Kantabrisches Gebirge
Kantabrisches Gebirge | |
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Lage des Kantabrischen Gebirges innerhalb der Iberischen Halbinsel | |
Pico Tres Mares, 2150 m | |
Höchster Gipfel | Torre de Cerredo (2648 msnm) |
Lage | Nord-Spanien |
Koordinaten | 43° 12′ N, 4° 51′ W |
Das Kantabrische Gebirge (spanisch Cordillera Cantábrica oder Sistema Cantábrico) ist ein Gebirgszug in Nordspanien. Es stellt die westliche Verlängerung der Pyrenäen dar und verläuft über 480 km durch die autonomen Regionen Navarra, Baskenland, Kantabrien, Kastilien-León, Asturien bis nach Galicien.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Abgrenzung zu den Pyrenäen ist fließend, kann aber etwa entlang der Linie Pamplona – Leitza – Oria-Fluss – Donostia-San Sebastián gezogen werden.[1] Die höchsten Erhebungen des Kantabrischen Gebirges befinden sich in der zentralen Gebirgskette Picos de Europa, deren höchster Gipfel der Torre de Cerredo mit 2648 m ist.
Das Kantabrische Gebirge stellt eine Klimascheide zwischen der grünen, maritim geprägten Nordseite (bekannt als spanisch España Verde, „das grüne Spanien“) und der kontinentalen kastilischen Hochebene (spanisch Meseta) im Süden dar. Es begrenzt sowohl die Meseta als auch das obere Ebrobecken nach Norden hin. Sein Ostteil ist aus gefalteten mesozoischen Kreidekalkschichten (Alpidische Orogenese wie in den anschließenden Pyrenäen) aufgebaut, im Westen ist es ein altes Rumpfgebirge (Variszische Orogenese, Kaledonische Orogenese) mit Steinkohle führenden Karbon-Sedimenten im Zentralbereich.[2]
Die industrielle Entwicklung der Regionen Asturien und des Baskenlandes im 19. Jahrhundert beruht auf den Vorkommen an Eisenerz, Steinkohle, Zink, Blei, Mangan und Kalisalz im Kantabrischen Gebirge. In den letzten Jahrzehnten sind der Bergbau und die Schwerindustrie ebenso wie in anderen europäischen Regionen stark zurückgegangen.
Naturschutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Naturschutzgebiete des Gebirgssystems, der Nationalpark Picos de Europa und der Parque Natural de Somiedo gehören zu den wenigen Rückzugsgebieten des Europäischen Braunbären, auch gibt es bedeutende Wolfs- und Geier-Populationen.
Menschliche Spuren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auf der Nordseite des Gebirges wurde im Jahr 1868 die Höhle von Altamira entdeckt, deren Malereien dem Zeitraum zwischen 16.500 und 13.000 v. Chr. zugeordnet werden. Inzwischen sind weitere, aber weniger spektakuläre Fundstätten bekannt geworden.
- In der Höhle Cueva del Mirón bei Ramales de la Victoria wurde im Jahr 2010 der älteste Beleg für eine Beisetzung in der Epoche des Magdalénien auf der Iberischen Halbinsel entdeckt, die rund 18.700 Jahre alte, sogenannte „Dama Roja de la cueva de El Mirón“ (deutsch: die „Rote Dame aus der Höhle von El Mirón“).
- Hirten nutzten das Gebiet seit Jahrtausenden als Sommerweide (Transhumanz). Eine dauerhafte Besiedlung höher gelegener Orte erfolgte jedoch wahrscheinlich erst im Mittelalter.
Berggipfel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Matthias Weiller: Pyrenäen, abgerufen am 17. April 2020.
- ↑ Michael R. W. Amler: Stratigraphie, Faunenentwicklung und Paläoökologie im Karbon von Kantabrien (Nord-Spanien), abgerufen am 17. April 2020.