Anton Knapp (Bürgermeister)

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Anton Knapp (* 1948 in Rastatt) ist ein deutscher Kommunalpolitiker, ehemaliger Bürgermeister von Hüfingen und Buchautor.

Leben und beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Grundschule in seiner Heimatgemeinde Muggensturm besuchte Knapp von 1959 bis 1966 das Jesuiteninternat Kolleg St. Blasien. 1971 absolvierte er das Abendabitur in Rastatt. Im Anschluss daran studierte er zunächst Politik und Deutsch an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und schloss nach dem Referendariat an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in den Fächern Psychologie und Sonderpädagogik ebenfalls mit dem Staatsexamen ab. Er arbeitete an einer Förderschule für geistig Behinderte, war dann Leiter der Sonderpädagogischen Beratungsstelle für Frühförderung beim Landkreis Rastatt und gleichzeitig Sonderschulkonrektor[1]. Er engagierte sich zugleich ehrenamtlich als Gemeinderat in Muggensturm und Mitglied des Kreistages im Landkreis Rastatt. Von 1988 bis 2016 war er Bürgermeister der Stadt Hüfingen. Er sorgte u. a. dafür, dass bereits 1990 Ökologie als Grundgedanke in die Gemeinderichtlinien eingefügt wurde. 1992 folgte ein Klimaschutzkonzept, das beim Bau von kommunalen Gebäuden den ökologischen Leitgedanken vorschreibt[2]. Er engagierte sich dabei neben- und ehrenamtlich im Gemeindetag Baden-Württemberg (dort auch als Ausschussvorsitzender) und als ehrenamtlicher Richter. Über die Dienstzeit als Bürgermeister hinaus ist Knapp weiterhin im Kreistag und seinen Ausschüssen des Schwarzwald-Baar-Kreises, als Fraktionsvorsitzender im Regionalverband Schwarzwald Baar Heuberg, im Landesvorstand der sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik e.V. (SGK)[3] sowie im Bundesvorstand der SGK mit Sitz in Berlin als gewählter Vertreter des SGK Landesverbandes Baden-Württemberg gesellschaftspolitisch aktiv.

Bürgerstiftung Hüfingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2008 initiierte Knapp die Gründung der Hüfinger Bürgerstiftung. 10 Jahre später konnte man auf geförderte Projekte in Höhe von 24.000 EU zurückblicken.[4]

