Achille Silvestrini

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Achille Silvestrini, 2006
Kardinalswappen

Achille Kardinal Silvestrini (* 25. Oktober 1923 in Brisighella, Provinz Ravenna, Italien) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.

Leben

Achille Silvestrini studierte in Bologna und Rom die Fächer Katholische Theologie, Philosophie und alte Sprachen. Er promovierte in Klassischer Philologie, Kanonischem Recht und Zivilrecht. 1946 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und wurde nach weiteren Studien im Jahre 1953 in den diplomatischen Dienst des Vatikans aufgenommen, wo er in verschiedenen Abteilungen eingesetzt wurde. Von 1958 bis 1969 war er persönlicher Sekretär im vatikanischen Staatssekretariat. Ab 1969 gehörte er dem Rat für Öffentlichkeitsfragen an und nahm an mehreren Auslandsmissionen vatikanischer Gesandtschaften teil.

1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Novaliciana und spendete ihm am 27. Mai 1979 die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der damalige Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Duraisamy Simon Lourdusamy, und der damalige Offizial im Staatssekretariat, Erzbischof Eduardo Martínez Somalo. Im gleichen Jahr wurde Silvestrini Sekretär des Rates für Öffentlichkeitsfragen der Katholischen Kirche. In den Jahren 1979 bis 1984 leitete er die vatikanische Delegation für die Revision des Konkordats mit Italien. Er galt lange als möglicher Nachfolger von Kardinalstaatssekretär Agostino Casaroli und auch als papabile.[1]

Seit 1980 ist Silvestrini Präsident der Stiftung „Villa Nazareth“ und der Vereinigung "Gemeinschaft Domenico Tardini". 1988 nahm ihn Johannes Paul II. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Benedetto fuori Porta San Paolo in das Kardinalskollegium auf und ernannte ihn zum Präfekten der Apostolischen Signatur.

1991 übernahm er die Leitung der Kongregation für die orientalischen Kirchen und fungierte vielfach als päpstlicher Legat und Vermittler in verschiedenen Krisenregionen. 1999 wurde er unter Beibehaltung seiner Titelkirche zum Kardinalpriester pro hac vice ernannt.

Nachdem er mit Vollendung seines 75. Lebensjahres beim Papst den im Kirchenrecht vorgesehen Rücktritt von allen seinen Ämtern in der Kurie angeboten hatte, wurde dies am 7. September 2000 von Johannes Paul II. angenommen.

Wegen Überschreitung der Altersgrenze von 80 Jahren nahm Kardinal Silvestrini weder am Konklave 2005 noch am Konklave 2013 teil.

Schon vor dem Tod Johannes Pauls II. 2005 hielt er den Rücktritt eines künftigen Papstes für denkbar.[2]

Ehrungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Giancarlo Zizola: Der Nachfolger. Patmos-Verlag, Düsseldorf 1997, S. 161-162
  2. Kardinal Silvestrini: In Zukunft wäre Rücktritt eines Papstes denkbar. Cardinalrating.com, 5. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2013.
VorgängerAmtNachfolger
Duraisamy Simon Kardinal LourdusamyPräfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen
1991–2000
Ignatius Moussa I. Kardinal Daoud
Aurelio Kardinal SabattaniPräfekt der Apostolischen Signatur
1988–1991
Gilberto Kardinal Agustoni
Agostino CasaroliSekretär des Rates für Öffentlichkeitsfragen der Katholischen Kirche (Außenminister des Vatikanstaats)
1979–1988
Angelo Sodano