Blaurückenturako

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blaurückenturako

Blaurückenturako

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Turakos (Musophagiformes)
Familie: Turakos (Musophagidae)
Gattung: Helmturakos (Tauraco)
Art: Blaurückenturako
Wissenschaftlicher Name
Tauraco macrorhynchus
(Fraser, 1839)
Blaurückenturako in Äquatorialguinea

Der Blaurückenturako (Tauraco macrorhynchus) ist eine Vogelart aus der Gattung der Helmturakos (Tauraco) und gehört zu der Familie der Turakos (Musophagidae).[1][2]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung des Blaurückenturakos

Der Blaurückenturako kommt in Subsahara-Afrika von Angola, Kamerun, der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, der Elfenbeinküste, Äquatorialguinea, Gabun, Ghana, Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone vor.

Der Lebensraum umfasst bevorzugt primären tropischen Regenwald im Tiefland, Bergwald, Galeriewald von Meeresspiegelhöhe bis 1600 m.[3][4]

Die Art ist Standvogel.

Das Artepitheton kommt von altgriechisch μακρός makrós, deutsch ‚groß, lang‘ und altgriechisch ῥύγχος rhýnchos, deutsch ‚Schnabel‘.[5]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blaurückenturako ist 44–43 cm groß, das Männchen wiegt zwischen 261 und 272, das Weibchen zwischen 216 und 234 g. Kopf, Nacken und Brust sind grün, die helmartig gerundete Haube grün mit kastanienbraunen oder schwarz-weißen Spitzen. Flügeldecken, Oberseite bis Schwanz sind glänzend blauviolett, die Handschwingen und äußeren Armschwingen sind karminrot. Die Unterseite ist schwärzlich mit etwas Grün, die Unterschwanzdecken sind schwarz. Auffallend ist ein kleiner samtiger schwarzer Fleck unterhalb des Zügels, der nach hinten in eine sehr dünne schwarze Linie ausläuft. Darunter befindet sich ein breiter langer, bis zu den Ohrdecken reichender weißer Fleck. Die Augen sind braun mit breitem rotem Augenring und einer schmalen abgrenzenden schwarzen Linie. Der große Schnabel ist hellgelb mit etwas dunklerer Basis. Beine und Füße sind schwarz.

Er ähnelt dem sympatrischen Guineaturako (Tauraco persa), unterscheidet sich durch das Fehlen des weißen Unteraugenflecks, einer kürzeren Haube mit kastanienbraunen oder schwarz-weißen Spitzen und durch den überwiegend gelben, aufgrund fehlenden Federbusches an der Schnabelbasis größer wirkenden Schnabel. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht. Jungvögel sind matter gefärbt mit weniger Rot in den Schwingen und noch keinen angegrenzten Spitzen der Haube.[3][4]

Geografische Variation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[3][6][4]

  • T. m. macrorhynchus (Fraser, 1839), Nominatform – Sierra Leone bis Ghana
  • T. m. verreauxii – (Schlegel, 1854), – Nigeria, Kamerun und Äquatorialguinea einschließlich der Insel Bioko bis Gabun, das Kongobecken und Nordangola. Die Haube hat im hinteren Teil rötliche und schwarze Spitzen, die blauviolette Unterseite ist deutlich grün überhaucht. Möglicherweise handelt es sich um eine eigenständige Art.[7]

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf wird als sehr lange Folge von bis zu 55 Krächzlauten beschrieben, die anfangs schneller werden und mit einem einzelnen, kurzen Laut und einer langen Pause eröffnet werden.[3]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ernährt sich von Früchten, auch von Samen und Schoten, Schnecken und Insekten. Die Brutzeit liegt zwischen Dezember und Februar in Sierra Leone, zwischen Juni und August sowie zwischen Dezember und Januar in Kamerun und zwischen Mai und Juni, August und Dezember in Gabun. Das Nest besteht aus trockenen Zweigen gut versteckt in 7 bis 10 m Höhe. Das Gelege besteht aus 2 ovalen cremeweißen Eiern, die von beiden Elternvögeln ausgebrütet werden.[3]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L. Fraser: Corythaix macrorhynchus. In: Proceedings of the Zoological Society of London, Band 7, Nr. 74, S. 34, 1839, Biodiversity Library

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Blaurückenturako, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 28. September 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. a b c d e D. A. Turner und P. F. D. Boesman: Yellow-billed Turaco (Tauraco macrorhynchus), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Tauraco macrorhynchus
  4. a b c African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  6. IOC World Bird List Turacos, bustards, cuckoos, mesites, sandgrouse
  7. Utku Perktaş, Jeff G. Groth, George F. Barrowclough: Phylogeography, Species Limits, Phylogeny, and Classification of the Turacos (Aves: Musophagidae) Based on Mitochondrial and Nuclear DNA Sequences. In: American Museum Novitates. 2020, 2020, S. 1, doi:10.1206/3949.1.
  8. Tauraco macrorhynchus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 28. September 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Blaurückenturako (Tauraco macrorhynchus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien