Benutzer:Geolina163/Handbuch Geotopartikel

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Handout zur Beschreibung und fotografischen Dokumentation von geologischen Aufschlüssen (Geotope) für Wikipedia-Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Anlage von Geotopartikeln zu erleichtern sowie eine thematische Hilfestellung für die fotografische Dokumentation von geologischen Objekten zu geben, wurden im Folgenden einige wesentlichen Punkte zusammengefasst. Viel Erfolg dabei ;-).

Geotopartikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationales Geotop Hagen-Vorhalle

Problemstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den derzeitig gültigen Relevanzkriterien sind alle als Geotope ausgewiesenen Naturphänomene relevant und verdienen einen eigenen Artikel. Momentan sind noch nicht mal 0,01% der in Deutschland ausgewiesenen Geotope in der Wikipedia beschrieben und bebildert. Warum nicht? Viele der Objekte besitzen einen hohen touristischen Wert, haben aber keine eigenen Artikel.

Ursachensuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geologische Artikel zu schreiben, erfordert in einem besonderen Maß ein geowissenschaftliches Fachwissen über Genese, Stratigrafie und erdgeschichtliche Prozesse, die zur Bildung beigetragen haben.

Allgemeine Gebietsbeschreibungen, Reiseführer gehen oft nur randlich auf geologische Aspekte– und das dann auch häufig mit veralterten Genesevorstellungen und Alterseinstufungen.


  • Was nun? Finger weg von Geotopartikeln? Nein!!!


Als Geotope können ausgewiesen werden:

Aufschlüsse (natürliche oder künstlich geschaffene Stellen, wo Gesteine oder Sedimente, die mit dem Untergrund verbunden sind zu tage treten)

Beispiel:

Was brauche ich, um einen guten Geotopartikel zu schreiben?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klärung der Frage: ist mein beobachtetes Geo-Objekt wirklich ein Geotop?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oder man schaut in den Internetangeboten der staatlichen geologischen Landesämter nach, die führen in der Regel die Geotop-Listen, z.B. für Bayern. Der große Haken: solche vorbildlichen Internetportale haben nur ganz wenige Bundesländer und wenn, dann auch nicht flächendeckend.
  • Man versucht im Internet mit der Suchkombination (Lokalität + Geotop) nach Veröffentlichungen, Beschreibungen (aber Achtung: auf die Qualität achten, z.B. sind manche Aufschlüsse als Geocaches (Earthcaches) beschrieben - mit sehr schwankender Qualität!)
  • Nichts gefunden? Stunden gesucht und schier verzweifelt? Der letzte Ausweg: ist hier

Wo finde ich gute Literatur dazu?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meist schwierig, sei denn man kann auf ein Geotopkastaster, wie in Bayern zurückgreifen z.B. hier In den Datenblättern stehen alle wichtigen Daten drin. Ansonsten bieten Übersichtsdarstellungen, wie z.B. „Geotope in Oberbayern“, „Geotope in Schwaben“ usw., Publikationen von Naturparks, Nationalparks und Geoparks wertvolle Hinweise.
  • Wer sich traut ;), eine geologische Karte richtig zu lesen, der kann sie und die dazugehörigen Texterläuterungen nutzen.

Welche Literatur ist weniger geeignet?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reiseliteratur, in der Regel Beschreibungen auf Tourismusportalen, (Earthcaches). … und so paradox es klingen mag, für Geologielaien auch die ganze Fachliteratur (Verzweifelungsfaktor relativ hoch!).
  • Man muss bedenken, dass insbesondere sich die Alterseinstufung (Stratigraphie) von geologischen Einheiten sich häufig verschiebt, wenn neue Erkenntnisse hinzukommen. Das heißt: Finger weg von älterer Literatur, wenn es um die Alterseinstufung geht - die Gesteinsbeschreibungen sind dagegen in den älteren Werken sehr hilfreich!

