Alexander Sängerlaub

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Alexander Sängerlaub, 2021

Alexander Sängerlaub (* 7. März 1986 in Ost-Berlin[1]) ist ein deutscher Journalist, Publizist und Kommunikationswissenschaftler. Er ist Direktor des gemeinnützigen Think Tanks futur eins[2] am Institut für Medien- und Kommunikationspolitik. Er war Chefredakteur des 2014 gegründeten utopischen Politikmagazin Kater Demos, das 2015 erstmals am Kiosk erschien.[3] Für den Think Tank Stiftung Neue Verantwortung veröffentlichte er mehrere Studien und Papiere zu digitalen Öffentlichkeiten und deren Herausforderungen, darunter zu den Themen Desinformation, Fake News, Fact-Checking und Nachrichtenkompetenz in Deutschland.[4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Sängerlaub ist Sohn des Komponisten Rainer Oleak. An der Freien Universität Berlin studierte Sängerlaub Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Psychologie.

Sängerlaub gründete im Jahr 2014 zusammen mit Franziska Teubert das utopische Politikmagazin Kater Demos. Das Printmagazin zählt als erstes deutsches Politikmagazin, das dem konstruktiven Journalismus zuzuordnen ist. Das vor allem für die Generation der Digital Natives produzierte Printmagazin, versucht komplexe politische Themen auch für politikverdrossene Menschen zugänglich zu machen.[5]

Seit 2017 leitet er den Bereich „Stärkung digitaler Öffentlichkeit“ im Berliner Think Tank Stiftung Neue Verantwortung. Dort veröffentlichte er Studien und Papiere, wie sich Fake News auf Wahlen in Deutschland auswirken. Dabei zieht er als Erklärung vor allem den digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit heran und erläutert in seinen Arbeiten das Zustandekommen, die Verbreitung und Wirkung von Desinformation. In seinen Arbeiten kritisiert er sowohl die Social-Media-Plattformen für mangelnde Bemühungen in der Eindämmung,[6] als auch die unsaubere Arbeit einiger Journalisten sowie der Rechtspopulisten, die Desinformation als Kommunikationsstrategie nutzen.[7] In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung kritisierte er auch den deutschen Innenminister Horst Seehofer für die Verbreitung von Fake News.[8]

2019 war er als Experte im Ausschuss digitale Agenda des Bundestags zum Thema „Meinungsbildung und Meinungsmanipulation“ geladen.[9][10] Im gleichen Jahr wirkte er im von Carolin Emcke moderierten Format Streitraum der Berliner Schaubühne der Ausgabe „Krise der Repräsentation – oder: Welchen Journalismus braucht eine demokratische Gesellschaft?“ mit.[11]

2021 veröffentlichte er zusammen mit Anna-Katharina Meßmer und Leonie Schulz eine Studie, in der erstmals die Kompetenz der deutschen Bevölkerung im Umgang mit Informationen und Nachrichten im Netz getestet wurde.[12] Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass fast die Hälfte der Deutschen nur eine geringe oder sehr geringe Nachrichtenkompetenz hat.[13][14]

Seit Januar 2021 ist Sängerlaub Direktor des Think Tanks futur eins.[15] Er schrieb Gastbeiträge u. a. für Netzpolitik[16] und die taz und ist als journalistischer Kurator für den News-Aggregator piqd tätig.[17]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 wurde Alexander Sängerlaub zusammen mit Anna-Katharina Meßmer und Leonie Schulz für die Studie „Quelle: Internet?“ Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test mit dem Hans Bausch Mediapreis des SWR ausgezeichnet.[18]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Sängerlaub. In: Wir sind der Osten. Abgerufen am 7. Mai 2023 (deutsch).
  2. Über Alexander Sängerlaub. Abgerufen am 25. März 2021.
  3. Neues Heft – Ansichten eines Anglers. In: Süddeutsche.de. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  4. Stärkung digitaler Öffentlichkeit. In: Stiftung Neue Verantwortung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2019; abgerufen am 30. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stiftung-nv.de
  5. Wo hat unsere Zukunft einen Ort? Abgerufen am 30. Juli 2019.
  6. Mike Isaac, Melissa Eddy: Facebook Responds to Trump and Positions Itself as Election-Ready. In: The New York Times. 27. September 2017 (nytimes.com [abgerufen am 30. Juli 2019]).
  7. Fakten statt Fakes. Verursacher, Verbreitungswege und Wirkungen von Fake News im Bundestagswahlkampf 2017. 20. März 2018, abgerufen am 30. Juli 2019.
  8. „Auch die CSU hat schon Fake News verbreitet“. In: Süddeutsche Zeitung. 25. Juni 2018, abgerufen am 30. Juli 2019.
  9. Meinungsbildung und Meinungsmanipulation liegen oft eng beieinander. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  10. Gregor Mayntz: Fake News: Digital-Ausschuss berät über automatisierte Richtigstellungen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  11. Streitraum_Archiv. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  12. Alexander Sängerlaub, Anna-Katharina Meßmer und Leonie Schulz: „Quelle: Internet“? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test. (PDF) In: Stiftung Neue Verantwortung. Abgerufen am 25. März 2021.
  13. Sabrina Knoll: Studie zu digitaler Medienkompetenz: Nur Grundkenntnisse sind vorhanden. In: Spiegel.de. 22. März 2021, abgerufen am 25. März 2021.
  14. Fake News – schwieriger zu erkennen als gedacht. In: Deutschlandfunk Nova. 22. März 2021, abgerufen am 6. April 2021.
  15. Über Alexander Sängerlaub. In: futureins.org. Abgerufen am 25. März 2021.
  16. Fake News: Es ist kompliziert. In: netzpolitik.org. 23. August 2017, abgerufen am 30. Juli 2019 (Gastbeitrag).
  17. Alexander Sängerlaub: Flatrates und Förderung. In: taz. 2. Januar 2017, S. 12 (taz.de [abgerufen am 30. Juli 2019]).
  18. Hans Bausch Mediapreis geht an Studie zur Informationskompetenz der Deutschen. Südwestrundfunk, 12. Mai 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.