Benutzer:Chief tin cloud/Duesenberg im Motorsport

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 Info: Duesenberg existiert. Umfangreiches Thema.

Duesenberg-Rennwagen mit Walking Beam-Vierzylindermotor (1914).


Die Brüder Fred (1874–1932)[1] und August Duesenberg (1879–1955)[2] betrieben um 1900 ein Fahrradgeschäft in Rockford (Iowa).[3][4] Fred hatte in den 1890er Jahren einige Bekanntheit als Radrennfahrer erlangt und zwei Weltrekorde aufgestellt.[5] In dieser Zeit experimentierten sie auch mit einem Verbrennungsmotor, einem Einzylinder-Zweitakter mit Drehventil, der zum Antrieb eines Fahrrads gedacht war.[5][6] Es blieb allerdings bei diesem Prototypen und möglicherweise einem zweiten für ein Boot.[4] 1903 musste das Unternehmen Insolvenz schließen.[7][4]

Fred Duesenberg kam 1904 als Testfahrer für den Hersteller des Rambler, die Thomas B. Jeffery Company in Kenosha (Wisconsin), in engeren Kontakt zum Automobil.[5] Das Unternehmen war zu dieser Zeit der zweitgrößte Automobilhersteller in den USA.[5] Fred Duesenberg bestritt auch Autorennen für Jeffery. 1905 folgte eine kurze Zeitspanne als Partner in der Iowa Automobile & Supply Company in Des Moines (Iowa)[8], einer mechanischen Werkstätte und der ersten Automobilvertretung im Ort, die unter anderem Automobile der Marken Rambler, Marion[9] und Gale[9] verkaufte. Mit einem umgebauten Marion mit luftgekühltem Vierzylindermotor nahm er weiterhin an Autorennen teil.[8]

Der Marvel und die Mason Motor Car Company

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Fred Duesenbergs Mason 'Goat' (1906). Der Rennwagen entstand durch Tieferlegung der Sitze und Anpassung der Lenksäule. Er war sehr erfolgreich bei Bergprüfungen und galt zeitweilig als schnellster Zweizylinder in den USA.

Außerdem begann er mit dem Entwurf eines Automobils, er als als Marvel (engl.: Wunder) auf den Markt bringen wollte. Dafür gab es erst 1905 realistische Aussichten, nachdem er das Interesse des Rechtsanwalts Edward R. Mason wecken konnte. Dieser finanzierte den Prototyp und organisierte nach der erfolgreichen Erprobung im April 1906 in Des Moines die Mason Motor Car Company zu dessen Herstellung. Der Modellname des war nun Mason 24 HP. Fred Duesenberg kam als Werkleiter in den Vorstand des Unternehmens. Als de facto technischer Direktor und Leiter des kleinen Werk-Rennteams hatte er im Unternehmen beträchtlichen Einfluss.[10] Er nahm weiterhin an Rennen teil und beendete seine Motorsportkarriere erst 1912. Die ersten Prüfungen waren Hill climbs, Rundstreckenrennen wurden erst ab 1907 bestritten.[11] Dank dem kräftigen Zweizylinder-Boxermotor mit einem Vorläufer der für Duesenberg typischen Walking Beam Ventilsteuerung konnte Mason mit einiger Berechtigung mit dem "schnellsten und stärksten Zweizylinder in Amerika" werben (The Fastest and Strongest Two Cylinder Car in America).[12] Diese guten Fahreigenschaften demonstrierte Fred Duesenberg mit publikumswirksam inszenierten Werbeaktionen. So befuhr er die Treppe des Iowa State Capitol in Des Moines mit einem mit vier Personen besetzten 24 HP sowohl im Vorwärts- wie im Rückwärtsgang.


Bei einem Unfall an einem 24-Stunden-Rennen in Milwaukee verunfallte er im Herbst 1907 und brach sich das Schlüsselbein. BEL

Das Unternehmen kämpfte trotz guter Produkte stets mit Finanzproblemen. 1909 übernahm Frederick L. Maytag die Aktienmehrheit und verlegte den Sitz nach Waterloo (Iowa). Unter der neuen Leitung schwand der Einfluss von Fred Duesenberg und seineS dort ebenfalls zeitweilig angestellten BruderS August. So verzichtete Maytag darauf, einen von Fred Duesenberg konstruierten Vierzylindermotor in Serie zu nehmen. Zudem unterstützte die neue Leitung den Rennsport nicht länger. So betrieben die Duesenbergs ab 1910[13] selbständig Motorsport, zunächst in ihrer Freizeit. Beim Verkauf der Mason Automobile Company an die Maytags ergriff Fred Duesenberg die Gelegenheit, einige nicht mehr benötigte Werksrennwagen, Motoren und Werkzeug zu erwerben. Darunter dürfte sich auch der als The Goat bekannte Zweizylinderwagen befunden haben. BEL



An Zuverlässigkeitsprüfungen wurden keine Ränge vergeben. Fehler wurden mit Strafpunkten belegt. Die Reihenfolge ergab sich aus dem Punktekonto.

Der neue Vierzylinder-Maytag 30 HP erschien mit einem von Excelsior zugekauften Motor. Duesenberg gab seine aktive Rolle im Unternehmen auf, gehörte aber bis 1913 dessen Vorstand an.[5] Mason war sehr erfolgreich im Rennsport.[5][11] Gelegentlich nahm Fred Duesenberg auch selber mit Mason-Zweizylinderwagen an Rennveranstaltungen teil. Bei einem Bergrennen in Kansas City überschlug sich sein Auto.[12] Fred Duesenberg beendete darauf seine aktive Karriere als Rennfahrer. Er litt zeitlebens an den Spätfolgen dieses Unfalls. 


