Benutzer:Funji

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Wie ich zur Wikipedia gekommen bin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Babel:
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Benutzer:Luk89/Vorlage:Leser
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Puh. Die Überschrift behauptet natürlich mehr Gewißheit, als ich liefern kann, denn so ganz genau weiß ich das nicht mehr...
Irgendwie bin ich auf die WP aufmerksam geworden, als es auf einmal im IRC chic wurde, Wiki-links zu posten, um irgendwas zu erläutern. Danach hab ich hier immer mal neugierig reingeschaut.
Am 28. Dezember 2004 gab es im heise Forum eine Diskussion über eine Newsmeldung zum Thema "T-Mobile auf dem US-Markt". Wie man wissen könnte, ist das heise Forum vom Treffpunkt kompetenter IT'ler mehr und mehr Anlaufstelle für Welterschwörungs- und Weltverbesserungstheoretiker geworden, auch wer nicht weiß, was Trollen bedeutet, lernt das dort sehr schnell. Jemand wollte also damals erläutern, warum die Amerikanische Zentralbank ein wichtiger Baustein bei den Weltbeherrschungsplänen der US-Großfinanz sei und verwies auf den (mittlerweile überarbeiteten) WP-Artikel dazu. Ein kluger Mensch antwortete darauf mit dem Vorschlag, den Artikel mit seinem englischen Pendant zu vergleichen und siehe da: letzterer war ausführlich und vor allem ganz anders. Damals hab ich zum ersten mal was über NPOV in der WP und "die Schwächen des Systems" gelernt. Nunja... daraufhin habe ich eine ganze Weile fast nur noch die englische Wikipedia benutzt und dort dann auch meine ersten Edits als IP gemacht. Ein weiterer Vorteil der englischen WP ist die sehr viel ausführlichere Darstellung von Fiktivem. Wenn ich handfestes Wissen suche, dann schaue ich meistens in ein Buch (obwohl mittlerweile auch immer öfter hier), aber wenn ich mal schnell was nachschauen will, dann meistens über Dinge, die eher nebensächlich sind. Zum Beispiel bringt mir en:Tom_Bombadil irgendwie mehr als Figuren_aus_Mittelerde#Tom_Bombadil - aber keine Sorge: Ich werde hier nicht die Revolution ausrufen.
Irgendwann bin ich dann zurück zur deutschen WP und habe festgestellt, daß das Klima hier reichlich gereizt ist. Daher habe ich erstmal als IP weitergemacht und mich nur etwas geärgert, nicht bei Meinungsbildern mitmachen zu können. Als ich vor kurzem aber irgendwo nebenbei gelesen habe, daß es für angemeldete Benutzer eine Beobachtungsliste gibt, war meine Entscheidung sofort gefallen: Ein Account muß her! - Nein im Ernst: diese Beobachtungsliste ist großartig...

relativer und absoluter NPOV - über Fische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(zur Zeit ist kein Benutzer:Piscarius und kein Benutzer:Trutta registriert. Ähnlichkeiten sind zufällig)

Als Verfechter des NPOV fällt mir immer wieder auf, daß manche User, offenbar ohne es zu bemerken POV schreiben. Dieses Phänomen habe ich mir mittlerweile zu erklären versucht. Einfach ist es ja, wenn Wikipedianer die Wikipedia für Agitation nutzen wollen, aber kompliziert wird es, wenn Wikipedianer Agitation betreiben, aber glauben, sie wären neutral.
Meine Erklärungsansatz geht dahin, zwei verschiedene NPOVs einzuführen, den absoluten und den relativen. Ich werde das am Beispiel des Lemmas Speisefisch erklären:

Es gibt Menschen, zum Beispiel ein guter Freund von mir, die mögen keinen Fisch, außer als FishMac und als Fischstäbchen. Was würde passieren, wenn solch ein Mensch, ich nenne ihn fortan Piscarius, einen WP-Account hätte?

Nun, Piscarius würde irgendwann über das Lemma Speisefisch stolpern und ihm würde auffallen, daß dort eine wichtige Information fehlt, es wird nämlich keine Aussage über den Geschmack des Fisches getroffen.

