Barthold Kuijken

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Barthold Kuijken (* 9. März 1949 in Dilbeek) ist ein belgischer (Travers-)Flötist und Dirigent, spezialisiert in der Interpretation alter Musik auf historischen Instrumenten.

Leben

Barthold Kuijken wuchs in einem musikalischen Umfeld auf, in dem bereits seine beiden Brüder Wieland Kuijken und Sigiswald Kuijken intensiv musizierten und die historische Aufführungspraxis früh ein fester Bestandteil des Musizierens war. Seine Ausbildung begann er am Konservatorium Brügge und setzte sie in Brüssel und Den Haag fort. Bereits in Den Haag setzte er sich intensiv mit der „Alten Musik“ auseinander und erlernte das Spiel der Blockflöte. Durch einen glücklichen Zufall fand er eine im Originalzustand erhaltene Traversflöte aus dem frühen 18. Jahrhundert. Dank dieses Fundes und durch Zuhilfenahme vieler anderer zeitgenössischer Instrumente aus Museen und Privatbesitz, sowie durch das Studium schriftlicher Quellen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, hat er sich im Selbststudium zu einem Spezialisten für die Interpretation auf Originalinstrumenten gemacht.

Der modernen Musik aufgeschlossen, war er wie seine beiden Brüder Mitglied im Brüsseler Ensemble „Musiques Nouvelles“ von Pierre Bartholomée.

Ab den 1970er-Jahren spielte er vermehrt Werke der Barockzeit, mit seinen Brüdern Wieland Kuijken (Gambe) und Sigiswald Kuijken (Violine), sowie Paul Dombrecht (Barockoboe), René Jacobs (Countertenor), den Cembalisten Robert Kohnen, Gustav Leonhardt, Bob van Asperen und Ewald Demeyere und den Fortepianisten Luc Devos und Piet Kuijken. Neben seiner Mitwirkung als Flötist im Barockorchester La Petite Bande gibt er viele Kammermusikkonzerte und Masterclasses in allen Erdteilen.

Seit 1986 widmet sich Barthold Kuijken vermehrt dem Dirigieren, wovon die Einspielungen mit Werken von Mozart, Bach, Händel und Telemann zeugen.

Barthold Kuijken ist Professor für historische Traversflöte an den königlichen Konservatorien von Brüssel und Den Haag.

2007 promovierte er zum ersten Doktor der Musik in Belgien, an der Freien Universität Brüssel (VUB). Der Titel seiner Dissertation lautet: The Notation is not the Music – Reflections on more than 40 years’ intensive practice of Early Music. Das Portfolio umfasste alle seine Aufnahmen und Publikationen.

Weblinks