Bałupiany

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Bałupiany
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Bałupiany (Polen)
Bałupiany (Polen)
Bałupiany
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Gołdap
Gmina: Gołdap
Geographische Lage: 54° 19′ N, 22° 15′ OKoordinaten: 54° 19′ 11″ N, 22° 14′ 35″ O
Einwohner: 17 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: GołdapMażucie
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Bałupiany (deutsch Ballupönen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Stadt- und Landgemeinde Gołdap (Goldap) im Powiat Gołdapski gehört.

Geographische Lage und Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bałupiany liegt vier Kilometer westlich der Stadt Gołdap an einer Nebenstraße (bis 1945 Teilstück der deutschen Reichsstraße 137), die die Kreisstadt mit dem unmittelbar an der polnisch-russischen Staatsgrenze gelegenen Dorf Mażucie (Masutschen) verbindet. Innerorts endet eine von Grygieliszki (Grilskehmen) kommende Nebenstraße. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige Bałupiany besaß im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Namensformen: Ballupen (vor 1603), Ubaggen (vor 1785), Prachersdorf (um 1785), Ballupönen (nach 1785), Ballupönen Ksp. Goldap (bis 1938), Ballenau (1938 bis 1945).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seinerzeit Ballupen genannte Dorf[2] wurde vor 1590 gegründet. Am 18. März 1874 wurde der Ort Amtssitz und namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk,[3] der zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Er wurde vor 1908 in „Amtsbezirk Grilskehmen“ (ab 1939 „Amtsbezirk Grilsen“) umbenannt, in dessen Bereich Ballupönen bis 1945 eingegliedert blieb.

Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Ballupönen 226, das Dorf 109 Einwohner.[4] Die Gesamtzahl sank bis 1933 auf 112 und belief sich 1939 – der Ort war 1938 in „Ballenau“ umbenannt worden – nur noch auf 99.[5]

In Kriegsfolge kam Ballenau 1945 zu Polen. Heute ist es eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Gołdap im Powiat Gołdapski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (zwischen 1975 und 1998 Woiwodschaft Suwałki).

Amtsbezirk Ballupönen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1874 bis vor 1908 gehörten zum Amtsbezirk Ballupönen neun kommunale Einheiten:[3]

Name Änderungsname
(1938 bis 1945)
Polnischer bzw.
russischer Name
Ballupönen Ksp. Goldap Ballenau Bałupiany
Barkowo Barkau Barkowo
Czerwonnen Rotenau
(seit 1934)
Czerwone
Grilskehmen Grilsen Grygieliszki
Groß Dumbeln Erlensee Maloje Ischewskoje
Kuiken Ksp. Goldap Tannenhorst Kujki Dolne
Liegetrocken Łobody
Morathen Bergesruh
seit 1935
Mozęty
Sammonienen Klarfließ Samoniny

Alle neun Dörfer wurden vor 1908 in den Amtsbezirk Grilskehmen umgegliedert.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegende Zahl der Einwohner Ballupönens war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Alten Kirche in Goldap eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Goldap in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Auch katholische Kirchenglieder waren einer Pfarrei in Goldap zugeordnet.

Nach 1945 ist die Bevölkerung Bałupianys fast ausnahmslos katholischer Konfession. Die Pfarrgemeinde befindet sich nach wie vor in der Kreisstadt Gołdap im Dekanat Gołdap im jetzigen Bistum Ełk der Katholischen kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören auch weiterhin zu Gołdap, wobei die Kirchengemeinde dort jetzt eine Filialgemeinde von Suwałki ist und zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Ballenau
  3. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Ballupönen/Grilskehmen/Grilsen
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
  5. Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.