Brachychiton

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Brachychiton

Brachychiton acerifolius in voller Blüte

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Sterkuliengewächse (Sterculioideae)
Gattung: Brachychiton
Wissenschaftlicher Name
Brachychiton
Schott & Endl.

Brachychiton oder Flaschenbäume,[1] ist eine Pflanzengattung in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Der botanische Name (griechisch: brachys = kurz, chiton = Umhüllung) bezieht sich auf die für die Gattung typische Umhüllung der Samen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind Bäume oder Sträucher, die Wuchshöhen von 1 bis 45 Meter erreichen. Die Stämme sind zwiebel- oder säulenförmig angeschwollen; manchmal sind sie mehrtriebig, oft sind sie sukkulent. Sie werfen ihre Laubblätter ganz oder teilweise ab oder sie sind immergrün. Die Rinde bleibt oft jahrzehntelang grün, also lebend ohne Bildung einer korkigen Borke. Die wechselständig stehenden, gestielten Blätter sind meist ungeteilt, manchmal drei- bis neunlappig. Die Nebenblätter sind meist früh abfallend.

Sie sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blütenstände sind meist lockere Rispen mit wenigen bis vielen, eingeschlechtigen und gestielten Blüten. Die einfache Blütenhülle besteht aus vier bis acht zu einer glocken- oder röhrenförmigen Gestalt verschmolzenen Tepalen (Kelchblätter) mit frei stehenden Zipfeln. Die männlichen Blüten tragen ein gestieltes Bündel aus 10, 15 oder 20 bis 32 röhrenförmig verwachsenen Staubfäden (Androeceum). Die weiblichen Blüten haben einen freien, einfächrigen Fruchtknoten mit fünfteiligem Griffel und fünfstrahliger Narbe. In männlichen Blüten bleibt die Narbe unentwickelt, in weiblichen Blüten bleiben die Pollensäcke unterentwickelt, so dass die Staubfäden zu Staminodien werden. Die aus den ellipsoiden 2 bis 20 cm langen, bootförmigen, bespitzten, holzigen und innen behaarten Balgfrüchten herausfallenden Samen sind teilweise von einer (steif)haarigen Hülle (Exotesta) umgeben.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mehr als 30 Arten enthaltende Gattung Brachychiton ist in Australien und Neuguinea beheimatet. Verbreitungsschwerpunkt ist der küstennahe Bereich Queenslands, im Landesinneren kommen dagegen nur sehr wenige Arten vor. Die in Neuguinea heimischen Arten sind sehr selten und gefährdet.

In der Literatur ist vielfach noch die Zugehörigkeit der Gattung zur Pflanzenfamilie der Stinkbaumgewächse (Sterculiaceae) angegeben, doch wird diese jetzt als Unterfamilie Sterculioideae der Malvengewächse (Malvaceae) angesehen.

Synonyme sind: Delabechea Lindl., Poecilodermis Schott, Trichosiphum Schott & Endl.

Blüten von Brachychiton acerifolius
Brachychiton bidwillii
Brachychiton discolor
Brachychiton discolor, Frucht
Brachychiton populneus
Brachychiton rupestris

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei weitere, „gute“ Arten sind bisher noch nicht offiziell beschrieben.

  • Brachychiton spec. Altanmoui Range: Queensland
  • Brachychiton spec. Ormeau: Queensland
  • Brachychiton spec. Wangi (S.E.Pickering 20): Northern Territory

Hierzu kommen acht weite Taxa, die Populationen natürlicher Hybriden darstellen, die sich jedoch im Prozess der Artenbildung befinden.

  • Brachychiton × allochrous G.P.Guymer
  • Brachychiton × carneus G.P.Guymer
  • Brachychiton × excellens G.P.Guymer
  • Brachychiton × hirtellus G.P.Guymer: Northern Territory
  • Brachychiton × incarnatus G.P.Guymer
  • Brachychiton × roseus G.P.Guymer
  • Brachychiton × turgidulus G.P.Guymer
  • Brachychiton × vinicolor G.P.Guymer: New South Wales und Queensland

Neben einigen anderen Arten sind Brachychiton australis und Brachychiton rupestris in Australien weit verbreitete Zierpflanzen, die häufig in Parks und Gärten anzutreffen sind. Ihr Laub und weiches Holz wird auch als Viehfutter verwendet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David Bergamini: Australien: Flora und Fauna. Rowohlt 1975, ISBN 3-499-18052-9.
  • Gordon P. Guymer: A taxonomic revision of Brachychiton (Sterculiaceae). In: Australian Systematic Botany. 1: 199–323, 1989.
  • R. J. Fensham: Floristics and Environmental Relations of Inland Dry Rainforest in North Queensland, Australia. In: Journal of Biogeography. 22(6): 1047–1063, 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Brachychiton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John H. Wiersema, Blanca León: World Economic Plants. CRC Press, 1999, ISBN 0-8493-2119-0, S. 82, 562.