Burgstall Hohenrasch

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Burgstall Hohenrasch
Burgstall Rascher Berg – Ansicht des äußeren, heute stark verflachten Wallgrabens (August 2013)

Burgstall Rascher Berg – Ansicht des äußeren, heute stark verflachten Wallgrabens (August 2013)

Staat Deutschland
Ort Altdorf bei Nürnberg-Rasch-„Rascher Berg“
Entstehungszeit Hochmittelalterlich
Burgentyp Höhenburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, doppelter Wallgraben und eine Mulde erhalten
Ständische Stellung Reichsburg
Geographische Lage 49° 22′ N, 11° 24′ OKoordinaten: 49° 21′ 51,2″ N, 11° 23′ 52,9″ O
Höhenlage 465 m ü. NHN
Burgstall Hohenrasch (Bayern)
Burgstall Hohenrasch (Bayern)
Vorburghügel des Burgstalles im Winterleitenholz (Juli 2011)

Der Burgstall Hohenrasch ist vermutlich die Stelle der abgegangenen hochmittelalterlichen Reichsburg Hohenrasch. Die Burgstelle befindet sich auf der Westseite des Rascher Berges, der sich über dem Tal der Schwarzach erhebt, und liegt ostsüdöstlich des Dorfes Rasch in der Gemeinde Altdorf bei Nürnberg im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land in Bayern.

Ob dies der Standort der Burg Hohenrasch ist, kann noch nicht mit Sicherheit bestätigt werden, nach neuerer Literatur könnte sie auch auf der südlich gegenüberliegenden Bergseite gelegen haben.[1] Dort befindet sich ein weiterer Burgstall in der Waldflur Winterleitenholz, von dem noch ein Turmhügel mit einem eindrucksvollen Ringgraben erhalten ist. Vom Burgstall auf dem Rascher Berg hat sich nur ein doppelter Wallgraben und eine Mulde erhalten, die Stelle ist heute als Bodendenkmal (D-5-6634-0026) ausgewiesen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Burgstall der Höhenburg vom Typus einer Turmhügelburg (Motte) liegt etwa 1800 Meter ostsüdöstlich der Evangelisch-lutherischen Pfarrkirche St. Michael in Rasch oder 3900 Meter südöstlich der Ortsmitte von Altdorf, unmittelbar an der Grenze zum Regierungsbezirk Oberpfalz.[2] Die Stelle der abgegangenen Burg befindet sich in der Mittleren Frankenalb, auf dem freistehenden, und langgestreckten Rascher Berg, der sich von Südosten nach Nordwesten erstreckt. Der 469 m ü. NHN hohe Berg fällt an allen Seiten steil in die umliegenden Täler ab, im Osten, Norden und Westen wird er von der Schwarzach umflossen, im Süden wird er vom Ludwig-Donau-Main-Kanal begrenzt. Die frühere Burg lag etwa 70 Höhenmeter über dem Talboden auf dem Westende des Berges, das sich nur wenige Meter unterhalb des Gipfelpunktes erstreckt. Das leicht nach Westen abfallende und eher Schmale Ende des Berges ist durch den Steilabfall von Natur aus gut geschützt, nur die ansteigende Ostseite musste durch Wälle und Gräben gesichert werden.

In der Nähe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen, nur etwa 980 Meter südlich liegt ein Burgstall im Winterleitenholz, der ebenfalls als Standort der Burg Hohenrasch in Frage kommt. Etwa 1200 Meter nordnordöstlich liegen auf dem Klosterberg bei Gnadenberg ebenfalls zwei Burgställe, über die nicht sehr viel bekannt ist. Von ihnen erhielt sich nur ein Ringgraben bzw. ein Halsgraben. Im westlich gelegenen Ort Rasch liegt unmittelbar östlich der Pfarrkirche der Herrensitz Welserschloss, welcher auch als Niederrasch bezeichnet wird.[3] In westlicher Richtung stand einst die Burg Prackenfels, heute ein weiterer Burgstall von dem sich keinerlei Reste erhalten haben, am nördlichen Talrand der Schwarzach im gleichnamigen Ort. Etwas weiter westlich liegt die Halbruine der Burg Thann in der Gemeinde Burgthann. Im Südosten befindet sich die Ruine der Burg Haimburg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Gebeßler: Landkreis Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 11). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 451450981, S. 61.
  • Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 335–337.
  • Hellmut Kunstmann: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e. V., Dezember 1955, 4. Jahrgang, Heft 2, S. 23–25.
  • Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt. Herausgegeben von Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Neumarkt o. J., ISBN 3-920142-14-4, S. 96–97.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgstall Hohenrasch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft, S. 335–337 und identischer Weblink „Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft“
  2. Lage des Burgstalles im Bayerischen Denkmal-Atlas
  3. Der Sitz auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft