Daniel Fernando Sturla Berhouet

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Daniel Kardinal Sturla (2021)
Kardinalswappen

Daniel Fernando Kardinal Sturla Berhouet SDB (* 4. Juli 1959 in Montevideo) ist ein uruguayischer römisch-katholischer Ordenspriester und Erzbischof von Montevideo.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniel Fernando Sturla Berhouet ist das jüngste von fünf Kindern eines Rechtsanwalts und studierte zunächst ziviles Recht am Institut Juan XXIII. Er trat 1979 in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein und empfing am 21. November 1987 das Sakrament der Priesterweihe. Danach übte er verschiedene Tätigkeiten für seinen Orden aus, unter anderem die eines Novizenmeisters von 1994 bis 1996. Von 2003 bis 2008 war er Direktor des Instituts Juan XXIII. Ab 2007 bekleidete Sturla dort auch das Amt eines Professors für Kirchengeschichte. Am 28. Oktober 2008 folgte die Berufung zum Ordensprovinzial von Uruguay.

Am 10. Dezember 2011 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Phelbes und bestellte ihn zum Weihbischof in Montevideo.[1] Der Erzbischof von Montevideo, Nicolás Cotugno Fanizzi SDB, spendete ihm am 4. März 2012 die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Weihbischof in Montevideo, Milton Luis Tróccoli Cebedio, und der Bischof von San José de Mayo, Arturo Fajardo.

Am 11. Februar 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von Montevideo.[2] Die Inthronisation Sturlas erfolgte am 9. März desselben Jahres. Im feierlichen Konsistorium vom 14. Februar 2015 kreierte ihn Papst Franziskus zum Kardinal und ernannte ihn zum Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Galla.[3] Am 13. April desselben Jahres berief der Papst Kardinal Sturla zum Mitglied verschiedener Kardinalskongregationen. In der uruguayischen Bischofskonferenz leitet er die Unterkommission für die Mission.[4]

Im Februar 2018 erklärte er seine Ablehnung zur Kommunionsspende wiederverheiratet Geschiedener. Gleichzeitig sagte er, dass auch homosexuelle Menschen Teil der Kirche seien und „alle, egal ob homo-, heterosexuell oder was auch immer“, als Angehörige der Kirche „ihr christliches Leben zu leben“ haben.[5] Zuvor hatte Kardinal Sturla im Dezember 2017 die Debatte um das päpstliche Schreiben Amoris laetitia als unverhältnismäßig kritisiert. In Zeiten abnehmender kirchlicher Eheschließungen und einer zunehmenden Zahl von Scheidungen sei die „Nähe zu Menschen in schwierigen Lebenssituationen“ wichtig, betonte er in einem Gespräch mit der italienischen Zeitung La Stampa.[6] Wenige Wochen nach der päpstlichen Erlaubnis, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, lehnte Sturla es ab, dies zu tun.[7]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniel Sturla Berhouet ist Mitglied folgender Organisationen der Römischen Kurie:

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1916-1917: Separación de la Iglesia y el Estado en el Uruguay, Instituto Teológico del Uruguay Mariano Soler, Libro Anual, 1993
  • ¿Santa o de Turismo? Calendario y secularización en el Uruguay, Instituto Superior Salesiano, colección Proyecto Educativo, 2010

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nomina di Ausiliare di Montevideo (Uruguay). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 10. Dezember 2011, abgerufen am 11. Januar 2015 (italienisch).
  2. Rinuncia dell’Arcivescovo Di Montevideo (Uruguay) e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 11. Februar 2014, abgerufen am 11. Januar 2015 (italienisch).
  3. Annuncio di Concistoro per la creazione di nuovi Cardinali. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 14. Februar 2015, abgerufen am 14. Februar 2015 (italienisch).
  4. Organismos Pastorales. Conferencia Episcopal del Uruguay, abgerufen am 2. April 2018 (spanisch).
  5. Cardenal Sturla: «No puede comulgar un divorciado que vuelve a tener una segunda unión». infocatolica.com, 23. Februar 2018, abgerufen am 23. März 2018.
  6. Kardinal Sturla kritisiert Debatte um Amoris laetitia. die-tagespost.de, 12. November 2017, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  7. Kardinal aus Uruguay lehnt Segnung homosexueller Paare ab. In: katholisch.de. Abgerufen am 27. Dezember 2023.
  8. a b Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 13. April 2015, abgerufen am 18. April 2015 (italienisch).
  9. Nomina di Membri della Congregazione per il Culto Divino e la Disciplina dei Sacramenti. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 1. Juni 2022, abgerufen am 1. Juni 2022 (italienisch).
  10. Nomina di Membri della Pontificia Commissione per l’America Latina. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 5. September 2015, abgerufen am 5. September 2015 (italienisch).
  11. Nomina di Membro della Commissione Cardinalizia dell’Amministrazione del Patrimonio della Sede Apostolica. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 18. März 2020, abgerufen am 18. März 2020 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Nicolás Cotugno Fanizzi SDBErzbischof von Montevideo
seit 2014