Addicted to Love

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[1][2]
Addicted to Love
 US
Silber (1986)
Silber (1986)
08.02.1986(22 Wo.)
 UK503.05.1986(16 Wo.)

Addicted to Love ist ein Lied von Robert Palmer aus dem Jahr 1986, das von ihm geschrieben und von Bernard Edwards produziert wurde. Es wurde zuerst im November 1985 auf dem Album Riptide veröffentlicht. Die im Januar 1986 erschienene Single wurde in den USA ein Nummer-eins-Hit. Das Musikvideo zum Lied gilt als wegweisend für die 1980er-Jahre.

Geschichte

Während Robert Palmer sich seit Mitte der 1970er-Jahre musikalisch an Funk, Calypso, Reggae, Soul und Electronica orientierte, gelang ihm erst mit dem simplen Rock-Song Addicted to Love der Durchbruch.[3] Die Melodie ist Palmer eigenen Angaben zufolge im Traum eingefallen, er sei erwacht und habe die Melodie sofort aufgenommen.[4] Der Liedtext war inspiriert von den Diskussionen jener Zeit um Abhängigkeiten von Drogen, Alkohol und Magersucht, viele Bekannte von Palmer hätten sich wegen ihrer Abhängigkeit in Behandlung begeben. Nach Meinung von Palmer liegen die Ursachen für derartige Probleme in der Persönlichkeit, und er fand den Gedanken spannend, dass jemand von der Liebe abhängig sein könnte.[4]

Bei den Aufnahmen zum Lied wurde er von der Supergroup Power Station unterstützt, deren Mitglied er zu der Zeit war. Die erste Aufnahme des Liedes war ein Duett mit Chaka Khan, die Palmer in einem Club getroffen und sie zu den gerade laufenden Studioaufnahmen zu seinem Album Riptide eingeladen hatte.[4] Allerdings wurden ihre Gesangsspuren vor dem Endmix von den Masterbändern gelöscht, weil sie vertragliche Probleme mit ihrer Plattenfirma hatte.[5] Chaka Khan erhielt Credits für Gesangs-Arrangements.

Die Single Addicted to Love wurde weltweit im Januar 1986[6] veröffentlicht. Der Song wurde ein Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten und Australien. Zudem gewann Palmer mit dem Song bei den Grammy Awards 1987 in der Kategorie Grammy Award for Best Male Rock Vocal Performance. Palmer selber zeigte sich überrascht von dem Erfolg, denn er habe beim Schreiben des Liedes nicht das Gefühl gehabt, einen Hit zu erschaffen.[3]

Musikvideo

Das Musikvideo zeigt Palmer vor einer Gruppe von fünf einheitlich frisierten, geschminkten und gekleideten jungen Frauen. Palmers Image in dem Video wird als eines der kultigsten Auftritte der 1980er-Jahre angesehen.[5] Es lebt von dem Kontrast zwischen den Geschlechtern, auf der einen Seite Robert Palmer als moderner Casanova und auf der anderen Seite die Gruppe attraktiver Mannequins, die so tun, als würden sie als Begleitband auf ihren Instrumenten spielen.[5] Das Video zu Addicted to Love wird als „legendär“ bezeichnet, es sei nicht nur auf die Persönlichkeit von Robert Palmer zugeschnitten gewesen, sondern habe ihn „unsterblich“ gemacht.[5] Regie führte Terence Donovan.

In dem Video zu dem Prinzen-Hit Alles nur geklaut wird die Szene mit Tobias Künzel in der Rolle des Sängers originalgetreu nachgestellt. Im Video zu dem Lied Man! I Feel Like a Woman! von Shania Twain wiederum wird der Addicted-to-Love-Clip mit umgekehrten Rollen parodiert; eine Band aus männlichen Models begleitet die Sängerin.

Rezeption

Bereits kurz nach dem Erscheinen der Single und des Videos betonte Robert Palmer, dass weder das Lied noch das Video chauvinistisch seien, vielmehr habe er dem für die zeitgenössische Popkultur typischen „jugendlichen Zauber und Sinnlichkeit“ ein Denkmal setzen wollen.[5] Das Lied vereint Elemente aus Disco und Hardrock, besonders hervorgehoben werden die moderne Produktion von Edwards, der massive Gate-Einsatz beim Schlagzeug und die eingängige Hookline.[3]

Coverversionen

auf Robert Palmers Live Album 'Live at the Apollo' von 2001 findet sich eine Live-Version des Songs, wo Palmer als Zugabe 'Roll over Beethoven' von Chuck Berry zu dem Rhythmus von 'Addicted' singt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quellen Chartplatzierungen: US, abgerufen am 27. Juni 2013.
  2. Addicted to Love in den Official UK Charts (englisch).
  3. a b c Toby Cresswell: 1001 Songs. The Great Songs of all Time. Hardie Grant Books, Prahran 2007, ISBN 978-1-74066-458-5, S. 70.
  4. a b c Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits. Updated and Expanded 5th Edition. Billboard Books, New York NY 2008, ISBN 978-0-8230-7677-2, S. 634.
  5. a b c d e Stan Hawkins: The British Pop Dandy. Masculinity, Popular Music and Culture. Ashgate Publishing, Farnham u. a. 2009, ISBN 978-0-7546-5858-0, S. 78 f.
  6. release date