Benutzer:Plutowiki/Spielwiese2

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Silvaplana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silvaplana-Surlej

Der bekannte Urlaubsort liegt auf dem Delta des vom Julierpass hinunter fliessenden Baches Ova dal Vallun, am Silvaplanersee im Oberengadin auf einer Höhe von 1815 m ü. M. am Beginn des Inntals. Der See ist der mittlere der drei Oberengadiner Seen und liegt zwischen dem St. Moritzersee und dem Silsersee. Auf der südlichen Seite des Inns liegt der Dorfteil Surlej (romanisch für ‚über dem See‘). Zur 4477 ha grossen Gemeinde gehören die Weiler Surlej und Albana sowie der Teil des Dorfs Champfèr diesseits des Baches Ova da Suvretta.

Unweit dieses Ortsteils befindet sich am Seeufer ein Felsblock, von dem Friedrich Nietzsche berichtet, dass er den Gedanke an die ewige Wiederkehr – der der Schrift Also sprach Zarathustra zugrunde liegt – im August 1881 gefasst habe, als er an dieser Stelle haltmachte.

Silvaplana liegt direkt an der Kreuzung von Inn und Julierpass (2284 m ü. M.), wodurch es vom Norden gut zugänglich ist. Im Südosten steigt das Gelände steil zum Corvatsch an, einer Bergkette am Rand des Bernina-Massivs, das mit 4049 m ü. M. den höchsten Gipfel der Ostalpen aufweist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild von Walter Mittelholzer von 1934
Reformierte Kirche

Seit römischer Zeit ist Silvaplana ein wichtiges Passdorf. Auf dem Julierpass sind römische Säulenbruchstücke zu finden. 1356 erfolgte die erste Erwähnung einer Kirche, 1491 ein spätgotischer Neubau. 1556 wurde die Reformation eingeführt. 1962 erfolgte der Bau der katholischen Marienkirche in Silvaplana.[1]

Im 19. Jahrhundert wurde die Passstrasse ausgebaut, Tourismus kam auf, ein Elektrizitätswerk wurde errichtet. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe ging von 24 im Jahr 1806 auf drei im Jahr 2000 zurück. 1960 setzte ein Bauboom ein. Neben Hotels (2004 acht Hotels, vier Appart-Hotels) wurde eine unterirdische Parkgarage für 300 Fahrzeuge, eine unterirdische Kläranlage und 2010 bis 2018 eine Umfahrungsstrasse des Dorfs mit einem Tunnel gebaut. Silvaplana entwickelte sich zu einem beliebten Segel- und Kitesurf-Zentrum und ist zudem Austragungsort von Weltcup-Veranstaltungen im Windsurfen. 2005 stellte der dritte Wirtschaftssektor 80 Prozent der Arbeitsplätze.[1]

Ursprünglich sprachen alle Einwohner Puter, ein rätoromanisches Idiom. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wechselte eine Minderheit zum Deutschen. 1880 gaben 73,3 % und 1910 48,6 % Romanisch als ihre Muttersprache an. Dieser Wert stieg bis 1941 auf 54,9 %. Doch 1970 war Romanisch mit 200 von 714 Einwohnern (28,0 %) zur Minderheitssprache geworden. Dank Romanischunterricht in der Schule konnten sich im Jahr 2000 noch 34,1 % in dieser Sprache verständigen. Zu diesem Zeitpunkt waren rund zwei Drittel der Einwohner von Silvaplana deutsch- und nur noch etwa 11 % romanischsprachig. Der rätoromanische Sprachanteil stabilisierte sich dann und erhöhte sich 2010 auf 33 %.[1]

Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ottavio Clavuot: Silvaplana. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.