Antonín Hájek (Skispringer)

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Antonín Hájek
Antonín Hájek bei Olympia 2010

Antonín Hájek bei Olympia 2010

Nation Tschechien Tschechien
Geburtstag 12. Februar 1987
Geburtsort Frýdlant v ČecháchTschechoslowakei Tschechoslowakei
Beruf Skisprungtrainer
Sterbedatum September 2022
Sterbeort Malaysia
Karriere
Verein VK Dukla Liberec
Trainer Jakub Jiroutek, Richard Schallert
Nationalkader seit 2002
Pers. Bestweite 236 m (Planica 2010)
Karriereende September 2015
Medaillenspiegel
TM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Tschechische Meisterschaften
Silber 2008 Liberec Normalschanze
Bronze 2009 Liberec Großschanze
Bronze 2012 Frenštát pod Radhoštěm Normalschanze
Gold 2012 Wisła Großschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup Januar 2004
 Gesamtweltcup 23. (2009/10)
 Skiflug-Weltcup 06. (2009/10)
 Vierschanzentournee 32. (2005/06)
 Nordic Tournament 27. (2010)
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 06. August 2005
 Gesamtwertung Grand Prix 12. (2006)
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 09. Februar 2002
 Gesamtwertung COC 13. (2004/05)
 

Antonín Hájek (* 12. Februar 1987 in Frýdlant v Čechách; † September 2022 in Malaysia) war ein tschechischer Skispringer und Skisprungtrainer. Seine Stärken als Athlet lagen im Skifliegen.

Werdegang und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skispringer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hájek wurde in Frýdlant v Čechách geboren und wuchs in Harrachov auf, wo er mit fünf Jahren das Skispringen zu erlernen begann. Sein Trainer war Jakub Jiroutek. Er trainierte im Club VK Dukla Liberec und war im Kader des tschechischen Skisprung-A-Teams.

In der Vierschanzentournee schaffte er es einmal, unter die besten 30 zu kommen. An den Olympischen Winterspielen 2006 konnte er nicht teilnehmen, weil er eine Woche zuvor einen Leistenbruch erlitten hatte. In der darauffolgenden Sommersaison sprang er unter anderem zweimal in Hakuba auf das Podest und gewann am 29. Juli 2006 in Oberstdorf sein erstes Continental-Cup-Springen.[1] Im September desselben Jahres erreichte er bei den Springen im japanischen Hakuba mit zwei dritten Rängen seine ersten Podestplätze im Sommer-Grand-Prix, dessen Gesamtwertung er mit Platz zwölf abschloss. In der Wintersaison 2006/2007 erreichte er nach einigen Top-20-Platzierungen in Lahti beim Nordic Tournament den 6. Platz.

Anfang April 2008 erlitt er einen schweren Autounfall. Dabei erlitt er zahlreiche innere Verletzungen und konnte nur mit einer Notoperation gerettet werden. Danach musste er einige Monate mit dem Sprungtraining pausieren.[2] Sein erster Auftritt im Weltcup nach dem Unfall war am 8. Januar 2010 in der Qualifikation zum Skifliegen am Kulm in Tauplitz, in der er die Höchstweite markierte. Anschließend erreichte er seine bisherig beste Weltcupplatzierung und beendete am 9. Januar das Skifliegen mit einem 4. Platz. Diese Leistung konnte er acht Tage später in Sapporo wiederholen.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte er im Springen von der Normalschanze den 21. Platz.

Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2010 in Planica erreichte Hajek im Einzelfliegen den 8. Platz und erzielte mit 236 m die bis dahin drittgrößte jemals gestandene Weite, die bis heute als tschechischer Landesrekord Bestand hat. Bei den tschechischen Meisterschaften von der Großschanze 2012, die am 2. September im polnischen Wisła ausgetragen wurden, konnte er seinen ersten nationalen Meistertitel erringen.[3]

Nach wechselnden Ergebnissen im Continental Cup sprang Hájek im Dezember 2012 in Engelberg wieder im Weltcup, verpasste dabei aber die Punkteränge deutlich. Auch als er nach weiteren guten Continental-Cup-Platzierungen beim Skifliegen in Vikersund erneut die Nominierung erhielt, blieb er ohne Erfolg. Erst vier Tage später in Harrachov gelang ihm nach drei Jahren wieder ein Punkteerfolg im Weltcup. Mit den Plätzen 29 und 17 konnte er dabei überzeugen, so dass er auch wenige Tage später beim Skifliegen in Oberstdorf erneut startete. Auch hier erreichte er mit dem 13. Platz im Einzel und dem 7. Platz in der Mannschaft überraschend gute Ergebnisse. Im Continental Cup verpasste er in Vikersund mit zwei fünften Plätzen die Podestränge im März 2013 nur knapp. Am 21. September 2013 sprang er im kasachischen Almaty erstmals nach sieben Jahren wieder auf das Podium eines Grand-Prix-Wettbewerbes, als er Platz drei belegte.

Am 14. September 2015 erklärte er nach schlechten Ergebnissen und anhaltenden gesundheitlichen Problemen seinen Rücktritt vom aktiven Sport.[4]

Skisprungtrainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Folge arbeitete Hájek als Assistenztrainer der tschechischen Skisprungteams. Nach der Entlassung von David Jiroutek wurde Hájek Mitte Januar 2020 vom tschechischen Skiverband für die restliche Weltcup-Saison 2019/20 zum Cheftrainer Tschechiens befördert.[5]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 2. Oktober 2022 wurde Hájek von seiner Familie als vermisst gemeldet. Zuvor hatte er sich von seiner Frau Veronika Pánková, die als Physiotherapeutin der tschechischen Skisprungmannschaft arbeitet, scheiden lassen. Vermutungen zufolge sei er nach Malaysia ausgewandert.[6] Im März 2023 meldete der tschechische Skiverband, dass Hájek tot aufgefunden worden sei, ohne weitere Details bekanntzugeben.[7] Nachfolgend wurde bestätigt, dass Hájek in Langkawi vermisst wurde und im September 2022 im Alter von 35 Jahren verstarb.[8]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2004/05 64. 017
2005/06 76. 005
2006/07 32. 160
2007/08 43. 044
2009/10 23. 230
2012/13 45. 056
2013/14 41. 108
2014/15 61. 024

Continental-Cup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2004/05 13. 459
2005/06 91. 025
2007/08 30. 215
2009/10 46. 127
2010/11 63. 083
2011/12 35. 202
2012/13 31. 230
2014/15 78. 046

Grand-Prix-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2005 35. 037
2006 12. 168
2007 72. 008
2012 70. 009
2013 17. 165
2014 48. 033
2015 74. 011

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Antonín Hájek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ergebnisübersicht bei www.fis-ski.com, abgerufen am 27. Dezember 2011.
  2. Hajek: Dem Tod von der Schippe gesprungen. berkutschi.com, 13. Januar 2010, abgerufen am 13. Februar 2010.
  3. Meistertitel für Kot und Hájek. berkutschi.com, abgerufen am 22. März 2014.
  4. Meldung über Karriereende, abgerufen am 20. September 2015
  5. New head coach for the Czech team. fis-ski.com, 13. Januar 2020, abgerufen am 13. Januar 2020 (englisch).
  6. Spurlos verschwunden: Ex-Skispringer Antonin Hajek vermisst. skispringen.com, 4. November 2022, abgerufen am 5. November 2022.
  7. Vermisster Ex-Skispringer ist tot. sport1.de, 10. März 2023, abgerufen am 10. März 2023.
  8. T. Mahel, J. Šponar: Záhadná smrt skokana Hájka (†35): Zmizel beze stopy a... Tělo vyplavilo moře! blesk.cz, 11. März 2023, abgerufen am 14. März 2023 (tschechisch).