Der als Zweizylinder-Zweitakter ausgelegte Motor hatte bereits die für frühe Duesenberg typische Ventilsteuerung mittels langen, stehend angebrachten Kipphebeln welche auf horizontal angebrachte Ventile einwirken. Dieses von ihm "Walking Beam" genannte Prinzip ließ er patentieren.[14] Mit der Realisierung des Marvel wurde im September 1905 begonnen.[15]


Das Einvernehmen mit Fred und nun auch August S. Duesenberg, der von 1909 bis wahrscheinlich 1911 bei Maytag-Mason als Formenbauer gearbeitet hatte, blieb gut. Als die Duesenbergs 1912 ihren Rennstall in Des Moines eröffneten, verwendeten sie zunächst den Markennamen Mason. Ganz knapp verpasste Mason in diesem Jahr die Qualifikation für die 500 Meilen von Indianapolis.[11]

Fred Duesenberg war nach seinem Weggang von Maytag-Mason noch 1910 in Waterloo als Maschineningenieur gemeldet und wohnte bei Augusts Familie, wahrscheinlich zur Miete. Er fand eine Stellung als Verkäufer und Verkaufsleiter bei der Sears Automobile Company in Des Moines, einer Reparaturwerkstätte und Automobilvertretung für die Marken Reo und Mitchell.[10][16]


  • Don Butler: Auburn Cord Duesenberg. Crestline Publishing Co., Crestline Series, 1992; ISBN 0-87938-701-7.
  • L. Scott Bailey (Hrsg.), Jonathan A. Stein, Michael Pardo: Automobile Quarterly, Volume XXX, No. 4, Summer 1992 (Duesenberg edition). Automobile Quarterly, Inc., Kutztown PA; ISSN 0005-1438.
  • Fred Roe: Duesenberg - The Pursuit of Perfection. Dalton Watson Ltd., Publishers, London W1V 4AN, England, 1982, ISBN 0-90156-432-X.
  • Randy Ema: The Man Behind the Machine – Friedrich S. Duesenberg. in: Automobile Quarterly ISSN 0005-1438, Volume XXX, No. 4 (1992), S. 4–13.
  • George Moore: They always called him Augie – August S. Duesenberg. in: Automobile Quarterly ISSN 0005-1438, Volume XXX, No. 4 (1992), S. 14–20.
  • Joseph S. Freeman, James O’Keefe: Out of the Crucible – A Racing History. in: Automobile Quarterly ISSN 0005-1438, Volume XXX, No. 4 (1992), S. 80–99.
  • Joseph S. Freeman: Coda: Walking Beam on Water. in: Automobile Quarterly ISSN 0005-1438, Volume XXX, No. 4 (1992), S. 112.
  • Dennis Adler: Duesenberg. Heel-Verlag, Königswinter 2005; ISBN 3-89880-487-9.
  • Jon M. Bill: Duesenberg Racecars & Passenger Cars Photo Archive. Auburn Cord Duesenberg Museum (Hrsg.), Iconografix, Hudson WI, Photo Archive Series, ISBN 1-58388-145-X.
  • Bill Jepsen: Iowa’s Automobiles. An Entertaining and Enlightening History. Publisher: Bill Jepsen, 2007; ISBN 1-888223-80-4.
  • Beverly Rae Kimes (Hrsg.), Henry Austin Clark jr.: Standard Catalogue of American Cars 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola WI 1996, ISBN 0-87341-428-4.
  • George Nicholas Georgano (Hrsg.): Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. Dutton Press, New York, 2. Auflage (Hardcover), 1973; ISBN 0-525-08351-0.
  • Griffith Borgeson: The Golden Age of the American Racing Car. Hrsg. SAE (Society of Automotive Engineers), Warrendale PA, 2. Auflage, 1998; ISBN 0-7680-0023-8.

Einzelnachweise

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  1. Ema: The Man Behind the Machine – Friedrich S. Duesenberg. in: Automobile Quarterly, Vol. XXX, No. 4 (1992), S. 4.
  2. Ema: The Man Behind the Machine – Friedrich S. Duesenberg. in: Automobile Quarterly, Vol. XXX, No. 4 (1992), S. 14.
  3. Butler: Auburn Cord Duesenberg. 1992, S. 9.
  4. a b c Ema: The Man Behind the Machine – Friedrich S. Duesenberg. in: Automobile Quarterly, Vol. XXX, No. 4 (1992), S. 7.
  5. a b c d e f Bill: Duesenberg Racecars & Passenger Cars Photo Archive, S. 6.
  6. Bill: Duesenberg Racecars & Passenger Cars Photo Archive, S. 9.
  7. Kimes, Clark: Standard Catalog of American Cars 1805–1942, 1996, S. 496–499 (Duesenberg).
  8. a b Butler: Auburn Cord Duesenberg. 1992, S. 12–13.
  9. a b Butler: Auburn Cord Duesenberg. 1992, S. 12.
  10. a b Ema: The Man Behind the Machine – Friedrich S. Duesenberg. in: Automobile Quarterly, Vol. XXX, No. 4 (1992), S. 8.
  11. a b c Kimes, Clark: Standard Catalog of American Cars 1805–1942, 1996, S. 935 (Mason).
  12. a b tomstrongman.com: George Hess: Maytag-Mason.
  13. Butler: Auburn Cord Duesenberg. 1992, S. 27.
  14. Kimes, Clark: Standard Catalog of American Cars 1805–1942, 1996, S. 496 (Duesenberg).
  15. Butler: Auburn Cord Duesenberg. 1992, S. 10.
  16. Jepsen: Iowa's Automobiles. An Entertaining and Enlightening History. 2007, S. 300.

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