Corseul

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Corseul
Kersaout
Corseul (Frankreich)
Corseul (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Côtes-d’Armor (22)
Arrondissement Dinan
Kanton Plancoët
Gemeindeverband Communauté de communes Plancoët-Plélan
Koordinaten 48° 29′ N, 2° 10′ WKoordinaten: 48° 29′ N, 2° 10′ W
Höhe 13–126 m
Fläche 41,74 km²
Einwohner 2.223 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 53 Einw./km²
Postleitzahl 22130
INSEE-Code
Website http://corseul.fr

Corseul (bretonisch: Kersaout) ist eine Gemeinde im Département Côtes-d’Armor der Region Bretagne in Nordwest-Frankreich. Zur Römerzeit war Corseul ein wichtiger Ort, aus dieser Zeit sind noch einige römische Ruinen vorhanden. Im Rathaus befindet sich ein kleines Archäologie-Museum.

Im Gemeindegebiet befindet sich die Quelle des Flusses Frémur.

Geschichte

In keltischer Zeit war Corseul Hauptort des Kelten-Stammes der Curiosoliten, von denen sich der Name der Stadt herleitet. 10 v. Chr. wurde die Stadt als Civitas neu gegründet, der römische Name lautete vermutlich Fanum Martis (lateinisch für „Tempel des Mars“).

Fanum Martis lag in der römischen Provinz Lugdunensis und war lange Zeit eine bedeutende gallisch-römische Stadt, in der fünf Römerstraßen endeten. Die Blütezeit Corseuls ist etwa in die zweite Hälfte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts anzusetzen. Ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. begann der Niedergang der Siedlung, die ihre zentrale Bedeutung schließlich an Alet verlor. Vermutlich wurde das römische Corseul von einfallenden Barbaren um das Jahr 406 n. Chr. in Brand gesetzt und dadurch völlig zerstört. Möglicherweise sind diese Geschehnisse mit dem Rheinübergang von 406 in Verbindung zu bringen.

In Corseul wurde eine Weiheinschrift für die Göttin Đirona entdeckt (CIL XIII, 03143=AE 1999, 01071 Num(ini) Aug(usti) de(ae) / Dirona(e) Cani(a) / Magusia lib(erta) / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)). Viele der Überreste römischer Architektur wurden in den folgenden Jahrhunderten geplündert, lediglich einige Bruchstücke im Garten des Rathauses gesammelt. Von archäologischer Bedeutung ist außerdem der Mars-Tempel in Haut-Bécherel in der Nähe von Corseul.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1793 1846 1896 1911 1946 2006
Einwohner 3.967 3.332 3.165 2.845 2.188 1.900

Sehenswürdigkeiten

  • Das Château de Montafilan aus dem 12. Jahrhundert. Es ist überwiegend nur mehr eine Ruine, doch können einige Bauteile noch besichtigt werden.
  • Einige Ruinen aus der Römerzeit, darunter ein Tempel des Gottes Mars in Haut-Bécherel sowie Ausgrabungen in Champ-Moulon.

Bildergalerie

Literatur

  • Loïc Langouet: La voie romaine Corseul-Avranches et son insertion dans le paysage. In: Les dossiers du Centre Régional Archéologique d’Alet, Ausgabe 22, 1994, S. 47–70.

Weblinks

Commons: Corseul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien