Rbb24 Abendschau
Fernsehserie |
Die Abendschau ist eine regionale Nachrichtensendung im Fernsehen des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Der ursprüngliche Name der Sendung war bis 1993 Berliner Abendschau.
Geschichte
Die erste Ausgabe der Berliner Abendschau wurde am 1. September 1958 vom Sender Freies Berlin ausgestrahlt, zunächst und über die folgenden Jahrzehnte im regionalen Vorabendprogramm der ARD. Moderator war Harald Karas.[1] Themen der ersten Sendung, die um 19 Uhr begann und eine Viertelstunde dauerte, waren die Erhöhung der Flugpreise zwischen dem Flughafen Tempelhof und Westdeutschland, zu der sich der damalige Verkehrssenator Otto Theuner äußerte, die am Vortag durchgeführte Polizeischau im Olympiastadion, ein Tennisturnier und eine Ruderregatta auf der Havel.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Abendschau zu einer Institution und zu einem der Identifikationsfaktoren der West-Berliner Bevölkerung. So trat etwa der später durch die Unterhaltungssendung Dalli Dalli mit Hans Rosenthal deutschlandweit bekannt gewordene Schnellzeichner Oskar zunächst in der Berliner Abendschau auf. In den 1960er Jahren lag die Zuschauerquote bei 40 Prozent. Etwa jeder zweite Berliner verfolgte die vorabendliche Berichterstattung über das politische, kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Geschehen in der Stadt.
Die erfolgreiche Sendung wurde später auf eine halbe Stunde verlängert und auf einen späteren Sendeplatz um 19:30 Uhr verlegt. Von 1985 bis 1989 wurde die Sendung durch eine Doppelmoderation präsentiert. Es gab dazu vier feste Moderatorenteams: Gert Ellinghaus (damaliger Redaktionsleiter) und Jeanette Enders-Schiemann, Gerhard Lenz und Angelika Neumann, Arvid Wahl und Marianne Beland und Hans-Werner Kock und Evelyn Lazar. Seit Ende der 1980er Jahre führt ein Anchorman durch die Sendung, man ging dazu über, das mittlerweile auch bei den Tagesthemen und im heute-journal übliche Prinzip zweier sich wöchentlich wechselnder Haupt-Moderatoren zu übernehmen. Zuerst waren dies Ulrike von Möllendorff und Friedrich Moll. Cathrin Böhme löste Mitte der 1990er Jahre von Möllendorff ab, Sascha Hingst ersetzte Moll im Jahr 2007.
Vom 1. Oktober 1992 bis 31. Dezember 1992 wurde die Abendschau parallel im Vorabendprogramm der ARD und im Dritten Programm (des am 1. Oktober 1992 neu gegründeten B1) gesendet, und wechselte ab 1. Januar 1993 endgültig ins Dritte (B1). In den 1990er Jahren wurden neben der Hauptausgabe vier weitere über den Tag und Abend verteilte Ableger eingeführt. Nach der Fusion (am 1. Mai 2003) von SFB und ORB zur Zweiländeranstalt RBB wird die Hauptausgabe weitergeführt und im Berliner Sendegebiet – insbesondere per Kabel und DVB-T – ausgestrahlt. Die anderen Ausgaben heißen seitdem RBB Aktuell und werden im gesamten Sendegebiet ausgestrahlt, wobei auch Themen aus dem gesamten Sendegebiet behandelt werden. Das 45-jährige Jubiläum der Abendschau wurde am 13. September 2003 mit einer Feier im Sony Center am Potsdamer Platz begangen.
Als erstes Medium berichtete die Abendschau – mit exklusiv von den Pflegern für die Sendung gedrehtem Filmmaterial – regelmäßig über das Berliner Eisbär-Baby Knut. Seit dem 30. Januar 2007 gibt es eine wöchentliche Serie in der Abendschau. Der RBB richtete zudem einen Blog und Websites ein und produzierte eine Knut-Reihe für die ARD.
