Deinosuchus
Deinosuchus | ||||||||||||
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Skelettrekonstruktion von Deinosuchus im Natural History Museum von Utah. | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Campanium (Oberkreide) | ||||||||||||
83,5 bis 70,6 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Deinosuchus | ||||||||||||
Holland, 1909 |
Deinosuchus („furchterregendes Krokodil“), früher Phobosuchus, ist eine ausgestorbene Gattung der Krokodile aus der späten Kreidezeit (Campanium) von Nordamerika. Zwei Arten wurde bis jetzt beschrieben:
- Deinosuchus rugosus
- D. riograndensis
Lebensweise
Bisher wurden von Deinosuchus nur fossile Schädel gefunden, die bis zu zwei Meter Länge erreichen. Die Gesamtlänge des Krokodils muss man durch Vergleich mit gegenwärtig lebenden Arten schätzen, wobei die ermittelten Werte bei etwa 10 Metern liegen, manche Forscher gehen von bis zu 15 Metern aus. Viele Jahrzehnte galt das Tier daher als der größte Vertreter in der Stammesgeschichte der Krokodile. Fossilfunde von Krokodilen wie Sarcosuchus, Purussaurus und Rhamphosuchus, zeigten jedoch, dass diese eine ähnliche Länge erreichen konnten. Sarcosuchus ist die einzige Gattung, von der ein komplettes Skelett existiert. Wahrscheinlich war Deinosuchus gedrungener gebaut als heutige Krokodile. Heute schätzt man seine Länge auf zehn bis zwölf Meter.
Die Schädelproportionen von Deinosuchus ähneln dem des heutigen Nilkrokodils, einem Tier mit einem großen Beutespektrum, das im Wasser Schildkröten, Fische und Krebstiere jagt und großen Säugetieren wie Gnus und Zebras auflauert, die ans Ufer kommen, um zu trinken. Aufgrund der anatomischen Ähnlichkeit vermutet man für Deinosuchus ein vergleichbares Verhalten bei der Jagd auf große Landwirbeltiere. Vermutlich lauerte Deinosuchus in Flüssen oder Sümpfen auf Dinosaurier und andere Tiere, die dem Wasser zu nahe kamen. Er packte das Beutetier mit seinen starken Kiefern und den großen aber stumpfen konischen Zähnen und zog es zum Wasser, um es zu ertränken. Die Beißkraft der Kiefer betrug bis zu 102 Kilonewton bei einem Körpergewicht von 3,45 Tonnen.[1]
Fundgeschichte
Deinosuchus-Fossilien sind sowohl in Süßwasser- als auch in marinen Ablagerungen gefunden worden. Das erste Fossil der Art Deinosuchus hatcheri wurde durch William Jacob Holland bei Willow Creek in Montana in der Judith-River-Formation gefunden.
Weitere Funde im Big Bend National Park in Texas wurden 1954 durch Edwin Harris Colbert und R. T. Bird der Gattung Phobosuchus zugeordnet. Inzwischen wurden sie als D. riograndensis klassifiziert. Weitere Funde gab es in Alabama, Georgia, New Jersey, North Carolina, Wyoming und in New Mexico. Ursprünglich wurde Deinosuchus der Familie der Echten Krokodile (Crocodylidae) zugeordnet doch nach dem Fund eines gut erhaltenen Schädelstücks wird er als ursprüngliches Mitglied der Alligatoroidea angesehen.
Weiterführende Literatur
- William J. Holland: Deinosuchus hatcheri, a new genus and species of crocodile from the Judith River beds of Montana. In: Annals of the Carnegie Museum. Bd. 6, Nr. 1, 1909, ISSN 0097-4463, S. 281–294.
- Edwin H. Colbert, Roland T. Bird: A Gigantic Crocodile from the Upper Cretaceous Beds of Texas (= American Museum Novitates. Nr. 1688, ISSN 0003-0082). American Museum of Natural History, New York NY 1954, online.
- Spencer G. Lucas, Robert M. Sullivan, Justin A. Spielmann: The Giant Crocodylian Deinosuchus from the Upper Cretacous of the San Juan Basin, New Mexico. In: Spencer G. Lucas, Robert M. Sullivan (Hrsg.): Late Cretaceous Vertebrates from the Western Interior (= New Mexico Museum of Natural History & Science. Bulletin. 35, ISSN 1524-4156). New Mexico Museum of Natural History and Science, Albuquerque NM 2006, S. 245–248, Digitalisat (PDF; 3,34 MB).
Literatur
- Gregory M. Erickson, Paul M. Gignac, Scott J. Steppan, A. Kristopher Lappin, Kent A. Vliet, John D. Brueggen, Brian D. Inouye, David Kledzik, Grahame J. W. Webb: Insights into the Ecology and Evolutionary Success of Crocodilians Revealed through Bite-Force and Tooth-Pressure Experimentation. In: PLoS ONE. Bd. 7, Nr. 3, 2012, e31781. doi:10.1371/journal.pone.0031781.
Einzelnachweise
- ↑ Erickson et al. 2012, S. 11.
Weblinks
- Deinosuchus in der Paleobiology Database