B. F. Dolbin

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Benedikt Fred Dolbin, geboren Pollak (1. August 1883 in Wien; gestorben 31. März 1971 in New York City) war ein österreichischer Pressezeichner.

Leben

Dolbin studierte 1902 bis 1910 an der TH Wien und sammelte daneben künstlerische Erfahrungen im Cabaret Nachtlicht und bei Arnold Schönberg. 1910 bis 1920 arbeitete er bei der Baugesellschaft Waagner, Biro & Kurz, was ihn während des Ersten Weltkrieges unabkömmlich stellte. 1912 erfolgte die offizielle Namensänderung in Dolbin. 1912 bis 1917 war er mit der Musikwissenschafterin Else Rethi verheiratet.

1918 heiratete er Ninon Ausländer, von der er 1931 wieder geschieden wurde. Sie wurde im selben Jahr die Frau des Schriftstellers Hermann Hesse.

Zugleich betätigte er sich in der Wiener Künstlergruppe Die Bewegung und sammelte erste Erfahrungen als Zeichner (autodidaktisch). Ab 1924 erschienen seinen Zeichnungen in folgenden Zeitungen: Der Wiener Tag, Der Abend, Arbeiterzeitung, Illustriertes Wiener Extrablatt, Wiener Allgemeine Zeitung u. a. 1926 übersiedelte er nach Berlin, wo er als Pressezeichner, Kunstkritiker und Buchillustrator arbeitete, darunter für das Berliner Tageblatt, das 8-Uhr-Abendblatt, den Tag, die DAZ, die B.Z. am Mittag, den Berliner Börsen-Courier, den Querschnitt, durch dessen Herausgeber Hermann von Wedderkop er auch in die Illustrierung des Berlin-Bands der Reihe Was nicht im „Baedeker“ steht einbezogen wurde, und Die Literarische Welt. 1932 heiratete er Ellen Herz.

Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 aus der Reichspressekammer ausgeschlossen und 1935 mit einem Berufsverbot belegt, woraufhin er in die USA emigrierte. In New York betätigte er sich weiterhin als Zeichner für amerikanische, nach dem Zweiten Weltkrieg auch für deutsche Medien. Es gelang es ihm jedoch nicht, an seine Erfolge in Deutschland anzuknüpfen.

Literatur

  • Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München: Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
  • Hans Bohrmann: Benedikt Fred Dolbin, der Portraitist eines halben Jahrhunderts, in: Markus Behmer (Hrsg.): Deutsche Publizistik im Exil 1933 bis 1945: Personen, Positionen, Perspektiven; Festschrift für Ursula E. Koch. Münster: Lit, 2000, S. 134–144

Nachlass

Weblinks