Castro Mode

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Castro Flagshipstore im Dizengoff Center, Tel Aviv

Castro ist eine israelische Modekette. Sie steht in direkter Konkurrenz zu den Modeketten H&M, Zara und Mango.

Geschichte

Die Modekette wurde von Aaron Castro (geboren in Thessaloniki) gegründet. Aaron Castro zog 1933 mit seiner Familie in das damalige britische Völkerrechtsmandat Palestina, heute Israel. Seine Mutter eröffnete kurze Zeit später in Tel Aviv eine kleine Boutique und beschäftigte 15 Näherinnen. Nach seiner Armeezeit in den 1950er Jahren trat Aaron Castro in die Fußstapfen seiner Mutter und eröffnete einen kleinen Eckladen in Tel Aviv. Seine Mutter Nina war in seinem Laden angestellt. Das Unternehmen begann nun mehr und mehr zu einer kleinen Fabrik zu wachsen.

In den 1970er Jahren flog Castro zu verschiedenen Modemessen in der Welt und kaufte neue Designs, die er mit dem Israelischen verknüpfte. Nach 1985 beschloss Castro, sich auf den israelischen Markt zu konzentrieren und den Einzelhandel künftig als Kerngeschäft seines Unternehmens zu sehen. Überall im Land wurden Castro-Stores eröffnet und die Modekette wuchs rapide an. In den 1990er Jahren rekrutierte die Modekette zahlreiche israelische Jungdesigner, importierte Stoffe aus Übersee und ließ die Kleidungsstücke von bekannten Supermodels präsentieren.

Seit 1996 stattet Castro die Olympia-Mannschaft seines Landes aus. Im August 2000 erfolgte dann die Kollektionserweiterung auf Männerkleidung.

Die Geschäftsentwicklung

In Deutschland eröffnete im Herbst 2004 die erste Filiale in Köln. Im Februar 2005 folgte die zweite Filialeröffnung in Oberhausen, im April 2005 die dritte Filiale in Münster. Im April 2006 eröffnet eine weitere Filiale in Stuttgart in der Königstraße, am 6. Oktober 2006 eine weitere in der Berliner Tauentzienstraße. Diese Filiale wurde Mitte 2008 geschlossen. Es ist geplant, in fünf Jahren 40 Filialen in Deutschland zu betreiben. Alle Geschäfte sollen in innenstädtischen Toplagen liegen. Es wird angestrebt, sich als „coole Marke“ zu etablieren.

Was die Internationalisierung betrifft, steht Castro noch am Anfang. In Israel ist Castro mit knapp 90 Läden Marktführer. Lediglich in Russland, auf Zypern und in der Schweiz betreibt Castro noch wenige Geschäfte. Castro Mode hat in Russland, Rumänien und in der Ukraine mehrere Filialen. In der Schweiz betreibt Castro zwei Filialen. Seit August 2008 werden auch die niederländischen Warenhäuser V&D beliefert.

Deutschland ist der bislang größte Markt, der von der israelischen Kette anvisiert wird. Aus diesem Grund wurde eine Zusammenarbeit mit dem Otto-Konzern (zu 50 Prozent am Joint Venture Castro Deutschland beteiligt) beschlossen. Der Otto-Konzern hatte bereits eine Beteiligung bei den Markteinführungen von Zara und Eddie Bauer und verfügt somit über Erfahrungswerte.

Der Versand zu den einzelnen Filialen erfolgt seit 2007 über den niederländischen Konzern TNT Fashion in Oldenzaal. Momentan werden Russland, Rumänien, Deutschland, die Ukraine, die Schweiz und das niederländische Warenhaus V&D beliefert.

Der Wert der israelischen Modekette wird auf 80 Millionen US-Dollar geschätzt. Von der Internationalisierung soll ein Wachstumsschub ausgehen. Der mit Kleidung, Wäsche und Accessoires erzielte Umsatz lag 2003/2004 bei etwa 70 Millionen Euro jährlich.

Seit 1992 ist das vom griechischen Immigranten Aaron Castro gegründete Unternehmen an der Börse in Tel Aviv notiert und konnte den Kurs deutlich steigern. Die Castro Model Ltd. ist noch zu etwa 64 Prozent in Familienhand, der Rest ist Streubesitz. Die Verkaufsfläche beläuft sich auf weit mehr als 10.000 Quadratmeter (Zahlen Anfang 2005).

Am 1. April 2011 hatte „Gerry Weber International“ die Castro Deutschland übernommen[1]

Die Fertigung

Nachdem Castro-Designer neue Trends entdecken, werden zunächst nur grobe Entwürfe gezeichnet. Dann werden die erforderlichen Stoffe bestellt. Da die Stofflieferungen die längste Zeit benötigen, soll so ein Zeitvorsprung gewonnen werden. Das endgültige Design der Kleidung wird dann sehr spät festgelegt, wenn zuverlässige Informationen über aktuelle Trends aus den Geschäften kommen. Von den zeichnerischen Entwürfen bis zum Verkauf im Laden dauert es in der Regel vier Wochen.

Entworfen werden die Designs in Israel, gefertigt in Fernost, in Israel und im Mittelmeerraum.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerry Weber International hat „Castro Deutschland“ übernommen