Blume

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Blumen mit Schmetterling und Biene
Eine Blumenwiese

Eine Blume bezeichnet in der Alltagssprache entweder eine dekorative Blüte, einen Blütenstand inkl. eines Teils der Sprossachse meistens krautiger Pflanzen oder eine dekorativ blühende Topf- oder Gartenpflanze. Sie dient oft als Schmuck, z. B. als Schnittblume in einem Blumenstrauß, als Blumenkranz oder Blumengebinde. In der Bildenden Kunst sind Blumen als florales Motiv ein häufig dargestelltes Thema.

In der Botanik ist der Begriff Blume dagegen klar definiert und wird insbesondere vom Begriff Blüte getrennt. Während die Blume über ihre Funktion bei der Bestäubung definiert ist, ist eine Blüte ein durch die Morphologie eindeutig definierter Begriff.

Definition und Abgrenzung zur Blüte

Eine Blume ist die bestäubungsbiologische Einheit der Blütenpflanzen. Es ist ihre Aufgabe, Bestäuber anzulocken und/oder sie bildet eine technisch-funktionelle Einheit. Blume ist also ein ökologisch-funktional definierter Begriff. So werden von Tieren bestäubte Blumen nach ihren Bestäubern eingeteilt, etwa die Vogelblumen oder die Käferblumen.

Eine Blüte wird als Spross begrenzten Wachstums im Dienste der sexuellen Vermehrung definiert. Ihr Aufbau ist klar gegliedert in Blütenhülle, Staubblätter und Fruchtblätter. Tulpen- oder Rosenblüten sind hierfür gute Beispiele. Dabei müssen sie keineswegs auffällig gebaut oder gefärbt sein, auch Gräser besitzen Blüten.

Zusammenhang zwischen Blüte und Blume

  • Eine Blüte kann mehrere Blumen beinhalten, so bei den Irisarten. Hier ist jede der drei Seiten eine Anlockungseinheit (Meranthium) für die Bestäuber.
  • Eine Blume kann aus mehreren Blüten zusammengesetzt sein (Pseudanthium), zum Beispiel die Körbchen bei Korbblütlern wie der Sonnenblume. Hier fungieren alle Blüten zusammen als Anlockungseinheit und dienen als Landeplatz für die Bestäuber.

Blumentypen

Nach der Gestalt der Blumen werden verschiedene Blumentypen unterschieden. Der Blumentyp steht dabei in enger Verbindung zum jeweiligen Bestäuber:[1]

  • Scheiben- und Schalenblume sind flach, der Zugang zur Blumenmitte ist nicht eingeschränkt. Sie werden vorwiegend von pollenfressenden Käfern besucht. Ein Beispiel ist der Klatsch-Mohn.
  • Die Becher- oder Glockenblumen sind zunehmend verengt und bilden einen Trichter oder Becher. Beispiel sind Krokusse.
  • Röhrenblumen sind noch enger.
  • Stieltellerblumen besitzen eine schmale Röhre, auf der eine flache Scheibe sitzt, Beispiele sind die Nelken.
  • Spornblumen: hier ist der Nektar in einem Sporn versteckt, Beispiel ist das Veilchen.
  • Bei der Revolverblume gibt es mehrere Zugänge zum Nektar, Beispiel ist Gentiana acaulis.
  • Rachenblütler sind ebenfalls zygomorph aufgebaut. Die Bestäuber kriechen in sie hinein. Ist die Öffnung der Rachenblume mechanisch verschlossen, spricht man von einer
  • Maskenblume: der Verschluss muss durch das Gewicht des Bestäubers geöffnet werden. Beispiel sind die der Schmetterlingsblütler
  • Bei Lippenblumen ist die Blüte deutlich zweigeteilt, wobei die Unterlippe als Landefläche für die Bestäuber dient.
  • Bürsten- und Pinselblumen besitzen zahlreiche Staubblätter, die bürsten- oder pinselförmig aus der Blüte gestreckt werden. Beispiele sind die Blütenstände der Akazien und Weiden.
  • Fallenblumen schließen die Bestäubenden zeitweilig ein. Untertypen sind Klemmfallen (Asclepias) und Gleitfallen (Arum).

Entsprechend der Anpassung an die Bestäuber bilden die Blumen Merkmalssyndrome, die als Blumenstile bezeichnet werden. Sie werden unter den einzelnen Bestäubungsformen näher besprochen.

Größe

Die größte Blume der Welt wird von der Titanenwurz (Amorphophallus titanum) gebildet und wird über zwei Meter hoch, die größte Blüte der Welt (Rafflesia arnoldii) wird dagegen von einer Pflanzenart der Familie der Rafflesiengewächse gebildet und wird etwa einen Meter breit.

Übertragenes

  • Bei der Blumensprache werden in einem Strauß Blumen so nach Farbe und Form arrangiert, dass eine Botschaft enthalten ist.
  • Durch die Blume gesagt bezeichnet eine Form der Verhüllung einer negativen Aussage durch beschönigende Wortwahl.
  • Die Kunstblume ist ein aus synthetischem oder natürlichen Material gefertigtes Schmuckelement, das als Gesteck geformt länger haltbar ist als ein Blumenstrauß.
  • Die Bierblume ist eine Blume im übertragenen Sinn, wobei der obere cremig-weiße Anschluss über dem gelben Getränk mit der schönen (botanischen) Form verglichen wird.

Einzelnachweise

  1. P. Sitte, E. W. Weiler, J. W. Kadereit, A. Bresinsky, C. Körner: Strasburger – Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, S. 773. ISBN 3-8274-1010-X; Peter Leins: Blüte und Frucht. Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion, Ökologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2000, S. 182-187. ISBN 3-510-65194-4

Weblinks

Commons: Blume – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Blume – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Blume – Zitate