Ostchinesische Eisenbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. November 2015 um 14:42 Uhr durch Prüm (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Chinesische Osteisenbahn

Die Chinesische Osteisenbahn (russisch Китайско-Восточная железная дорога, КВЖД) (seit August 1945 – Chinesische Changchun-Eisenbahn, russisch Чанчуньская железная дорога, seit 1953Harbin-Eisenbahn), auch als Transmandschurische Eisenbahn bekannt, ist eine Eisenbahnmagistrale in Nordostchina, die durch das Territorium der Mandschurei führt und Tschita mit Wladiwostok und Dalian-Lüshunkou (ehemals Port Arthur) verbindet.

Geschichte

Bau

Sie wurde 1897 bis 1903 als russische Eisenbahn und Teil der Transsibirischen Eisenbahn gebaut. Zu dieser Zeit gehörte die Mandschurei im Rahmen der von den westlichen Großmächten getragenen Politik der offenen Tür in China zum Einflussgebiet des Russischen Kaiserreichs. Eine rasche Abfolge verschiedener Schwierigkeiten ließ die Baukosten in die Höhe schnellen: 1899 sowie 1901 brach Beulenpest und 1902 Cholera unter den Arbeitern aus. 1900 zerstörten sie rund 700 Kilometer Strecke, als sie sich dem Boxeraufstand anschlossen. Erst nach der russischen Niederlage im Russisch-Japanischen Krieg 1905 und dem damit verbundenen Verlust der Einflusszone wurde der vollständig auf russischem Territorium liegende Umgehungsabschnitt der Transsib gebaut. Die Chinesische Ostbahn verlor damit erheblich an Bedeutung.

Erster Präsident dieser Bahngesellschaft war der chinesische Diplomat und spätere Senior Vice President des Board of Civil Office, Xu Jingcheng. Noch vor Inbetriebnahme der Bahn wurde Xu allerdings während des Boxeraufstands im Juli 1900 hingerichtet. Weitere Präsidenten waren unter anderem der später mit den Japanern kollaborierende Li Shaogeng.

Nach Eroberung der Mandschurei durch Japan und der Gründung des Kaiserreichs Mandschukuo als japanischem Vasallenstaat wurde die ursprünglich in russischer Breitspur von 1.524 mm angelegte Strecke ab 1931 auf die ansonsten in China übliche Normalspur von 1.435 mm umgespurt.[1]

Übergabe der Eisenbahn an China

Am 14. Februar 1950 wurde in Moskau der Vertrag über Freundschaft und gegenseitigen Beistand zwischen der UdSSR und der VR China, die Vereinbarung über die chinesische Changchun-Eisenbahn und die Gewährung eines kurzfristigen Kredits an China unterschrieben. 1952 war mit der Übergabe der chinesischen Changchun-Eisenbahn an China das russische Kapitel in der Geschichte der Chinesischen Osteisenbahn beendet.

Einzelnachweise

  1. Transmanchourien-express auf trains-worldexpresses.com (abgerufen am 30. Juli 2013)

Literatur

  • Sören Urbansky: Kolonialer Wettstreit. Russland, China, Japan und die Ostchinesische Eisenbahn. campus, Frankfurt am Main 2008, ISBN 9783593387710
  • Wladimir Kotelnikow: Der „Chinesische Eisenbahnkrieg“ von 1929. Flieger Revue Extra Nr. 24, Möller, Berlin 2009 online

Weblinks

Commons: Chinesische Osteisenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien