Benzoylcyanid

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Strukturformel
Strukturformel von Benzoylcyanid
Allgemeines
Name Benzoylcyanid
Andere Namen

Phenylglyoxylonitril

Summenformel C8H5NO
Kurzbeschreibung

farbloser bis gelblicher Feststoff mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 613-90-1
PubChem 11953
Wikidata Q15632897
Eigenschaften
Molare Masse 131,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,11 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

30–32 °C[1]

Siedepunkt

206 °C[1]

Dampfdruck

1,9 mbar (50 °C)[1]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+311​‐​332​‐​314​‐​400
P: 273​‐​280​‐​301+330+331​‐​304+340​‐​305+351+338​‐​310[1]
Toxikologische Daten

37,6mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Benzoylcyanid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrile. Analog zu den Carbonsäurehalogeniden kann die Verbindung als Carbonsäurecyanid, d.h. als Cyanid der Benzoesäure aufgefasst werden.

Vorkommen

Benzoylcyanid kommt natürlich als Gift einiger Doppelfüßer vor.[3]

Gewinnung und Darstellung

Benzoylcyanid kann durch Reaktion von Benzoylchlorid mit Kupfer(I)-cyanid gewonnen werden.[4]

Eigenschaften

Benzoylcyanid ist ein farbloser bis gelblicher Feststoff mit stechendem Geruch, der sich in Wasser zu Phenylglyoxylsäure (Benzoylameisensäure) zersetzt.[1]

Verwendung

Benzoylcyanid wird als Zwischenprodukt zur Herstellung von anderen chemischen Verbindungen (z. B. Pflanzenschutzmitteln) verwendet. Es dient als Reagenz für selektive Acylierungen von Amino-Verbindungen.[2]

Sicherheitshinweise

Die Dämpfe von Benzoylcyanid können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt ca. 74 °C, Zündtemperatur ca. 500 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Eintrag zu Benzoylcyanid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b Datenblatt Benzoyl cyanide, 98% bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  3. Thomas Eisner, Jerrold Meinwald, National Academy of Sciences (U.S.): Chemical ecology: the chemistry of biotic interaction. National Academies, 1995, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. T. S. Oakwood, C. A. Weisgerber: Benzoyl Cyanide In: Organic Syntheses. 24, 1944, S. 14, doi:10.15227/orgsyn.024.0014; Coll. Vol. 3, 1955, S. 112 (PDF).