Alt Ruppin

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Alt Ruppin
Stadt Neuruppin
Wappen von Alt Ruppin
Koordinaten: 52° 57′ N, 12° 51′ OKoordinaten: 52° 56′ 59″ N, 12° 50′ 34″ O
Höhe: 37 m
Einwohner: 2800
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 16827

Alt Ruppin ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kreisstadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Der Ortsteil hat etwa 2.800 Einwohner und eine Fläche von 25,7 Quadratkilometern.

Direkt am Ruppiner See gelegen und teilweise als Insel von den zwei Armen des Rhins umspült, bietet Alt Ruppin eine gute Ausgangsbasis zur Erkundung der Ruppiner Schweiz.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1237 als Olden Rupyn. Das Stadtrecht erhielt Alt Ruppin 1840.[1] Seit dem 6. Dezember 1993 ist Alt Ruppin ein Ortsteil von Neuruppin.[2]

Geschichte

Alt Ruppin um 1650 mit der Burg

Auf der Insel Poggenwerder im Norden des Ruppiner Sees befand sich im Mittelalter die Slawenburg Ruppin. Sie war vermutlich das Zentrum des Stammes der Zamzizi. Nach dem Wendenkreuzzug 1147 und der Eroberung des Ruppiner Landes durch deutsche Adlige wurde um 1200 auf dem Amtswerder, einer Halbinsel neben der Insel Poggenwerder, die Burg Ruppin (auch Planenburg) als große Niederungsburg und politisches Zentrum der Herrschaft Ruppin errichtet. Im nördlichen Vorgelände entstand eine Marktsiedlung mit Nikolaikirche, östlich daran und jenseits des Rhins der Kietz: die Siedlung Ruppin, später Alt Ruppin (Olden Ruppyn) genannt, war entstanden.

Um 1214 übernahm Graf Gebhard von Arnstein die Burg Ruppin. Dieser wurde der Stammvater der Grafen von Lindow-Ruppin. Zwischen 1230 und 1240 wurde noch unter der Hand von Gebhard nordöstlich von Ruppin das Kloster Lindow gegründet.

Südwestlich des Burgortes entstand seit Anfang des 13. Jahrhunderts unter Beibehaltung des Namens Ruppin die Siedlung des heutigen Neuruppin mit Nikolaikirche und angerartigem Straßenmarkt. Hier erfolgte dann eine zweite Klostergründung im Jahr 1246. Dieses Dominikanerkloster wurde ebenfalls von Gebhard von Arnstein gestiftet. Zu dieser Zeit war Ruppin der Zentralort der Grafschaft. So wurden von dort aus durch den Sohn Gebhards, Gunther I., dem Klosterort (Neu-) Ruppin am 9. März 1256 die Stadtrechte verliehen (Stendaler Recht).

Das damalige (Neu-) Ruppin entstand als planmäßige Stadtgründung der Grafen von Lindow-Ruppin aus der ursprünglichen Marktsiedlung Alt Ruppin.

Im Jahr 1520 übernahm Wichmann von Lindow die Grafschaft, starb aber schon vier Jahre später. Damit erlosch 1524 das gräfliche Haus derer von Lindow. Die Herrschaft Ruppin fiel dem brandenburgischen Kurfürsten zu und bildete fortan den Kreis Ruppin.

Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Nikolai
  • Romanische Nikolaikirche aus dem 12. Jahrhundert: der Ostteil der Kirche stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Das Schiff und der Turm wurden von 1598 bis 1603 erbaut. 1846 wurde die Kirche umgebaut. Im Inneren befindet sich ein Kanzelaltar aus dem Jahre 1712.

Geschichtsdenkmale

  • Vor dem Friedhof an der Gartenstraße erinnert ein Gedenkstein auf einem Gemeinschaftsgrab an sieben Opfer eines Todesmarsches des KZ Sachsenhausen.
  • Ein Stolperstein in der Friedrich-Engels-Straße erinnert an einen ermordeten jüdischen Mitbürger Alt Ruppins[3]

Wappen

Eine ältere Fassung im Siebmacher zeigt die drei Tore geschlossen. Dort findet sich auch eine Wappenbeschreibung. Außerdem war ein silberner Adler das Wappentier derer von Arnstein (Ruppin).

Söhne und Töchter des Ortes

Ortsbeirat

Ortsvorsteherin: Heidemarie Ahlers (SPD)

Ortsbeiratsmitglieder: Bert Krsynowski (FDP), Wolfgang Passon (Pro Ruppin), Christian Wolf (SPD), Edith Hünger (FDP)[4]

Verkehr

Durch Alt Ruppin verläuft die Bundesstraße 167.

Der Bahnhof Altruppin liegt an der Bahnstrecke Neustadt–Herzberg. Er dient seit Einstellung des Personenverkehrs auf diesem Streckenabschnitt heute lediglich als Betriebsbahnhof.

Weblinks

Commons: Alt Ruppin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Märkische Oderzeitung, 14. September 2005, S. 11
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Rainer Fellenberg: Stolpersteine in Neuruppin. Vorbereitungskreis Stolpersteine in Neuruppin, 4. Mai 2008, abgerufen am 8. Mai 2010.
  4. Homepage der Stadt Neuruppin