Benutzer:Chief tin cloud/Packard V-1650 (Lizenz Rolls-Royce) Erweiterung

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Packard V-1650

Packard Merlin V-1650-7
Typ V-Flugmotor
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich / Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Packard Motor Car Company
Erstflug 1941
Indienststellung 1941
Produktionszeit

1941-1947

Stückzahl 56.770

Der Packard V-1650, auch bekannt als Packard Merlin V-1650 oder Packard Merlin, ist die 1941 bis 1947 in Lizenz von der Packard Motor Car Company in Detroit (Michigan, USA) gebaute Version des britischen Flugmotors Rolls-Royce Merlin. Der 12-Zylinder-V-Motor wurde zu Beginn vor allem in den beiden amerikanischen Jagdflugzeuge Curtiss P-40F/L Warhawk und North American P-51D Mustang verwendet, später aber auch in diverse britische Maschinen wie der Armstrong Whitworth Whitley, Vickers Wellington, Handley Page Halifax (einige Serien) sowie Avro Lancaster und De Havilland Mosquito eingebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Packard V-1650 bzw. auch Packard Merlin entstand während des Zweiten Weltkriegs in Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs aus einer Lizenzvereinbarung vom September 1940 der britischen Rolls-Royce Ltd. mit der US-amerikanischen Packard Motor Car Company in Detroit. Da der Flugmotor Rolls-Royce Merlin als sehr wichtig für die britischen Kriegsanstrengungen angesehen wurde, begannen in jenem Jahr Verhandlungen zwischen den beiden Firmen, um eine weitere Produktionslinie außerhalb Großbritanniens einzurichten, da Großbritannien noch während der Luftschlacht um England einerseits eine Landung der deutschen Wehrmacht auf dem eigenen Boden befürchtete, andererseits aber auch damit rechnete, dass der Bedarf an diesen Flugmotoren durch die eigene Industrie mittel- bis langfristig nicht gedeckt werden konnte.

Der erste bei Packard gebaute Motor lief im August 1941 und unmittelbar danach begann die Massenfertigung unter der Bezeichnung Packard V-1650-1. Die USAAF war sofort an dem neuen „amerikanischen“ Flugmotor interessiert und ließ diesen in einigen einheimischen Militärflugzeugen erproben und mit Flugmotoren aus eigener Entwicklung vergleichen. Dabei stellte sich heraus, dass der nunmehr auch Packard Merlin genannte Motor aufgrund des technisch besseren Laders vor allem in mittlereren und größeren Höhen wesentlich leistungsfähiger war als z.B. das amerikanische Gegenstück Allison V-1710. Der Stückpreis betrug ab US$ $13.286.[1]


Der neue in Lizenz gebaute Motor wurde daraufhin dazu ausersehen, die Allison-Motoren der Jagdflugzeuge Curtiss P-40 Tomahawk/Kittyhawk und später der North American P-51 Mustang zu ersetzen. Vor allem letztere Maschine sollte sich als P-51D noch zu einem der besten Jagdflugzeuge des Krieges entwickeln, bei der Curtiss P-40 „Warhawk“ wurde jedoch nur die erste Version des Packard Merlin eingesetzt, so dass diese niemals das Maximum ihres Potentials erreichte. Mit den ausgezeichneten Flugleistungen der Merlin-Mustang, die in immer größerer Zahl eingesetzt wurde und die zuvor als Begleitjäger eingesetzte Lockheed P-38 und Republic P-47 fast völlig aus dieser Rolle verdrängte, konnten die deutschen Jagdflugzeuge (z.B. Messerschmitt Bf 109 K-4 mit DB 605 D) erst Ende 1944 wieder gleichziehen.

