U.S. Government Printing Office, Washington, D.C. 1994.
  8. E. Kirby, S. Anandakrishnan, F. Phillips und S. Marrero: Late Pleistocene slip rate along the Owens Valley fault, eastern California. In: Geophys. Res. Lett. 35, L01304, 2008, doi:10.1029/2007GL031970.
  9. T. H. Dixon, E. Norabuena und L. Hotaling: Paleoseismology and global positioning system: Earthquake-cycle effects and geodetic versus geologic fault slip rates in the eastern California shear zone. In: Geology. Band 31, 2003, S. 55–58, doi:10.1130/0091-7613(2003)031<0055:PAGPSE>2.0.CO;2.
  10. S. G. Wesnousky: Active faulting in the Walker Lane. In: Tectonics. Band 24, 2005, doi:10.1029/2004TC001645.
  11. R. K. Dokka und C. J. Travis: Role of the Eastern California shear zone in accommodating Pacific-North-American plate motion. In: Geophysical Research Letters. Band 17, 1990, S. 1323–1326.
  12. S. N. Bacon und S. K. Pezzopane: A 25,000-year record of earthquakes on the Owens Valley fault near Lone Pine, California: Implications for recurrence intervals, slip rates, and segmentation models. In: Geol. Soc. Am. Bull. Band 119(7–8), 2007, S. 823–847, doi:10.1130/B25879.1.