David Byrne (Musiker)

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David Byrne 2006 beim Future of Music Policy der McGill University Schulich School of Music in Montreal, Québec
David Byrne 1978

David Byrne (* 14. Mai 1952 in Dumbarton, Schottland) ist ein in den USA lebender britischer Musiker (Gesang und Gitarre) schottischer Herkunft. 1975 gründete er die Post-Punk- und New-Wave-Gruppe Talking Heads mit und wurde bekannt als deren Frontmann.

Leben

David Byrne kam im Kindesalter mit seinen Eltern in die USA, nahm jedoch nie die US-Staatsbürgerschaft an.

Erfolgreich war Byrne nicht nur mit den Talking Heads, sondern auch mit seiner 1981 gestarteten Solokarriere. Seine erste, gemeinsam mit Brian Eno aufgenommene Platte My Life in the Bush of Ghosts gilt als wegweisend für die Verwendung von (damals analogem) Sampling vorwiegend traditioneller ethnischer Musik.

1986 war Byrne bei dem Film True Stories als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor tätig; ferner spielte er neben John Goodman auch die Hauptrolle. Im gleichen Jahr arbeitete er auch mit Philip Glass zusammen an den Songs from Liquid Days, für die er zum Teil den Liedtext schrieb. Für den Soundtrack zu Der letzte Kaiser erhielt er 1988 gemeinsam mit Ryūichi Sakamoto den Oscar.

1990 gründete Byrne das Welt Musik Label Luaka Bop. Ursprünglich sollten dort Sampler mit Lateinamerikanischer Musik veröffentlicht werden, dann erweiterte sich das Spektrum um Musik aus Kuba, Afrika und Asien. Es wurden u.a. Werke von Silvio Rodríguez, Cornershop, Os Mutantes, Los De Abajo, Jim White, Zap Mama, Tom Zé, Los Amigos Invisibles and King Chango veröffentlicht.

Sein Lied Like Humans Do wurde mit Microsoft Windows XP als Musikbeispiel für den Windows Media Player ausgeliefert.

2003 hatte Byrne einen Gastauftritt in der TV-Serie Die Simpsons. Er produzierte und sang Homers Song I Hate Ned Flanders.

Mit Norman Cook gründete Byrne das Musikprojekt The Brighton Port Authority, welches durch ein Musikvideo zum Song Toe Jam auf sich aufmerksam machte.

David Byrne legt die meisten seiner Alltagswege per Fahrrad zurück, und setzt sich für bessere Bedingungen für das Fahrradfahren ein. Im September 2009 erschien sein Buch Bicycle Diaries, in dem er seine Erlebnisse als Radfahrer in verschiedenen Städten der Welt wie Berlin, Buenos Aires, Manila und Sydney beschreibt.

Im Jahr 2010 veröffentlichte Byrne gemeinsam mit Fatboy Slim eine Pop-Oper, mit der er der ehemaligen philippinischen Präsidentengattin Imelda Marcos ein musikalisches Denkmal setzte. Mitwirkende sind 23 Gastsängerinnen, darunter Tori Amos und Cyndi Lauper.[1] Im selben Jahr arbeitete er zusammen mit Will Oldham am Soundtrack zum Film Cheyenne – This Must Be the Place in dem er außerdem einen Gastauftritt hat.

2011 wurde er in die Wettbewerbsjury der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen.

Außer als Musiker arbeitet Byrne auch als konzeptuell motivierter Photograph und Künstler. Er hat mehrere Kunstbücher publiziert und schreibt Kolumnen für die New York Times.

Alben

  • My Life in the Bush of Ghosts (1981, zusammen mit Brian Eno)
  • Rei Momo (1989)
  • Uh-oh (1992)
  • David Byrne (1994, "Byrne" ist gespiegelt geschrieben, daher manchmal auch: "Davidenryb")
  • Feelings (1997)
  • The Visible Man (1998, enthält "Feelings"-Remixes)
  • Look into the Eyeball (2001)
  • Grown Backwards (2004)
  • Everything That Happens Will Happen Today (2008, zusammen mit Brian Eno)
  • Here Lies Love (2010, zusammen mit Fatboy Slim alias Norman Cook, DO-CD)
  • Live at Carnegie Hall (2012, zusammen mit Caetano Veloso)
  • Love This Giant (2012, zusammen mit St. Vincent)

Bühnen- und Filmmusik

Filmografie

  • 1986: True Stories, Drehbuch, Regie, Darsteller, Soundtrack (Talking Heads)

Bücher

  • True Stories (1986)
  • Strange Ritual: Pictures and Words (1995)
  • Your Action World (1998)
  • The New Sins (2001)
  • Envisioning Emotional Epistemological Information (2003)
  • Arboretum (2006)
  • Bicycle Diaries (2009; dt. Übersetzung von Brigitte Jakobeit: Bicycle Diaries: Ein Fahrrad, neun Metropolen. S. Fischer Verlag, 2012, ISBN 978-3-10-004416-7)
  • How Music Works (2012)

Bibliographie

Einzelnachweise

  1. Tonspion.de, gesichtet 29. Februar 2010

Weblinks

Commons: David Byrne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien