Alfonso und Estrella

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Arie des Adolfo, autographer Klavierauszug
Theaterzettel Hoftheater Weimar 1854, ohne Nennung des Librettisten (Schober) und Dirigenten (Liszt)

Alfonso und Estrella ist eine dreiaktige Große heroisch-romantische Oper von Franz Schubert. (D 732, 1821/1822). Libretto: Franz von Schober.

Handlung

Der alte König Froila (Bariton) wurde ins Exil getrieben, nachdem ihn Mauregato (Bariton) und dessen Feldherr Adolfo (Baß) entthront haben. Dem Feldherrn ist Estrella (Sopran) versprochen, die Tochter des neuen Herrschers. Diese wiederum lernt, nach der Jagd herumirrend in Fels und Wald, Froilas Sohn Alfonso (Tenor) kennen und lieben. Nach einigen Umwegen kommt es zur Versöhnung zwischen den Königen und zur Thronbesteigung Alfonsos.

Aufführungsgeschichte

Obwohl es Pläne gab, die Oper zu Schuberts Lebzeiten in Wien, Dresden, Berlin und Graz uraufzuführen, kam es erst 1854 unter Franz Liszt im Hoftheater Weimar dazu.

Eine stark bearbeitete Version von Johann Nepomuk Fuchs (Libretto-Druck Wien 1881) [1] hatte kurzzeitig gewissen Erfolg, entstellt aber das Werk genauso wie eine spätere von Kurt Honolka.

1977 kam es im britischen Reading zu einer ersten Aufführung in neuerer Zeit, 1978 spielte Otmar Suitner die vollständige Fassung mit namhaften Liedersängern ein, darunter Edith Mathis, Peter Schreier, Dietrich Fischer-Dieskau, Hermann Prey sowie Theo Adam. Bei den Einstudierungen 1991 unter Mario Venzago im Opernhaus Graz und 1997 unter Nikolaus Harnoncourt im Theater an der Wien wurde versucht, durch Kürzungen einen größeren Publikumserfolg zu erzielen. Inzwischen gab es noch mehrere weitere Bühnenaufführungen.

Literatur

  • Franz Liszt, Schuberts Alfons und Estrella, in: FL. Sämtliche Schriften Bd. 5. Dramaturgische Blätter (Hrsg.: D. Altenburg/D. Redepenning/B. Schilling), Wiesbaden 1989
  • T. G. Waidelich, Franz Schubert Alfonso und Estrella. Eine frühe durchkomponierte deutsche Oper. Geschichte und Analyse. Tutzing 1991
  • B. Krispin, Franz Schuberts Alfonso und Estrella. Ein Beitrag zu seiner Rezeptionsgeschichte, Graz 1994
  • H. Lühning, Schubert als Dramatiker: Alfonso und Estrella. Vorurteile, Mißverständnisse und einige Anregungen zu einer Neuorientierung. In: Schubert und das Biedermeier, Festschrift zum 70. Geburtstag von Walther Dürr, Kassel 2002, S. 25-43.

Einzelnachweis

  1. Franz von Schober. Alfonso und Estrella (vom Original stark abweichend)

Autograph des "Lied vom Wolkenmädchen" (Froila), später zitiert in „Täuschung“ (Winterreise)