Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz

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Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU)
Zweck: Dachverband der Bürgerinitiativen im Umweltschutzbereich
Vorsitz: Jürgen Rochlitz
Oliver Kalusch
Peter Schott
Gründungsdatum: 1972
Mitgliederzahl:
Sitz: Bonn

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. ist ein Dachverband der Bürgerinitiativen im Umweltschutzbereich. Der Verein wurde 1972 von den ersten umweltpolitischen Initiativen gegründet und ist als gemeinnützig anerkannt.

Geschichte

In der Anfangszeit bestimmte die Anti-Atomkraft-Bewegung den Arbeitsschwerpunkt.[1] Mitte der 1970er Jahre, nach dem gewaltlosen Kampf um das Kernkraftwerk Wyhl, waren – neben Einzelpersonen – bis zu 600 westdeutsche Bürgerinitiativen (einschließlich der Badisch-Elsässischen) im BBU organisiert, von denen ein Großteil sich vorrangig im Kampf gegen die Nutzung der Atomenergie engagierte. Der BBU hat in seiner mehr als 30-jährigen Geschichte maßgeblich dazu beigetragen, die Bürgerinitiativbewegung in Deutschland zu verankern. Wichtige Personen, die Mitglied im Vorstand des BBU waren, haben die Geschichte der Umweltbewegungen begleitet und gestärkt und sind oder waren inzwischen in Europapolitik oder Bundestag oder in internationalen Umwelt- und Agenda 21-Verbänden vertreten wie Jo Leinen, Petra Kelly, Eva Quistorp, Roland Vogt, Monika Zimmermann, Christa Reetz, Eberhard Walde.

Der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, empfing 1984 eine in der DDR weilende Abordnung des Bundesverbandes Bürgerinitiative Umweltschutz e.V. (BBU) aus der BRD zu einem Meinungsaustausch.

In den östlichen Bundesländern ist der BBU nach wie vor kaum vertreten. Eine dem BBU in etwa vergleichbare Organisation ist dort das ökologische Netzwerk Grüne Liga.

Der BBU ist seit Ende 2005 Mitglied im Europäischen Umweltbüro (EEB).

Organisation

Sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen und eingetragene Vereine können Mitglied beim BBU werden. Aufgrund des dezentralen Organisationsprinzips gibt es keine Untergliederung in Landesverbände oder ähnliches, wohl aber einzelne Landesverbände, die selbst als eingetragene Vereine organisiert sind, wie zum Beispiel den Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen.[2] Jede Mitgliedsinitiative und auch die Arbeitskreise des Vereins arbeiten im Rahmen der Zielsetzung des BBU selbständig. Zu den Aufgaben des BBU gehört seit seiner Gründung die Koordination und Vernetzung der einzelnen Bürgerinitiativen über die Geschäftsstelle in Bonn. Darüber hinaus fungiert er zunehmend als „Lobbyverband“ auf Bundesebene im Interesse des gemeinsamen Ziels, der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Finanzierung des BBU erfolgt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören die Forderung nach einem sofortigen Atomausstieg, die Förderung regenerativer Energien und somit der Schutz des Klimas, der Gewässerschutz, eine nachhaltige Verkehrspolitik, Gesundheit (u. a. Vermeidung von Innenraumschadstoffen).

Der Verein gehört der Kooperation für den Frieden an.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DER SPIEGEL 13/1980
  2. Webseite Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen
  3. Kooperation für den Frieden, Mitwirkende