Als der erste Packard Merlin in Großbritannien eintraf, wurde dieser von Rolls-Royce-Ingenieuren zur Begutachtung der Fertigungsqualität umgehend auseinandergebaut. Die beteiligten Techniker stellten dabei erstaunt fest, dass dieser in Fließbandfertigung bzw. auf Taktstraßen gebaute Flugmotor qualitativ sehr viel besser war als sie eigentlich erwartet hatten. Die Materialqualität und die Fertigungstoleranzen der einzelnen Komponenten erwiesen sich gegenüber dem hauseigenen Produkt als weit überlegen. Bis zu diesem Zeitpunkt entstanden die Rolls Royce Merlin-Motoren in Handarbeit, wobei dieser zeitraubende Herstellungs-Prozess für die hoch qualifizierte Belegschaft eine große Belastung darstellte und zudem keine allzu hohen Produktionszahlen zuließ. Die Packard-Motoren sorgten für ein Umdenken bei den Verantwortlichen bei Rolls-Royce, obwohl eine Minderheit noch immer nicht von der Qualität der amerikanischen Lizenz-Motoren überzeugt sein wollte, welche von eher weniger qualifizierten weiblichen Arbeitskräften am Fließband hergestellt wurden. Aber spätestens nach den ersten Testflügen mit britische Flugzeugen sowie den ersten Einsätzen, welche die Leistungsfähigkeit der Lizenz-Motoren unter Beweis stellten, waren sämtliche Zweifel am Packard V-1650 hinsichtlich Qualität und Ausführungsstandard zerstreut.

Packard Merlin V-1650 im Museum der US Air Force


Die Packard Motor Car Company war ein anerkannter Hersteller hochwertiger Automobile und verfügte auch über langjährige Erfahrung im Motorenbau. Der Packard-Chefingenieur war einer der Konstrukteure des Liberty-Flugmotors gewesen und Packard hatte eine Pionierrolle bei der Konstruktion von dieselbetriebenen Flugzeugtriebwerken. Dem Unternehmen waren eigene Abteilungen für Boots- und Flugzeugmotoren angeschlossen. Obwohl allgemein kaum bekannt, ging Packard noch einen Schritt weiter und verbesserte die Wartungsfreundlichkeit der in Lizenz gebauten Merlin-Flugmotoren. Unter anderem rationalisierte die US-Firma die Produktion auf eine Weise, die es ermöglichte, die Anzahl der austauschbaren Einzelteile unter den verschiedenen Motorserien bzw. -varianten so groß wie möglich zu halten, so dass nur ein sehr wenige Teile extra angefertigt werden mussten. Die Verbesserungen Packards flossen später auch in die Merlin-Produktion in Großbritannien ein.

Die Packard Merlin-Motoren trieben bei der Royal Air Force in seiner ersten Ausführung zuerst in Kanada in Lizenz gebaute Hawker Hurricane-Jäger an, danach noch Boulton-Paul Defiant die jedoch als Zielschlepper genutzt wurden. danach vor allem Bomber wie die Armstrong Whitworth Whitley, einige Versionen der Vickers Wellington wie auch der Handley Page Halifax (ab Halifax B Mk.I Series III, B Mk.II Series II und III, GR Mk.II Series IA), der Avro Lancaster (ab Lancaster B.III und Mk.X) sowie dem Mehrzweckflugzeug De Havilland Mosquito. Der letzte mit dem Packard Merlin ausgestattete britische Jäger war die Supermarine Spitfire Mk.XVI (ansonsten baugleich mit der Mark IX mit original RR Merlin).

1947 endete die Produktion des Packard V-1650 bzw. Packard Merlin. Packard baute 55.873 Motoren aller Versionen, dazu kamen 897 Stück, die bei der Continental Motors Company entstanden. Diese Zahlen schließen die Rolls-Royce Produktion nicht ein.


and are listed by each model. They are not currently known for the British models (Merlin). All were DOHC engines. (Note that Continental also built 897 V-1650 engines, models quantities as follows: V-1650-3: 2, V-1650-7: 752, V-1650-9: 124, V-1650-17: 19)


Die folgenden amerikanischen Flugzeugmuster, die den Packard Merlin nutzten, erhielten mit Erkenntnissen aus diesem weiterentwickelte Versionen des Allison V-1710 (z.B. die P-82 Twin Mustang).


Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

V-1650-1 1941 V-12(S60) 2760 1649 1510 5.4 6 4 1385/3000 1435/3000 cost was $13286 to


Technische Daten (Merlin 61)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolls-Royce Merlin

  • Typ: Flüssigkeitsgekühlter 12-Zylinder-Viertakt-V-Motor mit 60° Zylinderwinkel, mechanische Aufladung
  • Ventiltrieb: vier Ventile pro Zylinder, über obenliegende Nockenwellen und Schlepphebel betätigt, Auslassventile natriumgekühlt
  • Bohrung: 137,2 mm
  • Hub: 152,4 mm
  • Hubraum: 27,04 l
  • Trockengewicht: 745 kg
  • Verdichtung: 6:1
  • Leistung: 1170 kW (1565 PS) in 3740 m Höhe; 1035 kw (1390 PS) in 7170 m bei 3000/min
  • Aufladung: zweistufiger Zweigang-Radialkompressor mit Ladeluftkühlung
  • Kraftstoffsystem: Steigstrom-Doppelvergaser, an der Saugseite des Laders angeordnet
  • Schmierung: Trockensumpf mit einer Druck- und zwei Rückförderpumpen
  • Propelleruntersetzung: einstufiges, geradverzahntes Stirnradgetriebe




Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • V-1650-1   – Erste Version wie Rolls-Royce Merlin der 20er Serie (1280 PS / 941 kW)
  • V-1650-3   – Version mit einstufigem Kompressor für mittlere Höhen (1650 PS / 1214 kW)
  • V-1650-7   – Version für große Höhen (1719 PS / 1264 kW)
  • V-1650-9   – Version für große Höhen mit automatischer Lader-Kontrolle von Simmons und Wassereinspritzung (maximal 2039 PS / 1500 kW)
  • V-1650-9A – Wie Version -9 jedoch ohne Wassereinspritzung (ca. 1830 PS / 1346 kW)
  • V-1650-11  – Wie Version -9 jedoch mit nochmals gesteigerter Leistung (maximal 2270 PS / 1670 kW)

[1]

Bez bauzeit

Bezeichnung eingeführt Nennleistung max. Leistung Stückzahl Bemerkungen
V-1650-1 1941 1280 bhp @ 3000 U/min 1600 bhp @ 3000 U/min 2760 1. Version; Rolls-Royce Merlin 20er Serie
V-1650-3 1943 1385 bhp @ 3000 U/min 1435 bhp @ 3000 U/min 5851 mit einstufigem Kompressor für mittlere Höhen


V-1650-5 1944 V-12(S60) ? 1649 1575 5.4 6 4 1280/3000 1600/3000
V-1650-7 1943 V-12(S60) 6325 1649 1715 5.4 6 4 1315/3000 1720/3000
V-1650-9 1944 V-12(S60) 1460 1649 1725 5.4 6 4 1380/3000 2280/3000 360
V-1650-11 1945 V-12(S60) 2 1649 1715 5.4 6 4 1380/3000 2280/3000 360
* V-1650-13 1944 V-12(S60) ? 1649 1700 5.4 6 4 1280/3000 1600/3000
  • V-1650-15 1944 V-12(S60) ? 1649 1575 5.4 6 4 1280/3000 1600/3000 cost was $12548 to
  • V-1650-17 1944 V-12(S60) 2 1649 1715 5.4 6 4 1315/3000 1720/3000 $15867 for two stage engines.
  • V-1650-19 1945 V-12(S60) 2 1649 1770 5.4 6 4 1350/3000 2200/3000
  • V-1650-21 1945 V-12(S60) ? 1649 1750 5.4 6 4 1380/3000 2280/3000 360
  • V-1650-23 1945 V-12(S60) 40 1649 1725 5.4 6 4 1380/3000 2280/3000 360
  • V-1650-25 1945 V-12(S60) 40 1649 1760 5.4 6 4 1380/3000 2280/3000 360
  • Merlin 28 1941 V-12(S60) 1649 1475 5.4 6 4 1385/3000 1460/3000
  • Merlin 29 1941 V-12(S60) 1649 1475 5.4 6 4 1385/3000 1460/3000
  • Merlin 31 1941 V-12(S60) 1649 1475 5.4 6 4 1385/3000 1460/3000
  • Merlin 33 1943 V-12(S60) 1649 1500 5.4 6 4 1385/3000 1460/3000
  • Merlin 38 1943 V-12(S60) 1649 1500 5.4 6 4 1385/3000 1460/3000
  • Merlin 68 1943 V-12(S60) 1649 1675 5.4 6 4 1315/3000 1710/3000
  • Merlin 69 1943 V-12(S60) 1649 1675 5.4 6 4 1315/3000 1710/3000
  • Merlin 224 1944 V-12(S60) 1649 1500 5.4 6 4 1125/3000 1600/3000
  • Merlin 225 1944 V-12(S60) 1649 1500 5.4 6 4 1125/3000 1600/3000
  • Merlin 266P1944 V-12(S60) 1649 1675 5.4 6 4 1315/3000 1710/3000
  • Merlin 300 1945 V-12(S60) 1649 1675 5.4 6 4 1660/3000 2075/3000
  • Merlin 301 1945 V-12(S60) 1649 1675 5.4 6 4 1660/3000 2075/3000