Kunstförderer, Autor und Mäzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bald nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Stadt Hüfingen im Jahre 1988 entwickelte er gemeinsam mit den Initiatoren eines Stadt- und Heimatmuseums ein Konzept für das fünf Jahre zuvor von der Stadt angekaufte Haus. Das Konzept sah eine Künstlergruppe des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt: Den Lehrer und Künstler Lucian Reich und dessen Sohn, den Zeichner und Schriftsteller Lucian Reich (Sohn), den Zeichner und Lithographen Johann Nepomuk Heinemann, dessen Bruder, den Zeichner und Bibelillustrator Josef Heinemann[5], den Bildhauer Franz Xaver Reich, den Maler Rudolf Gleichauf, den Kammersänger und Gründer des weithin bekannten Cäcilienvereins Frankfurt, Johann Nepomuk Schelble, sowie den Maler und ersten Direktor der königlichen Gemäldegalerie in Stuttgart, Johann Baptist von Seele[6], die alle in Hüfingen aufgewachsen und dem Hüfinger Künstlerkreis zuzuordnen sind[7]. Anton Knapp schenkte 2022 der Stadt Hüfingen eine Replik von Goethes Stein des guten Glücks. Die Skulptur wurde auf dem Schulgelände aufgestellt[8]. 2019 veröffentlichte er mit Ist das Kunst oder „muss“ das weg?: Impulse für die Debatte um Kunst im öffentlichen Raum ein Werk, das die Facetten von Kunst im öffentlichen Raum aufgreift, versehen mit einem Vorwort von Winfried Kretschmann.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016 Ehrenbürger der Stadt Hüfingen für seine Verdienste um Stadt und Umkreis in 27 Jahren Bürgermeister
  • 2016, Ehrenbürger der Gemeinde Großschönau, Oberlausitz, verliehen durch Bürgermeister Frank Peuker[9].
  • Träger der Staufermedaille, verliehen 2018 durch den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann „für besondere Verdienste um unser Land Baden-Württemberg“[10]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Knapp: Verhaltensmodifikation bei Schülern. In: Sonderschule in Baden-Württemberg – Fachverband für Behindertenpädagogik 15, Heft 3, 1982
  • Anton Knapp: Schwimmtherapie oder psychophysiologische Förderung durch Wasserbewegung. In: Sonderschule in Baden-Württemberg. Mitteilungsblatt des Landesverbandes B.-W. e.V. im Verband Deutscher Sonderschulen – Fachverband für Behindertenpädagogik. Heft 1, 1984
  • Anton Knapp: Der Stellenwert von Kunst und Kultur im enger werdenden Rahmen kommunaler Finanzen. BWGZ 116, Heft 15, 1993
  • Anton Knapp: Tempo 30 – Kampagne in Hüfingen – Verkehrserziehung für alle. BWGZ 118, Heft 3, 1995
  • Anton Knapp: Preiswertes Wohneigentum für junge Familien. BWGZ 119, Heft 7, 1996
  • Anton Knapp: Preiswertes Wohneigentum für junge Familien. In: Stadt und Gemeinde. Verlag Otto Schwarz&Co Göttingen, Hrsg.: Deutscher Städte und Gemeindebund, 50. Jahrg. 12, 1995
  • Anton Knapp: Kunst und Kultur geben Profil. In: BWGZ 123, Heft 15, 2000
  • Anton Knapp: Hans Thoma – Staatspreisträger. Kulturhistorische Reihe der Stadt Hüfingen, Band 10, 2012. In „Hans Schroedter - ein Maler auf der Baar“ ISBN Nr. 3-9809522-3-1
  • Anton Knapp: Voller Energie für den Klimaschutz – Energiepolitik in einer Kleinstadt als Beispiel für nachhaltige Kommunalpolitik. In: DEMO – Demokratische Gemeinde – Monatszeitschrift für Kommunalpolitik 11/2012
  • Anton Knapp: Kommunale Möglichkeiten zu einer umfassenden Energiewende am Beispiel Hüfingen. Die Gemeinde/BWGZ 136, Dez. 2013
  • Anton Knapp: Der Herbst 1989 aus Westsicht. In: 25 Jahre Friedliche Revolution in Großschönau. Festschrift zur Festveranstaltung am 8. November 2014 in Großschönau. Hrsg.: Gemeindeverwaltung Großschönau im März 2015
  • Anton Knapp: Von Courbet zu Schuch – Ein Projekt aus dem Geist deutsch-französischer Freundschaft. In: Von Courbet zu Schuch – Realismus und reine Malerei. Hrsg.: Stefan Borchardt, Kunststiftung Hohenkarpfen e.V., Belser Verlagsgeschäfte Stuttgart, 2016, ISBN Nr.: 978-3-7630-2738-5
  • Anton Knapp: Der Nachlass und sein Auftrag. Kulturhistorische Reihe der Stadt Hüfingen Band XI, 2016. In: „Hans Schroedter Glasplattenfotographien“ ISBN Nr.: 3-9809522-4-X
  • Anton Knapp: Laudatio zum Festakt am 21. März 2017. Das Hüfinger Stadtmuseum für Kunst und Geschichte. Ein kulturelles Kleinod der Baar. In: Ariane Budarsz, Anton Knapp, Herrmann Sumser, Stefan Borchardt, Arthur Kaiser: Stadtmuseum Hüfingen. Ein Kleinod auf der Baar. Stadt Hüfingen 2017, 9-28. ISBN 3-9809522-6-6
  • Anton Knapp: Ist das Kunst oder „muss“ das weg?: Impulse für die Debatte um Kunst im öffentlichen Raum. Hrsg.: dold.verlag. Föhrenbach 2019, ISBN 3-948461-00-7. (Leseprobe: [11])
  • Anton Knapp: Ein Projekt aus dem Geist deutsch-französischer Freundschaft. In: Borchardt, Stefan, Von Courbet zu Schuch. Realismus und reine Malerei. Chr.Belser Gesellschaft für Sachbücher/Kunst, Literatur/Bildende Kunst (Hrsg.). ISBN 978-3-7630-2738-5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Anton Knapp Autor von Ist das Kunst oder "muss" das weg?. In: LovelyBooks. Hugendubel, abgerufen am 12. Juni 2023.
  2. ↑ Nicole Paganini, Gerhard Bronner: Hüfinger Kindertagesstätte in Sumpfohren ist ein Baaremer Best-PracticeBeispiel für ökologisches Bauen und nachhaltige Energieversorgung. (PDF) Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes Doanueschingen, abgerufen am 13. Juni 2023.
  3. ↑ Beisitzer/innen im SGK-Landesvorstand 2021-2023. Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik e.V., abgerufen am 30. Januar 2024.
  4. ↑ Thorsten Frei. Festvortrag bei der Bürgerstiftung Hüfingen. In: Thorsten Frei. Bundestagsabgeordneter. 24. Oktober 2018, abgerufen am 13. Juni 2023.
  5. ↑ Josef Heinemann. In: Stadtmuseum Hüfingen. Abgerufen am 21. November 2023.
  6. ↑ Seele, Johann Baptist. Abgerufen am 21. November 2023.
  7. ↑ Anton Knapp: Laudatio zum Festakt am 21.3.2017. Das Hüfinger Stadtmuseum für Kunst und Geschichte. Ein kulturelles Kleinod der Baar. (PDF) In: Stadtmuseum Hüfingen. Ein Kleinod auf der Baar. Ariane Budarsz, Anton Knapp, Herrmann Sumser, Stefan Borchardt, Arthur Kaiser, 2017, S. 9-28, abgerufen am 13. Juni 2023.
  8. ↑ Anton Knapp schenkte der Stadt Hüfingen eine Skulptur. Gemeinschaftsschule Lucian Reich, 2022, abgerufen am 13. Juni 2023.
  9. ↑ Holger Gutte: Großschönau ernennt Anton Knapp zum Ehrenbürger. Der Bürgermeister a. D. von Hüfingen hat großem Anteil an einer lebendigen Städtepartnerschaft. Und die ersten Kontakte waren nicht einfach. In: Sächsische Zeitung. DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG (Deutschland), 21. Juni 2026, abgerufen am 12. Juni 2023.
  10. ↑ Besondere Ehrung für Anton Knapp. Ehemaliger Bürgermeister erhält die Staufermedaille / Ehrenbürger hält eine persönliche und bewegende Rede. In: Badische Zeitung. Poppen & Ortmann KG, 9. Januar 2018, abgerufen am 12. Juni 2023.
  11. ↑ Ist das Kunst oder „muss“ das Weg? (PDF) SPD Hüfingen, abgerufen am 13. Juni 2023.
Personendaten
NAME Knapp, Anton
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker, Bürgermeister und Buchautor
GEBURTSDATUM 1948
GEBURTSORT Rastatt
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