200-Meilen-Rennen von Nürnberg 1971

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Pedro Rodríguez beim Großen Preis der Niederlande 1970

Das 200-Meilen-Rennen von Nürnberg 1971, auch 200 Meilen von Nürnberg (Interserie), Norisring, Nürnberg, fand am 11. Juli auf dem Norisring statt und war der vierte Wertungslauf der Interserie dieses Jahres.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 200-Meilen-Rennen von Nürnberg wurde vom tödlichen Unfall des damaligen B.R.M.-Formel-1-Fahrers Pedro Rodríguez überschattet. Er verunglückte im ersten der beiden Wertungsläufe; die genaue Ursache blieb ungeklärt. Pedro Pedro Rodríguez fuhr einen Ferrari 512M, den Herbert Müller, sein Freund und Rennpartner bei der Targa Florio 1971, gemeldet hatte. In der 11. Runde des ersten Laufes schlug der Ferrari mit knapp 200 km/h hart in der Brückenmauer der S-Kurve ein. Der schwer beschädigte Wagen fing sofort Feuer. Eine Theorie zum Unfallhergang geht von einer Kollision des Rodríguez-Ferrari mit dem Porsche 910 von Kurt Hild beim Überrunden aus. Der viel langsamer als der Ferrari fahrende Porsche habe Rodríguez überrascht, der dann beim Überholen mit den linken Rädern auf Kopfsteinpflaster gekommen sei und dabei die Kontrolle über den Wagen verlor habe.[1][2] Auch ein Reifenschaden könnte zum tödlichen Unfall geführt haben, nachdem sich der Reifen auf der unebenen Fahrbahn langsam von der Felge gelöst haben soll. Beim Anbremsen der S-Kurve platzte der Reifen und der Ferrari stieß in die Mauer.[3][4] Rodríguez wurde von den Rettungskräften lebend aus dem brennenden Wrack befreit, starb aber wenig später im Klinikum Nürnberg.

Trotz des schweren Unfalls wurde das Rennen nicht abgebrochen. Die Wagen fuhren einfach am brennenden Ferrari vorbei. Auch der zweite Wertungslauf – den ersten Lauf hatte Peter Gethin im McLaren M8E gewonnen – wurde gestartet, obwohl die Veranstalter bereits über Rodríguez’ Tod informiert waren. Dieser Lauf endete mit dem Sieg von Michel Weber im Porsche 917 Spyder. Die Gesamtwertung gewann Chris Craft im McLaren.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 Gr. 7 10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Evergreen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Craft McLaren M8E 52
2 Gr. 7 33 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sid Taylor Team Castrol Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Gethin McLaren M8E 52
3 Gr. 7 4 Schweiz Ecurie Bonnier SchwedenSchweden Jo Bonnier Lola T222 52
4 Gr. 7 20 Deutschland Gelo Racing Team Deutschland Georg Loos McLaren M8E 52
5 Gr. 7 25 ItalienItalien Scuderia Brescia Corse ItalienItalien Marsilio Pasotti Ferrari 512M 51
6 Gr. 7 21 Deutschland Gelo Racing Team Deutschland Franz Pesch Ferrari 512M 51
7 Gr. 7 14 Deutschland Gesipa Racing Team Deutschland Michel Weber Porsche 917 Spyder 48
8 Gr. 7 44 Deutschland Heimken Automobile Deutschland Alexander Nolte Porsche 908 48
9 Gr. 7 18 Deutschland Team Auto Usdau Deutschland Hans-Dieter Weigel Porsche 908/02 46
10 S 2.0 62 Deutschland Clemens Schickentanz Deutschland Clemens Schickentanz Chevron B19 43
11 S 2.0 Deutschland Alex Janda Deutschland Alex Janda Lola T212 42
12 S 2.0 66 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Barney Barnes Porsche 906 37
13 S 2.0 61 Deutschland Harald Link Deutschland Harald Link Porsche 906 2.2 33
Ausgefallen
14 Gr. 7 48 Schweiz Bernd Seidler Schweiz Bernd Seidler Lola T70 Mk.3 GT 35
15 Gr. 7 1 Deutschland Jürgen Neuhaus Deutschland Jürgen Neuhaus Porsche 917 Spyder 34
16 Gr. 7 11 Finnland AAW Racing Team Finnland Leo Kinnunen Porsche 917 Spyder 12
17 Gr. 7 70 Schweiz Herbert Müller Schweiz Herbert Müller Ferrari 512M 12
18 Gr. 7 26 Schweiz Herbert Müller Mexiko Pedro Rodríguez Ferrari 512M 11
19 S 2.0 11 Deutschland Kurt Hild Deutschland Kurt Hild Porsche 910 11
20 Gr. 7 43 Deutschland Siegfried Rieger Deutschland Siegfried Rieger McLaren M8C 5
21 Gr. 7 27 Deutschland Ernst Kraus Deutschland Ernst Kraus Porsche 908/02
22 S 2.0 69 Schweiz Lehmann Racing Schweiz Hans Schulze-Schwering Lola T210
Nicht gestartet
23 Gr. 7 OsterreichÖsterreich Stefan Sklenar OsterreichÖsterreich Stefan Sklenar Lola T70 Mk.3B GT 1

1 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
24 Gr. 7 Belgien Racing Team VDS Belgien Teddy Pilette McLaren M8E

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
Gr. 7 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Craft McLaren M8E Gesamtsieg
S 2.0 Deutschland Clemens Schickentanz Chevron B19 Rang 10

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 24
  • Gestartet: 22
  • Gewertet: 13
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: trocken
  • Streckenlänge: 3,940 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 1:06:52,900 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 52
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 204,880 km
  • Siegerschnitt: 183,600 km/h
  • Pole Position: Chris Craft – McLaren M8E (#10) – 1:15,100
  • Schnellste Rennrunde: Peter Gethin – McLaren M8E (#33) – 1:13,800 = 192,200 km/h
  • Rennserie: 4. Lauf zur Interserie 1971

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Über den Rodríguez-Unfall
  2. Die Kollisions-Theorie
  3. Reifenschaden als Unfallursache
  4. Der Einschlag in die Mauer
Vorgängerrennen
200-km-Rennen von Hockenheim 1971
Interserie Nachfolgerennen
200-km-Rennen von Keimola 1971