Christian Ludwig Boxberg

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Christian Ludwig Boxberg (* 24. April 1670 in Sondershausen; † 1. Dezember 1729 in Görlitz) war ein deutscher Komponist und Organist.

Boxberg besuchte die Thomasschule und die Universität Leipzig. 1692 wurde er Organist in Großenhain, wirkte aber gleichzeitig als Sänger, Librettist und Opernkomponist. Zwischen 1694 und 1700 wurden mehrere Opern von ihm in Leipzig, Wolfenbüttel, Kassel und Ansbach aufgeführt. Seine einzige erhaltene Oper ist der Sardanapalus, den er 1698 für den Ansbacher Hof als Gastspiel der Leipziger Oper schrieb und dadurch in der Bibliothek erhalten blieb. 1702 wechselte er an die Kirche St. Peter und Paul in Görlitz. Von diesem Zeitpunkt an wandte er sich der Kirchenmusik zu. 1704 veröffentlichte er die Beschreibung der dortigen Sonnenorgel von Eugenio Casparini.

In seinen Bühnenwerken versuchte er in der Nachfolge von Nicolaus Adam Strungk die Schaffung einer deutschen Nationaloper in seiner Heimat, seine Werke zeigen aber deutlich italienische und insbesondere venezianische Einflüsse, was wohl auf Strungks Erfahrungen in Italien zurückzuführen ist.

Werke (Auswahl)

Opern

  • Orion (verschollen)
  • Die verschwiegene Treue (verschollen)
  • Sardanapalus (Szenische Erstaufführung in neuerer Zeit 2012 im Ekhof-Theater in Gotha. Inszenierung: Milo Pablo Momm, Musikalische Leitung: Bernhard Epstein)

Verschiedene

  • Kantaten
  • Herr, tue meine Lippen auf
  • Machet die Tore weit
  • Ich bin die Tür zu den Schafen

Literatur

  • Hans Mersmann: Christian Ludwig Boxberg und seine Oper „Sardanapalus“
  • Søren Sørensen: Boxberg, Christian Ludwig. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Band 15, Bärenreiter, Kassel [et al.] 1973

Weblinks