Er würde also zuerst den Satz einfügen: "Fische schmecken übrigens genau so eklig wie Spinat"

Dann aber würde er sich an WP:NPOV erinnern und weil unser Piscarius kein Vandale ist, wird er seinen eigenen Satz editieren. Er schreibt jetzt: "Fische schmecken nicht sehr gut."
Damit hat er schonmal eine neutrale Formulierung gefunden. Aber da fällt ihm ein: Sein guter Freund Benutzer:Funji, der mag Fisch sehr wohl, der ißt ihn sogar manchmal roh. Er würde den Satz also ein weiteres Mal ändern und schreiben: "Obwohl Fisch nicht gut schmeckt, mögen ihn manche Leute trotzdem."

Piscarius ist sehr zufrieden. Er hat diesen Artikel um eine Wahrheit bereichert und diese auch noch NPOV forumliert. Der Artikel ist jetzt in einem Zustand, den ich bezogen auf Benutzer:Piscarius relativ NPOV nenne.

Stellen wir uns vor, Piscarius wäre von zweifelhaftem Charakter. Weil er ahnt, daß andere Benutzer das vielleicht nicht so stehen lassen würden ("die hab ich zwar gern, aber die sind ja POV", denkt er sich), wird er einen weiteren Edit vornehmen: "Zwar schmeckt Fisch generell nicht gut[1], aber in den Zubereitungsvarianten FishMac und Fischstäbchen ist er ganz lecker. Außerdem gibt es einige Menschen, die (obwohl das natürlich nicht lecker ist) Fisch auch anders mögen."

  1. "Eindeutiger Beweis" Das neutrale, wissenschaftliche und unwiderlegte Anti-Fisch-Blog

Jetzt ist Piscarius sehr sehr zufrieden, denn er hat einen neuen Zustand hergestellt den ich als diskussionsresistent relativ NPOV bezeichne. Diskussionsresistent ist er, da die Behauptung durch eine Quelle gestützt ist und auch andere Meinungen in aller notwendigen Ausführlichkeit und Neutralität (der Hinweis in Klammern verstößt nicht gegen diese Neutralität, schließlich handelt es sich dabei um Fakten) dargstellt werden.

Einige Tage später kommt jemand auf die Seite, sagen wir mal, Benutzer:Trutta. Sie stellt voller Entsetzen fest, daß sich eine POV-Formulierung eingeschlichen hat und ändert den Satz wie folgt: "Die Umsätze der Fischindustrie sowie die große kulturelle Bedeutung des Fisches zeigen, daß zahlreiche Menschen Fisch mit großem Genuß verspeisen. Jedoch gibt es auch eine große Gruppe von Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Fisch essen, zum Beispiel, weil sie den Geschmack nicht mögen. Daher wurden im Laufe der Zeit Gerichte kreiert, die zwar aus Fisch hergestellt sind, jedoch geschmacklich deutlich weniger 'fischig' sind, wie zum Beispiel Fischstäbchen oder der bekannte FishMac."

Das Wort fischig ist dabei vielleicht nicht sehr enzyklopädisch, aber dafür hat sie den Zustand hergestellt, den ich als absolut NPOV bezeichne. (Dieser Zustand ist theoretisch natürlich unerreichbar, aber praktisch zumindest haben wir uns diesem Zustand stark angenähert.) Absolut NPOV ist dieser Artikel, weil beide Meinungen vertreten sind, v. a. aber - das ist das Entscheidende - keinerlei Präferenz gezeigt wird, keine Gruppe kommt besser weg ("zahlreiche Menschen vs. "große Gruppe", "kulturelle Bedeutung", "großer Genuß" vs. "verschiedene Gründe", "Geschmack nicht mögen"). Es werden sogar Worte und Formulierung vermieden, die eine Präferenz auch nur suggerieren könnten (lediglich 'fischig' könnte evtl. die Fischfreunde stören?) ...

Aber oh weh! Benutzer:Piscarius hatte Fisch noch auf seiner Beobachtungsliste! Sofort schaut er sich die Änderung an und ist entsetzt: er hatte sich soviel Mühe gegeben, eine NPOV-Formulierung zu finden und jetzt kommt so eine Fischfanatikerin und verändert den von ihm so sorgsam ausbalancierten Satz im Interesse der Fischpartei. Jetzt ärgert er sich mal wieder über die Wikipedia, über all die Vandalen, Spinner und Fischindustrieagenten. Er revertiert die Änderung sofort mit der Begründung "Revert: Aussage war belegt, POV-Vandalismus rausgenommen". Und auch weiterhin wird er nicht zulassen, daß diese Agenten über die Idee freien Wissens triumphieren! Ab jetzt bewacht er den Artikel, bereit, jede POV Änderung sofort zu revertieren. Auf Truttas Diskussionsseite wird er eine Nachricht hinterlassen, daß sie ihren POV gefälligst woanders unterbringen, sich an die FAKTEN halten und bevor sie irgendwas an dem Artikel verändert, erstmal auf der Diskussionsseite wissenschaftliche Belege dafür zitieren soll, die ihre absurde These stützen - außerdem wäre es gut, wenn sie sich vorher in die Themen Überfischung, Umweltgifte, Geschmack und Menschenrechte sowie Menschenwürde einläse, damit man eine gemeinsame Diskussionsbasis habe.

Das scheint mir das Unglück am relativen NPOV. Beide Seiten fühlen sich im Recht - aber nur eine ist es auch...

Komplementärer und Exklusiver NPOV - eine Farblehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei umstrittenen Formulierungen in Artikeln gilt es, eine Variante zu finden die NPOV (absolut NPOV, vgl. oben) ist. Dies kann, wie jeder Wikipedianer weiß, teilweise sehr schwierig sein. Was häufig die Diskussion erschwert, ist, daß es keine Einigung darüber gibt, welche Methode angewendet werden soll, um die verschiedenen Ansichten zu integrieren. Es lassen sich aber, denke ich, zwei grundsätzlich verschiedene Formen von Meinungsunterschieden aufzeigen, die auch einer unterschiedlichen Integrationsmethode bedürfen. Diese beiden Methoden nenne ich Komplementärer NPOV und Exklusiver NPOV.

(Die grundsätzlichen Anmerkungen auf WP:NPOV sind übrigens hervorragend. Verwirren allerdings viele Wikipedianer, die felsenfest überzeugt sind, sie alle erfüllt zu haben (relativer NPOV, vgl. oben), wenn es dann doch mal Streit gibt.

Insofern sind die beiden NPOV-Varianten, die ich hier betrachte, v.a. ganz einfache Konzepte zur Streitvermeidung.

Fall 1: Komplementärer NPOV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häufig gibt es zu einem Thema verschiedene Meinungen, die beide wahr sein können, jedoch nicht gleichzeitig. Klingt kompliziert?
Ich benutze das Fischbeispiel aus Abschnitt 2, es kann also z.B. sein, daß es Menschen gibt, die Fisch nicht mögen und andere, die ihn sehr gerne essen. Die Behauptung, daß Fisch lecker ist, ist also wahr, genau wie die Behauptung, das Fisch nicht schmeckt. Was aber nicht geht, ist, daß einem Menschen Fisch schmeckt und dem gleichen Menschen zur gleichen Zeit Fisch nicht schmeckt. Anders formuliert: verschiedene Aussagen, die sich auf den ersten Blick widersprechen, sind wahr, aber nur unter jeweils anderen Bedingungen. Sterne kann man mit dem bloßen Auge sehen, aber nur bei Nacht; Fastfood macht dick, aber nur, wenn man zuviel davon ißt; Alkohol macht süchtig, aber nur, wenn man es übertreibt; usw...

In solchen Fällen ist es relativ einfach NPOV herzustellen: Man macht deutlich, unter welcher/n Voraussetzung/en welche Aussage wahr wird.
Im Fischbeispiel wird z.B. klargestellt, daß es in erster Linie auf den jeweiligen Geschmack ankommt: "Die Umsätze der Fischindustrie sowie die große kulturelle Bedeutung des Fisches zeigen, daß zahlreiche Menschen Fisch mit großem Genuß verspeisen. Jedoch gibt es auch eine große Gruppe von Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Fisch essen, zum Beispiel, weil sie den Geschmack nicht mögen. Daher wurden im Laufe der Zeit Gerichte kreiert, die zwar aus Fisch hergestellt sind, jedoch geschmacklich deutlich weniger 'fischig' sind, wie zum Beispiel Fischstäbchen oder der bekannte FishMac."
Das kann man mühelos ergänzen, für Vegetarier (es kommt auf die Weltsicht an), für Fischstäbchengourmets (auch hier gibt es Qualitätsunterschiede), für Süßwasserfischfreunde (Geschmacksvariation), für Sushiliebhaber (Geschmack, evtl. Ernährungsphysiologische Gründe)...

Eine Verdeutlichung mit Farben: Wenn die unterschiedlichen Meinungen jeweils unterschiedliche Farben hätten, dann wäre der NPOV-Kompromiß ein ziemlich bunter Satz, in dem alle Farben so deutlich vertreten sind, wie sie wollen und keine Farbe wird dabei von einer anderen überdeckt.

Fall 2: Exklusiver NPOV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dies ist der schwierigere Fall, denn hier prallen Meinungen aufeinander, die nicht beide wahr sein können. Wenn eine richtig ist, dann ist die andere immer falsch. Zum Beispiel: Entweder ist die Todesstrafe sinnvoll - oder eben nicht; entweder gibt es Leben im Weltraum - oder eben nicht; entweder ist die Politik der Großen Koalition im Großen und Ganzen gut - oder eben doch eher schlecht.

In solchen Fällen wird man sich nicht auf einen Kompromiß einigen können. Die verbleibende Alternative besteht darin, beide Positionen jeweils relativ NPOV darzustellen. Jede Seite formuliert also ihre Argumente, bringt ggf. Quellen und nennt Beispiele. NPOV heißt dann hier, daß jede Seite dabei allerdings auf Polemik und Kraftausdrücke (sehr beliebt: Propaganda, Lüge, Irreführung, usw.) verzichtet.
Exkurs: Zwar sollte das eigentlich selbstverständlich sein, aber da ich mittlerweile auch schon anderes erlebt habe, sei hinzugefügt, daß es ebenfalls nicht hilfreich ist, die andere Meinung mit dem Hinweis darauf unterdrücken zu wollen, sie sei menschenverachtend und grundgesetzwidrig. Insbesondere dann nicht, wenn breite Teile der Öffentlichkeit, Wissenschaft und Politik diese Einschätzung nicht teilen.)
Es muß außerdem deutlich werden, daß zwei Meinungen gegeneinanderstehen, das heißt, daß keine Seite in ihrer Darstellung den Anspruch erhebt, faktisch recht zu haben.

I) Wenn nämlich die beiden Seite formulierten:

  • "Es ist A (und nicht B), weil ..." bzw.
  • "Es ist B (und nicht A), weil ...",
dann wäre der Artikel falsch, denn beides kann nicht sein.

II) Wenn nur eine Seite schreiben würde "Es ist ..." und die andere schriebe "Eine Meinung ist ...", dann wäre der Artikel offensichtlich nicht NPOV, denn eine Position wäre stärker im Artikel präsent als die andere.

III) Der einzig gangbare Weg ist also die Formulierung:

  • "Eine Meinung ist A (und nicht B), weil ..." bzw.
  • "Die andere Meinung ist B (und nicht A), weil ...",
solch ein Artikel wäre NPOV.

Es ist außerdem logisch, daß Verteter der einen Position nicht die Argumentation der anderen manipulieren dürfen. Täten sie dies, würde unweigerlich ein "Gegenschlag" erfolgen und statt eines NPOV-"Waffenstillstandes" würde der Artikel einem Edit-War und einer Sperre entgegen sehen.

Eine Verdeutlichung mit Farben: Ein Artikelabschnitt sähe optimalerweise also so aus:

  • Eine Einführung in die Situation, soweit unumstritten (ein "grauer Block")
  • Die Darstellung der in Frage stehenden Meinung (der "grüne Block")
  • Die Kritik an der Meinung (der "rote Block")

Das ist für den Leser klar zu unterscheiden und daher NPOV (wenn die Blöcke entsprechend formuliert sind). Meiner Meinung nach sollte, wer den grünen oder grauen Block mit roten oder den roten oder grauen Block mit grünen Aspekten "umzufärben" versucht, ganz klar als POV-Vandale betrachtet und benannt und gegebenfalls gesperrt werden dürfen.
Unter dem Vorwand NPOV erreichen zu wollen, werden viel zu häufig ungestraft die Farbblöcke der Gegenmeinung eingegraut, ohne daß gleiches mit dem Farbblock der eigenen Meinung geschehen würde, so daß am Ende eine Farbe den Artikel dominiert. Wer nicht in der Materie drinsteckt, und nur den Einzelaspekt betrachtet, hält das Ergrauen dieses Aspektes dann häufig tatsächlich für im Sinne des NPOV.