Das 50-jährige Jubiläum im Jahr 2008 beging man mit einer Sonderserie innerhalb der regulären Sendung: „50 Jahre Abendschau“. An 50 Sendetagen im Juli und August wurden tägliche Rückblenden auf jeweils ein Jahr (chronologische Abfolge) gezeigt. Auch die Sendung Rückblende besteht aus alten Beiträgen der Abendschau von 25 bzw. 15 Jahren zuvor. Am 7. Juni 2011 wurde die 17.000. Sendung ausgestrahlt.
Seit dem 9. November 2013 – dem 24. Jahrestag des Mauerfalls – wiederholte der RBB im Hinblick auf den 25. Jahrestag am 9. November 2014 jede Nacht die Abendschau-Ausgabe vom jeweiligen Tag von vor 25 Jahren. Die nächtlichen Wiederholungen der Berliner Abendschau, von vor 25 Jahren, wurden am 3. Oktober 2015 mit der Ausgabe vom Tag der deutschen Einheit dem 3. Oktober 1990 wieder eingestellt.
Moderatoren
Moderator | Einstieg | Ausstieg/aktiv |
Harald Karas | 1958 | 1984 |
Günther Piecho | 1958 | 1959 |
Alexander von Bentheim | 1958 | 1978 und 1981–1984, 1988 |
Hans-Werner Kock | 1962 | 1991 |
Wolfgang Hanel | 1963 | 1984 |
Gerhard Lenz | 1970 | 1992 |
Arvid Wahl | 1970 | 1991 |
Heinz Deutschendorf | 1970 | 1974 und 1988 |
Alexander Kulpok | 1971 | 1975 und 1988 |
Evelyn Lazar | 1971 | 1991 |
Werner Thies | 1973 | 1984 |
Roderich Boes | 1975 | 1984 |
Richard Schneider | 1980 | 1988 |
Irene Collyer | 1981 | 1984 |
Klaus Strebe | 1981 | 1983 und 1987 |
Gert Ellinghaus | 1984 | 1987 |
Marianne Beland | 1985 | 1991 |
Jeanette Enders-Schiemann | 1985 | 1991 |
Angelika Neumann | 1986 | 1998 |
Winfried Göpfert | 1986 | 1986 und 1988–1989 |
Jochen Sprentzel | 1987 | 1989 |
Barbara Friedrichs | 1989 | 1990 |
Siegfried Wiechmann | 1990 | |
Johannes B. Kerner | 1990 | 1992 |
Friedrich Moll | 1990 | 2007 |
Ulrike von Möllendorff | 1991 | 1997 |
Raiko Thal | 1992 | aktiv |
Olaf Krieger | 1994 | 1995 |
Harald Prokosch | 1994 | 1998 |
Cathrin Böhme | 1997 | aktiv |
Ellen Arnhold | 1999 | 1999 |
Jan Lerch | 1999 | 2004 |
Sascha Hingst | 2007 | aktiv |
Nachrichtensprecher
Derzeitige Nachrichtensprecher
Sprecher | Einstieg |
Dorothea Echte | 1995 |
Axel Walter | 1997 |
Nadya Luer | 2004 |
Cathrin Bonhoff | 2009 |
Dirk Jacobs | 2015 |
Ehemalige Nachrichtensprecher
Sprecher | Einstieg | Ausstieg |
Renate Bauer | ||
Helga Bayertz | ||
Ruth Diehl | ||
Jeanette Enders-Schiemann | ||
Ulli Herzog | ||
Helen Lauff | ||
Jana Louka | ||
Regine Mahler | ||
Joachim Pukaß | ||
Siegfried Wiechmann | 1990 | |
Günter Wiatrek | ||
Andreas Thieck | ||
Bert-Günter Schmidtke | ||
Michael Flotho | 1995 | 2008 |
Daniel Gäsche | 1999 | 2007 |
Christina Derlien | 2000 | 2004 |
Literatur
- Ulf Mailänder, Ulrich Zander: Das kleine Westberlin-Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2003, ISBN 3-89602-518-X.
Weblinks
Einzelnachweise
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