Claude Brousson

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Claude Brousson (* 1647 in Nîmes; † 4. November 1698 in Montpellier; Pseudonym: Paul Beausocle) war ein französischer evangelischer Theologe und Märtyrer.

Leben

Claude Brousson wurde 1647 in Nîmes geboren. Er wurde Advokat in Castres und später in Castelnaudary und wirkte seit 1679 am Parlament in Toulouse. Dabei setzte er sich für die Hugenotten ein, deren Rechte immer mehr eingeschränkt wurden. Wegen seines Wirkens sollte Brousson 1663 eingesperrt werden, flüchtete jedoch nach Cevennen. Von dort ging er nach Lausanne und blieb dort einige Zeit.

Im Jahr 1685 erkannte man den Hugenotten in Frankreich schließlich alle Rechte ab, ihre Kirchen und Schulen wurden zerstört, ihnen wurde die Gottesdienstausübung auch im Privaten verboten und sie mussten einen anderen Glauben annehmen. Brousson reiste zunächst durch Deutschland nach Berlin und schließlich durch die Niederlande nach Amsterdam, um zu erreichen, dass sich auch Hugenotten anderer Länder gegen die Unterdrückung der französischen Hugenotten einsetzten.

Schließlich kehrte er im Juli 1689 nach Frankreich zurück und trotz aller Gefahren predigte er, obwohl sämtliche hugenottischen Prediger des Landes verwiesen werden sollten. Dabei versteckte er sich immer wieder in Höhlen oder Wäldern, teils für mehrere Monate, da man auf ihn ein Kopfgeld von 5000 Livres gesetzt hatte. Friedrich Wilhelm Bautz beschrieb Broussons Situation wie folgt: „[…] [er] war keine Stunde seines Lebens sicher […]“.

Brousson konnte im Dezember 1693 nach Lausanne reisen und empfing im März des nächsten Jahres dort seine Ordination. Anschließend unternahm er Reisen durch die Niederlande und nach London, um Hugenotten anderer Länder zu unterstützen. Im September 1695 kehrte er abermals nach Frankreich zurück und setzte sein dortiges Wirken fort, im September 1696 sah er sich jedoch abermals zur Flucht gezwungen und flüchtete von Franche-Comté in die Schweiz.

Im folgenden Jahr versuchte er, den Protestantismus durch den Frieden von Rijswijk wieder durchzusetzen, doch blieb sein Handeln erfolglos. Zurück nach Frankreich ging er dann im August 1697, wurde jedoch verraten und am 18. Oktober 1698 in Béarn festgenommen. Am 4. November 1698 schließlich erdrosselte man ihn öffentlich in Montpellier.

An derselben Stelle, auf der Esplanade, sollten noch weitere evangelische Geistliche hingerichtet werden, darunter Matthias Desubas.

Werke

  • L'Etat des réformés en France (drei Teile; Den Haag 1685)
  • La Manne mystique du désert ou Sermons prononcés en France dans les déserts pendant les années 1689-1693 (Amsterdam 1695)
  • Lettres pastorales sur le cantique des cantiques à l'épouse de Jésus-Christ qui est sous la croix (Den Haag 1697)
  • Lettres et Opuscules (Utrecht 1701)

Gedenktag

4. November im Evangelischen Namenkalender.[1]

Literatur

Einzelnachweise