Burg Kerpen (Rhein-Erft)

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Burg Kerpen
Staat Deutschland
Ort Kerpen
Entstehungszeit vor 1122
Burgentyp Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Herzöge
Geographische Lage 50° 52′ N, 6° 42′ OKoordinaten: 50° 52′ 15,9″ N, 6° 42′ 18,4″ O
Höhenlage 80 m ü. NHN
Burg Kerpen (Nordrhein-Westfalen)
Burg Kerpen (Nordrhein-Westfalen)

Die Burg Kerpen war eine Wasserburg, Reichsfestung und ein fränkischer Königshof in Kerpen im nordrhein-westfälischen Rhein-Erft-Kreis. Der heutige Burgstall liegt in einer Neubausiedlung im Osten Kerpens.[1]

Geschichte

Die genaue Entstehungszeit der Burganlage ist unbekannt. Erzbischof Friedrich I. von Köln ließ sie 1122 zerstören. 160 Jahre später, 1282 zerstörte Erzbischof Siegfried von Westerburg die Burg erneut. Die Herzöge von Brabant ließen die Anlage binnen zwei Jahren erneut aufbauen. Nachdem Kerpen ab dem Jahr 1506 im Besitz Spaniens war, wurde die Stadt ab 1578 mehrfach belagert und die zu einer Festung angewachsenen Anlage 1689 von französischen Truppen gesprengt sowie die Wohnbereiche abgebrannt.[1]

August Graf von Schaesberg ließ 1793 die Wassergräben verfüllen und die Ruinen einebnen, um die Anlage als Schloss wieder aufzubauen. Durch den Einmarsch französischer Revolutionstruppen konnte sie jedoch nicht mehr wieder aufgebaut werden.[1]

Anlage

Die Burganlage entstand auf einer Motte mit Wassergraben und hatte einen spätmittelalterlichen Einfluss. Sie hatte einen im Grundriss rechteckigen Wohnturm, der über Schießscharten und eine Vorrichtung für einen hölzernen Wehrgang verfügte. Mit mehreren Wehrtürmen, die in regelmäßigen Abständen auf der Burginsel standen und mit Schießscharten ausgestattet waren, sowie weiteren Wohngebäuden bildete sie eine halbrunde Insel. Umgeben waren die Gebäude mit einem Mauerring, der zum Teil zu den Wohnbauten gehörte. Der Torturm verfügte über eine Mauerwerkblende mit Zugbrücke, vor der sich eine zweite Zugbrücke zur Zufahrtsrampe befand.[2]

Literatur

  • Frank Kretzschmar: Kerpen, Burg Kerpen. In: Oberkreisdirektor des Erftkreises (Hrsg.): Kulturregion Erftkreis – Verluste einer Denkmal-Landschaft. Rheinland-Verlag, Köln 1991, ISBN 3-7927-1228-8, S. 64.

Weblinks

  • Eintrag zu Burg Kerpen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Eintrag zu Burg Kerpen in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise

  1. a b c Frank Kretzschmar: Kerpen, Burg Kerpen. In: Oberkreisdirektor des Erftkreises (Hrsg.): Kulturregion Erftkreis - Verluste einer Denkmal-Landschaft. Rheinland-Verlag, Köln 1991, ISBN 3-7927-1228-8, S. 64.
  2. Frank Kretzschmar: Kerpen, Burg Kerpen. In: Oberkreisdirektor des Erftkreises (Hrsg.): Kulturregion Erftkreis - Verluste einer Denkmal-Landschaft. Rheinland-Verlag, Köln 1991, ISBN 3-7927-1228-8, S. 66.