Chutba

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Gläubige hören die Predigt des Imam Murtaza Alidina.

Chutba (auch: Khutba, arabisch خطبة, DMG ḫuṭba), auf Deutsch auch „Freitagspredigt“ genannt, bezeichnet die Predigt beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime oder beim Festgebet zum islamischen Fest des Fastenbrechens und Opferfest. Sie dient der spirituellen Erbauung und moralischen Vervollkommnung.

Die Person, die die Chutba hält, wird als Chatib bezeichnet. Dabei handelt es sich meist um den Imam der jeweiligen Moschee. Die Ansprache kann jedoch auch von einer anderen Person gehalten werden, ein gewisses islamisches Grundwissen ist jedoch Voraussetzung dafür.

Der Chatib spricht meist über ein Thema seiner Wahl oder bezieht sich auf aktuelle Ereignisse.

Beim Freitagsgebet wird die Chutba vor dem eigentlichen Gebet (Salat) gehalten und hat eine Dauer von ca. 20–40 Minuten. Beim Festgebet findet die Chutba nach dem Gebet statt und ist meist etwas kürzer.

Geschichte

Historisch wurde in jeder Stadt in der Hauptmoschee das Freitagsgebet und die offizielle Freitagsansprache gehalten. Dabei wurden in der Frühzeit (auch) politische Entscheidungen vom Kalifen (bzw. von seinen Provinz- oder Heerführern) verkündet. Seitdem unter den Abbasiden die Moscheen als politische Zentren aufgegeben wurden, gibt es in den Städten mehrere Freitagsmoscheen. Der politische Aspekt aber blieb, soweit die Chutba im Namen des Kalifen bzw. des jeweiligen Herrschers gehalten wurde.[1]

Wo der Freitagsgottesdienst freigegeben wurde, wuchs die Zahl der Freitagsmoscheen sehr stark. Die große Verbreitung der Freitagsmoscheen machte sich auch im Sprachgebrauch bemerkbar.[2] Heute wird in jeder größeren Moschee die Chutba gehalten, in der islamischen Diaspora (z. B. Europa) durchaus in sehr kleinen Moscheen.

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Islamischen Welt, 2. Band, Kohlhammer, 1974, ISBN 3-17-002160-5, Seite 183/184
  2. A. J. Wensinck und J. H. Kramers: Handwörterbuch des Islam, E. J. Brill, Leiden, 1941, S. 431