Gibt es eine „Übersetzungshilfe“ für alte stratigraphische Begriffe?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ja, aber leider noch unvollständig, weil im Aufbau begriffen:


Ich stehe vor meinem Aufschluss, Höhle, Quelle, Felsformation – und was nun?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geotop Adalbertfelsen (Aachen): Übersichtsaufnahme
Geotop Adalbertfelsen - Detailansicht
  • Als Erstes heißt es sich einen Überblick zu verschaffen und vor lauter Begeisterung die Eigensicherung nicht vergessen!!! Insbesondere auf Felsspalten, loses Gestein in der Steinbruchwand oder ggf. auf den Straßenverkehr achten!!!!
  • Als Zweites wäre die Anfertigung eines Übersichtsfotos hilfreich. Dabei darauf achten, dass man in irgendeiner Form einen Größenmaßstab in das Bild integriert (Person, Hammer, …).
  • Ausgezeichnet wäre es, sich die Position zu markieren, um später die Geokoordinaten bestimmen zu können!
    • Merke: Eine geologische Aufschluss- und Geotopbeschreibung ohne Koordinaten (à la Der Steinbruch am Waldesrand) ist leider relativ wertlos! Noch besser wäre die Angabe der Himmelsrichtung (z. B. Blick nach Süden…)
  • Als Drittes notieren: Wie groß ist das Geotop (Länge x Breite x Höhe)?
  • Als Viertes werden Details beschrieben:
  1. Welches Naturphänomen ist zu sehen?
  2. natürlich (Erdfall, Quelle, Felsformation, Findling..) oder künstlich (anthropogen) entstanden, z.B. Steinbruch, Straßenanschnitt, Bergbaustollen)?
  3. Ist der Steinbruch, Abbau noch aktiv?
  4. Welche Gesteine stehen an? (z.B. Im Steinbruch stehen rote, knollige, fossilreiche Kalke in 20 cm mächtigen Bänken, die mit grünen, feinkörnigen Tonsteinen wechsellagern.)
  5. Sind Besonderheiten zu erkennen?
Geotop Adalbertfelsen: gefaltete Wechsellagerung aus dünnen Sandstein- und Schluffsteinbänkchen
  1. Schichtung, Bankung
  2. Farb- und Gesteinswechsel?
  3. Einlagerungen in die Gesteine (Tonlinsen, Kalkknollen…)
  4. Fossilien oder Ichnofossilien (Spuren & Fährten)
  5. Erkennt man Gesteinsverwitterung? (Löcher?, Karsthohlräume)
  6. Sind die Gesteine gefaltet oder die Schichten verstellt? usw.
  • Als Fünftes werden von interessanten Stellen Detailfotos (mit Maßstab: z.B:. Metermaß, Bleistift, Münze…) gemacht.

Damit ist die Geländeaufnahme endlich geschafft!

Wie schreibe einen guten Geotopartikel?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In der Einleitung sollte stehen, wo sich das Geotop befindet (Ortschaft, Landkreis, Bundesland, Naturraum) und was die geologische Besonderheit ist, die diesen Aufschluss zu einem geschützten oder schützenswerten Objekt macht.
  • Wenn bekannt, macht es auch Sinn, das Alter der Gesteine anzugeben. (z.B. „Aufgeschlossen sind geschichtete Sandsteine des Oberen Bundsandsteins“)
  • Wenn das Geotop eine amtliche Geotop-Nr. hat und wenn man weiß, wann es unter Schutz gestellt oder ob es ausgezeichnet wurde, wäre das hier erwähnenswert.

Entdeckung / Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hier können Angaben gemacht werden, wann das Objekt entdeckt wurde, der Steinbruch /Schacht in Betrieb war, was man dort abgebaut hat usw. oder wer das Objekt zum ersten mal beschrieben, gezeichnet..oder besungen hat.

Geologische Entwicklungsgeschichte des Naturphänomens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wie ist das Geo-Objekt über die Jahrmillionen / Jahrtausende / Jahrzehnte entstanden?

Hier wird ohne Literatur meist etwas knifflig. Aber es wäre schön, wenn wenigstens 1-2 Sätze dazu stehen könnten.

Unterschutzstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sofern nicht schon oben beschrieben: Wann wurde das Geoobjekt als Geotop, geschützter Landschaftsteil, Naturdenkmal, Bodendenkmal … unter Schutz gestellt. Gibt es weitere Auszeichnungen? Liegt es in einem Geopark? usw.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hier bitte ggf. das Geotopdatenblatt verlinken.
  • Informationen zum Naturpark

Bebilderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geologieartikel leben durch die Bebilderung. Daher wären eine Übersichtsaufnahme und ein bis zwei Detailaufnahmen hilfreich.

Zum Schluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angabe der Geo-Koordinaten nicht vergessen!
  • Kategorisieren nicht vergessen !