Carsten Spohr

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Carsten Spohr (* 16. Dezember 1966 in Wanne-Eickel) ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG.

Beruflicher Werdegang

Nach seinem Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur an der damaligen Universität Karlsruhe erwarb Carsten Spohr die Verkehrspiloten-Lizenz an der Verkehrsflieger-Schule der Lufthansa in Bremen und im Airline Training Center Arizona. Im Anschluss daran absolvierte er 1994 als Mitglied der zentralen Nachwuchsgruppe das Trainee-Programm der Deutschen Aerospace AG, München.

Im Oktober 1994 kehrte Carsten Spohr zur Lufthansa zurück und übernahm zunächst die Leitung des zentralen Personalmarketings. Von 1995 bis 1998 war er als Referent des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Weber tätig,[1] bis er im August 1998 als Leiter des Regional-Partner-Managements die Verantwortung für die regionalen Partnerschaften der Lufthansa in Europa übernahm. Im Februar 2000 wurde Carsten Spohr die Leitung des Allianz-Managements der Deutschen Lufthansa übertragen. In dieser Funktion war er für das Management und die Koordination der weltweiten Kooperationspartner der Lufthansa einschließlich der Star Alliance und der regionalen Partner verantwortlich. Darüber hinaus übernahm er im Juli 2003 die Verantwortung für die Passage-Strategie und die Passage-Beteiligungen der Deutschen Lufthansa.

Im Oktober 2004 wurde Spohr in den Bereichsvorstand der Lufthansa-Passage-Airlines berufen. Sein Verantwortungsbereich umfasste das Kabinenpersonal, die Hub-Managements und das Personal-Management der Lufthansa-Passage-Airlines.

Der Aufsichtsrat der Lufthansa Cargo AG ernannte Carsten Spohr mit Wirkung vom 15. Januar 2007 zum Vorsitzenden des Vorstands der Lufthansa Cargo AG. Zum 1. Januar 2011 wechselte er in den Vorstand der Lufthansa, wo er die Leitung des Ressorts Passage sowie den Vorsitz des Passagevorstands übernahm. Sein Vorstandsmandat bei der Lufthansa wurde am 13. März 2013 um weitere fünf Jahre bis Dezember 2018 verlängert.[2] Zum 1. Mai 2014 übernahm er von Christoph Franz den Vorstandsvorsitz der Deutschen Lufthansa AG.[3] Spohr ist darüber hinaus Mitglied in verschiedenen Aufsichts- und Beiräten.[4]

Familiäre Stand

Spohr ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.[1]

Kontroverse um den Absturz des Germanwings-Flugs 9525

Spohr wurde von deutschen Leitmedien für das Krisenmanagement nach dem Absturz von Germanwings-Flug 9525 am 24. März 2015 überwiegend gelobt.[5][6] Von Angehörigen der Opfer wurde Spohr vier Monate nach dem Unglück jedoch kritisiert, da „bei Kontrollen der Aktenvermerk über die Vorerkrankung des Copiloten nicht beachtet worden sei, sich die Lufthansa nach dem Unglück gegen ein Vier-Augen-Prinzip im Cockpit entschieden habe und keine Entschuldigung seitens Spohr erfolgt sei“. Laut Lufthansa habe Spohr jedoch „vom ersten Tag an zu seiner Verantwortung für das Unglück gestanden - und sich für das Leid, das die Katastrophe über die Familien gebracht hat, entschuldigt“.[7] Außerdem hatten die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe kurz nach dem Unglück die Zwei-Personen-Regel in Cockpits eingeführt.[8]

Sonstiges

Carsten Spohr ist bis heute Inhaber der Lufthansa-Kapitäns-Lizenz für die Flugzeugmuster der Airbus-A320-Familie[9].

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Götz Hamann, Claus Heckling: «Das gehört nun zu meinem Leben». In: Die Zeit. Nr. 52, 23. Dezember 2015, ISSN 0044-2070, S. 30 f.
  2. Manager News
  3. Carsten Spohr neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. In: investor-relations.lufthansagroup.com. Deutsche Lufthansa AG, 2. Juli 2014, abgerufen am 7. Februar 2014.
  4. Angaben auf der Seite von ThyssenKrupp, abgerufen am 5. Februar 2014
  5. Lufthansa-Chef führt Unternehmen durch die Krise, auf stern.de, abgerufen am 21. Mai 2015.
  6. Report im Krisenmodus, auf sueddeutsche.de, abgerufen am 21. Mai 2015.
  7. Hinterbliebene fordern Entschuldigung, auf spiegel.de, abgerufen am 21. Juli 2015
  8. Lufthansa führt Zwei-Personen-Regel ein, auf n-tv.de, abgerufen am 10. Februar 2016
  9. Carsten Spohr - Lufthansa - Star Alliance. In: www.staralliance.com. Abgerufen am 23. August 2016.