Altwarmbüchen

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Altwarmbüchen
Gemeinde Isernhagen
Wappen von Altwarmbüchen
Koordinaten: 52° 26′ N, 9° 51′ OKoordinaten: 52° 25′ 52″ N, 9° 51′ 7″ O
Höhe: 58 m
Fläche: 12,4 km²
Einwohner: 9120 (Mrz. 2008)
Bevölkerungsdichte: 735 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30916
Vorwahl: 0511
Altwarmbüchen Zentrum vor dem Rathaus

Altwarmbüchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Isernhagen in der Region Hannover in Niedersachsen. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist es der größte Isernhagener Ortsteil. Der Ortsteil grenzt nordöstlich an die Stadt Hannover. Der Sitz der Gemeinde Isernhagen befindet sich mit dem Rathaus in Altwarmbüchen.

Geografie

Altwarmbüchen liegt jenseits des nordöstlichen Stadtrandes von Hannover. Im Süden grenzt das Ortsgebiet an das ehemalige Altwarmbüchener Moor. Im Norden schließen sich weite landwirtschaftlich genutzte Flächen an, die nach Isernhagen hin sanft ansteigen.

Die Lage mit seinen naturräumlichen und verkehrsgeographischen Voraussetzungen bot Altwarmbüchen ideale Möglichkeiten zur Entwicklung vom einstigen bäuerlichen Dorf zu einer attraktiven Kleinstadt im engsten Einzugsgebiet der Landeshauptstadt Hannover. Heute ist Altwarmbüchen dem dörflichen Dasein entwachsen und eingebettet in großzügige Naturflächen. Insbesondere die Feldmark nach Norden und Westen bieten Spazierwege an. Im Süden liegt der Altwarmbüchener See, der ganzjährig von Radfahrern, Joggern und Badenden aufgesucht wird. Nahe dem Ortskern liegt inmitten der Ortschaft ein kleines Waldstück (Jacobi-Wäldchen), das seit den späten 1970er Jahren einen Trimm-Dich-Parcours besitzt. Nach Abflauen der Trimm-Dich-Welle wird es von den Ortsbewohnern als kleineres Naherholungsgebiet genutzt.

Geschichte

Am 1. März 1974 wurde Altwarmbüchen in die neue Gemeinde Warmbüchen eingegliedert.[1] Diese wurde am 1. Juni 1975 amtlich in Isernhagen umbenannt.[2]

Das Zentrum Altwarmbüchens ist überwiegend gekennzeichnet durch die in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren errichteten Wohnparks I und II. Dabei ist bei dem Wohnpark II aus der Frühzeit der 1970er mit seiner gelben Klinkerfassade bereits ein Trend zu effektiver und damit eher enger Bebauung zu erkennen. Demgegenüber zeichnet sich der Wohnpark I („Engelhardt-Häuser“) durch seine lockere Bauweise aus. L-förmig angeordnete Wohnungsgruppen dämpfen den Verkehrslärm und schaffen große Grünflächen, die dadurch den Charakter von Innenhöfen annehmen. Die versetzte Anordnung verschafft auch schon in mittleren Etagen gute Aussicht.

Gegenwärtig entsteht am Endpunkt der Stadtbahn ein neues Quartier, welches den Projektnamen „Wietzeaue“ trägt. Es wird ein Viertel errichtet, in dem sich verschiedene Wohnformen befinden: Neben Doppel- und Reihenhäusern befinden sich auch Geschäftsgebäude und Eigentumswohnungen. Das Gelände ist etwa 20 ha groß.[3]

Religion

Profanierte Heilig-Kreuz-Kirche

Die evangelisch-lutherische Christophorus-Kirche befindet sich an der Bernhard-Rehkopf-Straße. 1971 wurde das heutige Kirchengebäude errichtet, und 1983 um einen Glockenturm ergänzt. Ihre gleichnamige Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, zu ihr gehört auch die Kindertagesstätte Die Arche am Möwenkamp.

Die bisherige katholische Heilig-Kreuz-Kirche wurde 2015 profaniert. Das 1970/71 von Josef Fehlig als Beton-Fertigteilkirche errichtete Gotteshaus befand sich an der Bothfelder Straße nahe dem Rathaus. Seit 2010 gehörte die Kirche zur Pfarrgemeinde Heilig Geist in Hannover-Bothfeld.[4] Gegenüber dem bisherigen Kirchenbau entsteht ein neuer Bau nach Plänen des Architekten Oliver Arndt. Am 9. Januar 2016 legte Probst Martin Tenge den Grundstein für diese Kirche, die den gleichen Namen wie die bisherige trägt. Die Baukosten sind mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt und sollen im Wesentlichen aus dem Erlös des Verkaufs des bisherigen Kirchengrundstücks getragen werden. Die neue Kirche soll Ende 2016 fertiggestellt sein.[5]

Politik

Seit der Kommunalwahl vom 11. September 2011 sind im Ortsrat von Altwarmbüchen die CDU mit vier Sitzen, die SPD mit drei Sitzen und die Grünen mit zwei Sitzen vertreten.

Ortsbürgermeisterin ist seit dem 17. April 2012 Marlis Helfers (SPD).[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Etwas abseits des stark frequentierten Gewerbegebietes in und an Altwarmbüchen mit eher städtischem Charakter, finden sich im alten, dörflichen Teil des Ortes viele gut erhaltene und gepflegte, alte Fachwerkhäuser.

Altwarmbüchener See mit Badestrand

Grünflächen und Naherholung

Nahe bei Altwarmbüchen liegt der Altwarmbüchener See in einem Naherholungsgebiet. Er ermöglicht mit zwei Sandstränden Badespaß und weitere Wassersportarten. Südöstlich von Altwarmbüchen, angrenzend an den Altwarmbüchener See, liegt das Altwarmbüchener Moor. Dabei handelt es sich um ein einstiges, 15 km² großes Hochmoor, dessen Moorvegetation seit dem Mittelalter durch bäuerlichen Torfabbau und Entwässerung stark geschädigt wurde. Vor allem die Bewohner aus Altwarmbüchen stachen im Nebenerwerb Torf und verkauften ihn als Brennmaterial auf Märkten im nahen Hannover.

Sport

Wichtigster Sportverein des Ortes ist der TuS Altwarmbüchen, der mit seinem Vereinsheim am Altwarmbüchener See beheimatet ist und den ca. 1500 Mitgliedern ein breites Sportprogramm in acht Sparten anbietet.

Der Wassersportverein Altwarmbüchen (WSV Awb) bietet die Sparten Segeln und Rudern.

Baudenkmale

Siehe Liste der Baudenkmale in Altwarmbüchen

Wirtschaft und Infrastruktur

Gewerbegebiet bei Altwarmbüchen

Unternehmen

In Altwarmbüchen gibt es ein kleines Ortszentrum mit zahlreichen Geschäften. Abseits davon existieren auf der „Grünen Wiese“ nahe der A2 zahlreiche Supermärkte, wie Bau- und andere Fachgeschäfte. Hier vor den Toren Hannovers stellen sie seit ihrem Entstehen in den 1970er Jahren eine erhebliche Konkurrenz für die Kaufhäuser der nahegelegenen Großstadt dar. Spätestens seit der Eröffnung eines großen Möbelhauses im Dezember 2015, am Eingang des A2-Centers an der A2-Autobahnabfahrt, ist hier ein bedeutender Möbel- und Einrichtungsstandort für den Raum Hannover entstanden.

Bildung

Schulbildung ermöglichen eine Grundschule, eine Hauptschule sowie ein Schulzentrum mit Realschule und Gymnasium. Seit August 2016 besteht an diesem Standort eine Integrierte Gesamtschule (IGS) für Isernhagen. Darüber hinaus gibt es eine Bücherei. Nahe dem Schulzentrum befindet sich eine frühere Tonkuhle, in der Ton für die frühere Alte Ziegelei (heute Hotel) abgebaut wurde.

Verkehr

Der Ortsteil ist verkehrsmäßig günstig gelegen und verfügt über Anbindungen an die Autobahnen A 2, A 7 und A 37. 2006 wurde die Stadtbahnlinie 3 (WettbergenLahe) nach Altwarmbüchen verlängert. Die Binnenerschließung und die Verbindungen mit anderen Isernhagener Ortsteilen sowie mit Nachbargemeinden übernehmen Buslinien des Großraum-Verkehrs Hannover (→ Nahverkehr in Hannover).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Altwarmbüchen, 800 Jahre Geschichte und Ereignisse rund um Altwarmbüchen, Hrsg. AKS Werbegesellschaft mbH, Isernhagen 1997
  • Claudia Kempf-Oldenburg, Jes Tüxen: Isernhagen Chronik Band 1, Herausgeber Gemeinde Isernhagen, 1. Aufl. Dez. 1990
  • Claudia Kempf-Oldenburg, Jes Tüxen: Isernhagen Chronik Band 2, Herausgeber Gemeinde Isernhagen, 1. Aufl. Dez. 1992
  • Heinz Koberg: Unser Isernhagen, Herausgeber Gemeinde Isernhagen, 1. Aufl. März 1984

Weblinks

Commons: Altwarmbüchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 222.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 197.
  3. Bericht der HAZ vom 17. Oktober 2013 zur Wietzeaue
  4. Geschichte der Ortschaft und der katholischen Kirchengemeinde
  5. Hannoversche Allgemeine Zeitung - Stadtausgabe Hannover - vom 11. Januar 2016, S. 8
  6. Ortsrat Altwarmbüchen