Anton Krettner

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Anton Krettner (* 2. März 1849 in München; † 27. November 1899 in Bad Tölz) war ein bayerischer Komponist, Musiker, Jurist und Bürgermeister von Tölz. Sein bekanntestes Werk ist der Tölzer Schützenmarsch.

Leben

Krettner, der als Sohn eines Münchner Schlossers aus bescheidenen Verhältnissen stammte, schlug sich als Student der Jurisprudenz mühsam durch. Anlässlich eines Besuches in Tölz als Tourist bekam er die Stelle des Hauslehrers bei der Witwe des Bruckbräus, Babette Lettinger, die er 1873 heiratete. Der vielseitig gebildete und integere Mann, der eine beachtliche Privatbibliothek besaß, genoss nicht nur als Komponist hohes Ansehen im Alpenverein und in der Gemeinde. In seinem letzten Lebensjahr wurde er zum Bürgermeister der Stadt gewählt.[1]

Porträts (Ölgemälde und Foto) befinden sich im Heimatmuseum der Stadt Bad Tölz. An ihn erinnern ferner eine Gedenktafel am Wohnhaus (bei der Isarbrücke) und eine Büste im Kurpark.

Nachruf

Der in Tölz geborene Heimatdichter Wilhelm Dusch setzte ihm ein Denkmal in folgendem Gedicht:[2]

Nachruf auf Anton Krettner

„Im schönen Isarthal
Tönt munt’rer Büchsenknall!“
Dös ko’ ma hör’n no’ weit und breit,
So lang als’s Tölzer Schütz’n geit
Und no’ a Zither lusti klingt,
Zu der ma’ frohe Liada singt!
Do’ in die Freud’ da mischt si’ Schmerz,
Und trauri’ stimmt’s uns G’müat und Herz,
Bal dös uns in’s Gedächtnis kimmt,
daß, der die Zither o’ hat g’stimmt,
Von dera Welt scho’ fort hat müaß’n.
Tot is er nöt! So oft als grüaß’n
Uns seine Tön’ und seine Lieder,
So oft lebt er aufs neue wieder.
Und unser Trost is dös vor all’m,
Sei „Schütz’nmarsch“, sei „Zwiese’lalm“,
Dö klinga allweil wieder fort.
Bis weit in die entfernt’st’n Ort
Wird durch ihr’n Klang, so oft ma ’hn hört,
Krettner, Dei’ Nam’ aufs neue g’ehrt!

Werke (Auswahl)

Kompositionen
Schriften
  • Die Schuldübernahme nach dem bürgerlichen Gesetzbuche vom 18. August 1896 mit Berücksichtigung des gegenwärtig geltenden Rechtes und der bisherigen Rechtsentwickelung (Inauguraldissertation, München 1899)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen des Deutschen und österreichischen Alpenvereins, 1899, S. 295
  2. Aus’m Isarwinkel. Gedichte in oberbay’rischer Mundart