Anmerkungen:

  • Versionen V-1650-9 nach Kriegsende noch weitergebaut, -9A und -11 waren Nachkriegsversionen
  • Leistung des V-1650-9 nach anderer Quelle auch 2218 PS / 1631 kW
  • Version V-1650-11 nicht mehr bei Serienflugzeugen verwendet

Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

US-Flugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugzeug Typ Bemerkungen
Curtiss P-40 Warhawk Jagdflugzeug P-40F: Packard V-1650-1
P-40L: Packard V-1650-1
North American P-51 Mustang Jagdflugzeug P-51B: Packard V-1650-3 oder Packard V-1650-7 (RAF: Mustang Mk III) – 1988 Stück
P-51C: Packard V-1650-7 (RAF: Mustang Mk III) – 1750 Stück
P-51D: Packard V-1650-7 (RAF: Mustang Mk IV) – 7965 Stück
P-51K: Packard V-1650-7 (RAF: Mustang Mk IV)
P-51H: Packard V-1650-9 (555 Stück)
CA-17 Mustang Mk XX: Packard V-1650-3 (in Australien zusammengebaute P-51D)
CA-17 Mustang Mk 21: Packard V-1650-7 (australischer Lizenzbau der P-51D)
CA-17 Mustang Mk 22: Packard V-1650-7 (wie Mk.21 jedoch als Aufklärer)
North American P-82 Twin Mustang Jagdflugzeug/Nachtjäger Erste zwei Prototypen: Packard V-1650-9 (danach als F-82 Twin Mustang bezeichnet)

Britische Flugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugzeug Typ Bemerkungen
Hawker Hurricane Jagdflugzeug In Kanada in Lizenz gebaute Maschinen: Packard V-1650-1
Boulton Paul Defiant Jagdflugzeug Zum Teil statt original RR Merlin XX: Packard V-1650-1
Armstrong Whitworth Whitley Bombenflugzeug Einige Serien statt originaler RR Merlin 20: Packard V-1650-1
Vickers Wellington Bombenflugzeug Einige Serien statt Bristol Hercules-Sternmotoren: Packard V-1650-1
Avro Lancaster Bombenflugzeug Die meisten Maschinen statt originaler RR Merlin: Packard V-1650-1
Handley Page Halifax Bombenflugzeug Einige Serien statt Bristol Hercules-Sternmotoren: Packard V-1650-1
De Havilland Mosquito Jagdflugzeug/Bombenflugzeug Statt originaler RR Merlin: Packard V-1650-1 und Packard V-1650-3
Supermarine Spitfire Mk.XVI Jagdflugzeug Statt original RR Merlin: Packard V-1750-7, ansonsten baugleiche Zelle zur Version Mk.IX

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert J. Neal: Packards At Speed, Aero-Marine History Publishing Co. (1995), ISBN 0-96474-830-4, ISBN 978-0-96474-830-9, Hardcover (Englisch)
  • Beverly Rae Kimes (Herausgeberin): Packard, a history of the motor car and the company; General edition, 1978 Automobile Quarterly, ISBN 0-915038-11-0 (Englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chief tin cloud/Packard V-1650 (Lizenz Rolls-Royce) Erweiterung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Robert J. Neal: Statistics of all the aero engines of Packard (PDF)

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