Dallmin

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Dallmin
Gemeinde Karstädt
Koordinaten: 53° 12′ N, 11° 46′ OKoordinaten: 53° 12′ 17″ N, 11° 46′ 15″ O
Höhe: 34 m ü. NHN
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 19357
Vorwahl: 038783
Hauptstraße
Hauptstraße

Dallmin ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Karstädt im Landkreis Prignitz in Brandenburg.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt 5 Kilometer nordnordöstlich von Karstädt und 15 Kilometer nordnordwestlich von Perleberg. Die Nachbarorte sind Margarethental im Norden, Karwe im Nordosten, Kribbe im Osten, Wittmoor und Tiefenthal im Südosten, Postlin im Südwesten, Bootz im Westen sowie Streesow im Nordwesten.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste schriftliche Erwähnung von Dallmin stammt aus dem Jahr 1239. Darin wurde der Ort unter „Hinricus Dalemin“ verzeichnet.[3]

Vor 1816 gehörte der Ort zum Kreis Perleberg in der Provinz Prignitz; ein Teil der Kurmark der Mark Brandenburg und kam anschließend zum Kreis Westprignitz. Ab 1952 gehörte Dallmin zum Kreis Perleberg im Bezirk Schwerin. Im Jahr 1992 schloss sich die Gemeinde Dallmin dem neu gebildeten Amt Karstädt an und wurde 1993 ein Teil des heutigen Landkreises Prignitz.[3]

Die zuvor selbstständige Gemeinde Dallmin wurde zum 31. Dezember 2001 in Karstädt eingegliedert.[4]

Rittergut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dallmin ist ein alter Rittersitz gewesen, er war längere Zeit im Besitz der Familie von Jagow, die eine eigene genealogische Linie Dallmin führte. Aus deren Ahnenreihe hervorzuheben ist unter anderem der Major im Eliteregiment der Gardes du Corps Wilhelm von Jagow (1783–1863). Ende des 19. Jahrhunderts beinhaltete das Rittergut der Familie von Jagow 1165 ha. Davon waren 261 ha Wald, 687 ha Acker und 162 ha Wiesen.[5] Da Dallmin ein Allodialbesitz war und der letzte Jagow als Besitzer kein Testament hinterließ, befand sich das Gut im freien Eigentum.[6] Durch Heirat der Agnes von Jagow in die finanziell gut ausgestatteten Familie von Podbielski blieb das Besitztum bis zur Bodenreform in deren Händen. Diese Familie bildete zur Sicherung der direkten Erbfolge einen Familienfideikommiss Dallmin. Die Begüterung umfasste vor der großen Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre etwa 1166 ha. Dazu gehörte auch das Rittergut Streesow mit 261 ha. Den Gutsbetrieb leiteten zwei Verwalter.[7]

Gutsherren auf Dallmin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste der Baudenkmale in Karstädt enthält insgesamt vier Einträge zum Ort. Besonders ist die Dorfkirche Dallmin mit stimmungsvollem Innenraum und wertvoller historischer Orgel zu erwähnen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 140 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dallmin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karstädt | Service Brandenburg. Abgerufen am 25. Februar 2024.
  2. BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
  3. a b Neitmann (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. 2012, S. 140.
  4. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg (Hrsg.): Beitrag zur Statistik – Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 – Landkreis Prignitz. Band 19.12. Potsdam 2006, S. 35 (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF; 397 kB; abgerufen am 20. Juli 2018]).
  5. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 268–269, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 9. Januar 2022]).
  6. Georg v. Jagow: Geschichte des Geschlechtes v. Jagow 1243-1993. In: Vorstand des Familienverbandes v. Jagow (Hrsg.): Genealogie. Ernst Knoth, Melle 1993, S. 152–153 (kit.edu [abgerufen am 9. Januar 2022]).
  7. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hofgrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1929. In: GAB. 4. Auflage. VII. Paul Niekammer. Letzte Ausgabe eines Güteradressbuch Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Ruppin. Niekammer`s Adressbuch GmbH, Leipzig 1929, S. 147 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 9. Januar 2022]).