Carl Zörner

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Carl Zörner (auch Karl Zörner; * 18. Juni 1895 in Neunkirchen; † 12. Oktober 1941 in Wjasma, Oblast Smolensk) war ein deutscher Sportler, der vor allem als Fußballspieler und -funktionär bekannt geworden ist.

Zörner war ein vielseitiger Sportler. Er spielte in seiner Jugend zunächst als Torwart Handball, trat aber auch in der Nationalmannschaft der Leichtathleten an. Seine Spitzendisziplinen waren der 100-Meter-Lauf, den er unter elf Sekunden absolvierte, und der Weitsprung, bei dem er über sieben Meter kam. Beim Kölner SC 1899 und später auch beim Berliner DSC spielte er parallel in den ersten Mannschaften bei Fußball, Wasserball und Hockey.Während seines Jurastudiums wurde er innerhalb eines Tages in vier unterschiedlichen Sportarten Deutscher Hochschulmeister.

Als Fußballspieler debütierte Zörner am 10. Mai 1923 in Hamburg in der deutschen Nationalmannschaft. Beim 0:0 gegen die Niederlande verdrängte er Heiner Stuhlfauth und hütete erstmals das deutsche Tor. Im selben Jahr kam er noch auf drei weitere Länderspiele.

Zörner war seit 1932 Vorstandsmitglied und kaufmännischer Betriebsdirektor der Bleichert Transportanlagen GmbH. Nach internen Auseinandersetzungen übernahm er die Geschäftsführung der Bleichert-Fahrzeuge-Vertriebsgesellschaft mbH in Berlin. Gleichzeitig war er seit 1. Mai 1933 Mitglied von NSDAP (Mitgliedsnr. 2.989.602) und SA.

1938 wurde Zörner zum 2. Vorsitzenden des Deutschen Fußballbundes und damit zum Stellvertreter Felix Linnemanns gewählt. Er wurde jedoch zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eingezogen, 1940 an der Schelde schwer verwundet und fiel im Oktober 1941 in Wjasma während des Krieges gegen die Sowjetunion.

Literatur

  • Oliver Werner: Ein Betrieb in zwei Diktaturen. Von der Bleichert-Transportanlagen GmbH zum VEB VTA Leipzig – 1932 bis 1963. (= Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Nr. 101), Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08544-0