Dürrbrunn

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Dürrbrunn
Koordinaten: 49° 50′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 49° 50′ 9″ N, 11° 9′ 32″ O
Höhe: 430 (412–470) m ü. NHN
Einwohner: 242 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 91364
Vorwahl: 09198

Dürrbrunn ist ein Gemeindeteil von Unterleinleiter im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in der Fränkischen Schweiz an der Kreisstraße FO 9, knapp 3 km nordwestlich von Unterleinleiter und 14 km von Forchheim entfernt. Am westlichen Ortsrand entspringt der Dürrbach, ein Zufluss des Leinleiterbachs.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die früheste schriftliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1334 als das Gut „Tuerbrunn“ an St. Theodor in Bamberg verkauft wurde. Um 1400 traten die Herren von Aufseß als Grundherrn auf.

Der Ortsname Dürrbrunn weist auf die Wasserknappheit im Juragelände hin. Die Brunnen waren immer lebenswichtig, was viele Erwähnungen in den Chroniken belegen. Die Geuderquelle war die einzige brauchbare Wasserversorgung des Dorfes, bis 1932 die Wasserleitung gebaut wurde. Heute schüttet sie nur noch periodisch; ihr Brunnen ist immer noch der Mittelpunkt des Dorfes.

Dürrbrunn war mit den Gemeindeteilen Volkmannsreuth und Kolmhof[2] eine Gemeinde im Landkreis Ebermannstadt.[3] Am 1. April 1971 wurde sie durch die Gemeindegebietsreform aufgelöst. Der Ort Dürrbrunn[4] mit Kolmhof wurde nach Unterleinleiter eingegliedert. Volkmannsreuth kam zum Markt Heiligenstadt.

Eine Kapelle wurde erstmals 1867 erwähnt. Wann sie erbaut wurde, ist nicht bekannt. 1885/86 wurde sie erweitert und 1951 durch eine neue Kapelle an der Dorfstraße ersetzt.

In die Denkmalliste für Dürrbrunn ist das ehemalige Schulhaus von 1925 mit seinem Nebengebäude eingetragen.

Legende der „Erfrorenen Kinder von Dürrbrunn“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südlich der Ortschaft befindet sich in Richtung des Eggolsheimer Ortsteils Drügendorf das 1993 errichtete Denkmal für die 6 „erfrorenen Kinder von Dürrbrunn“, die an dieser Stelle auf ihrem Schulweg in einem Schneesturm zu Tode gekommen sein sollen. Das Jahr wird nicht genannt. Der Kreisarchivpfleger Georg Knörlein hat recherchiert, dass dieses Ereignis nicht stattfand. Es sind am 20. Januar 1694 zwei Schwestern, aus der Nähe von Stuttgart stammend, in Tiefschnee geraten und eine der beiden, Anna Maria Grosmännin, ist an den Folgen verstorben. Ihre Bestattung ist im Matrikelbuch der Pfarrei Niedermirsberg der Jahre 1662–1744 auf Seite 167 unter „Beerdigungen“ mitsamt den Begleitumständen ihres Todes dokumentiert. Die Kirchenbücher und Chroniken der Region weisen keine entsprechenden Todesfälle von Kindern nach.

Die allgemeine Schulpflicht wurde im Königreich Bayern erst ab 1802 eingeführt.

Dorfleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Vereine sind:

  • Kapellenbauverein
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Spielvereinigung Dürrbrunn-Unterleinleiter

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 54, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  2. Laut amtlichen Verzeichnissen kein benannter Ortsteil
  3. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München, 1952
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 451.